Emmen: Neubau für die Rossmoos-Halle stösst auf Kritik
Die Diskussion im Emmer Einwohnerrat zeigte: Ein Ersatzneubau der Sporthalle Rossmoos ist notwendig, doch die Kosten müssen gesenkt werden.
Wie die Gemeinde Emmen mitteilt, war die Zukunft der Dreifachhalle Rossmoos Gegenstand einer ausführlichen Diskussion in der Einwohnerratssitzung vom 17. Dezember 2024. Die Halle, seit 1982 eine wichtige Einrichtung für Schulen, Vereine und Veranstaltungen, weist erhebliche bauliche Mängel auf.
Kritisch sind insbesondere die Gebäudestatik sowie der veraltete Hallenboden. Angesichts dieser Defizite sind sich Gemeinderat und Parlament einig: Ein Ersatzneubau ist unausweichlich.
Höhe der Kosten im Fokus
Das Projekt des Gemeinderates, das die Errichtung einer neuen Sport- und Eventhalle Rossmoos vorsieht, wurde von allen Fraktionen grundsätzlich unterstützt. Jedoch stiessen die geschätzten Kosten von 37,5 Millionen Franken auf breite Kritik.
Patrick Rech (SVP) betonte: «Die Kosten haben in unserer Fraktion grosse Diskussionen ausgelöst. Wir sind aber überzeugt, dass eine solches Projekt notwendig ist und eine solche Halle auch für unter 30 Millionen realisiert werden kann.»
Auch Rouven Gallati (FDP) zeigte sich skeptisch: «Die Kosten sind zu hoch – zu viele Wünsche und Vorstellungen sind in das Projekt eingeflossen. Welche Nutzungen sind nötig und zielführend? Nur mit einer Reduktion der Kosten wird das Projekt mehrheitsfähig.»
Was ist nötig, was kann reduziert werden?
Die Frage nach Prioritäten und dem tatsächlichen Bedarf zog sich durch die gesamte Debatte. Claudia Stucki (SP) stellte fest: «Es scheint unverhältnismässig, die Halle mit der geplanten Ausstattung für Events zu bauen, zumal sie tagsüber durch die Schule sowie abends und an den Wochenenden ohnehin durch Vereine ausgelastet ist.»
«Wann sollen denn diese Events stattfinden?», fragte sie in die Runde und ergänzte: «Eine detaillierte Bedarfsanalyse ist notwendig, um eine wirtschaftlich sinnvolle Lösung zu finden.»
Auch Severin Elvedi (Mitte) betonte, dass das Projekt in seiner aktuellen Form nicht finanzierbar sei: «Eine Sanierung ist keine Option. Wir möchten von den Vereinen erfahren, was zwingend erforderlich ist, und die Halle modular planen – mit minimaler Event-Infrastruktur und ohne unnötige Zusätze.»
Patrick Graf (Grüne/GLP) ergänzte, dass eine solche Investition möglichst vielen zugutekommen müsse: «Viele Vereine, Individualsportler und die breite Bevölkerung können profitieren. Die Kosten sind allerdings zu hoch. Wir unterstützen deshalb eine Optimierung und vertiefte Bedarfsabklärung.»
Klarer Auftrag an den Gemeinderat
Die Vorlage wurde grossmehrheitlich angenommen, jedoch mit deutlichen Auflagen an den Gemeinderat. Dieser soll das Raumprogramm überarbeiten, eine vertiefte Bedarfsanalyse durchführen und das Projekt redimensionieren. Die Kosten sollen unter 30 Millionen Franken gesenkt werden.
Finanzvorsteher Patrick Schnellmann kommentierte abschliessend: «Das Projekt ist noch auf sehr hoher Flughöhe – das ist uns bewusst. Wir werden nun die offenen Fragen klären und das Geschäft dem Einwohnerrat erneut vorlegen.»