Grosse Neuerungen für Emmens Verwaltungspersonal

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Emmen,

Emmen modernisiert ihr Personalreglement, um Arbeitsbedingungen zu verbessern und als attraktive Arbeitgeberin im Wettbewerb um Fachkräfte zu bestehen.

Gemeindeverwaltung. (Symbolbild)
Gemeindeverwaltung. (Symbolbild) - Nau.ch / Ueli Hiltpold

Wie die Gemeinde Emmen mitteilt, werden mit der Totalrevision des Personalreglements und der zugehörigen Personalverordnung die Rahmenbedingungen für den Arbeitsalltag der Verwaltungsmitarbeitenden neu austariert. Das ist nötig, datiert die aktuelle Version doch aufs Jahr 2007.

Seither hat sich einiges getan – gesetzliche Anforderungen haben sich geändert, der Fachkräftemangel ist weiter fortgeschritten, Wertevorstellungen haben sich verschoben und die Arbeitgeberattraktivität ist zum Schlüsselfaktor für den Erfolg eines Unternehmens avanciert.

Ein Update tut also Not, um die Strukturen der Gemeindeverwaltung Emmen zu modernisieren und im Wettbewerb um Fachkräfte nicht ins Hintertreffen zu geraten. «Das Ziel der Totalrevision ist es, die Gemeinde Emmen als attraktive Arbeitgeberin auf dem Arbeitsmarkt zu positionieren», hält der Gemeinderat denn auch im Bericht und Antrag an den Einwohnerrat fest.

«Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf die Berücksichtigung aller Lebenszyklen gelegt, um Mitarbeitenden jeden Alters und unterschiedlichster Anstellungsdauer attraktive Bedingungen anbieten zu können.»

Verbesserte Effizienz, erhöhte Zufriedenheit

Mit dem neuen Personalreglement werden die Arbeitsbedingungen dahingehend angepasst, dass sowohl die Effizienz der Verwaltung verbessert als auch die Zufriedenheit und das Engagement der Mitarbeitenden gefördert werden.

Die Arbeitsbedingungen werden in mehreren Punkten verbessert. Neu können die Mitarbeitenden ihre Arbeitszeit flexibler gestalten und ihre Leistung von Montag bis Samstag zwischen 5 und 22 Uhr erbringen. Bisher lag der Arbeitszeitrahmen zwischen Montag und Freitag, jeweils von 6 bis 20 Uhr.

Die Soll-Arbeitszeit wird bei einem Vollzeitpensum auf 40 Stunden pro Woche beziehungsweise acht Stunden pro Tag gesenkt. Alternativ können Mitarbeitende ein Modell mit 41 Stunden pro Woche wählen, bei dem sich der Ferienanspruch um eine zusätzliche Woche erhöht.

Beim Ferienanspruch profitieren Mitarbeitende unter 60 Jahren neu von fünf Wochen Ferien pro Jahr, während Mitarbeitende über 60 Jahren Anspruch auf sechs Wochen haben. Bisher standen Mitarbeitenden zwischen 21 und 50 Jahren lediglich vier Wochen Ferien zu. Wer das Modell mit 41 Wochenstunden wählt, erhält zudem eine zusätzliche Ferienwoche.

Mutter-/Vaterschaftsurlaub wird verlängert

Der Mutter-/Vaterschaftsurlaub wird von bisher 14 auf neu 16 Wochen verlängert und bleibt vollständig bezahlt, während der Vaterschaftsurlaub weiterhin zwei voll bezahlte Wochen umfasst.

Zudem werden neu Treueprämien eingeführt: Für je fünf volle Dienstjahre erhalten Mitarbeitende fünf zusätzliche Urlaubstage, die entweder als Ferien bezogen oder ausbezahlt werden können. Diese neue Regelung ersetzt die bisherigen Dienstaltersgeschenke, die nach längeren Dienstjahren zusätzliche Ferientage vorsahen.

Dies ist lediglich ein Auszug aus dem über 130 Artikel umfassenden Personalreglement. Das vollständige Dokument kann hier eingesehen werden.

Das neue Personalreglement soll ab 1. Januar 2026 gelten. Noch ist es allerdings nicht in trockenen Tüchern. Im Rahmen der Einwohnerratssitzung vom 13. Mai 2025 wird das Parlament in erster Lesung über das Geschäft befinden.

Breit abgestützter Prozess

Dem nun vorliegenden, revidierten Personalreglement ging ein breit abgestützter Prozess voran. In einer Arbeitsgruppe, bestehend aus Mitarbeitenden aller Direktionen, der Personalabteilung, einer Vertretung des Gemeinderates sowie einer externen Spezialistin im öffentlichen Personalrecht, wurde intensiv an der Überarbeitung des Reglements gearbeitet.

Das Parlament und die Führungspersonen konnten im Zuge einer Vernehmlassung zudem aktiv an der Revision mitwirken. Berücksichtigt wurde ferner die parallel laufende Teilrevision des Pensionskassenreglements, die ebenfalls am 13. Mai 2025 in erster Lesung im Einwohnerrat behandelt wird.

So wurde neben den Bedürfnissen der Mitarbeitenden auch den lokalen (finanz-)politischen Einflüssen Rechnung getragen. Als Resultat unterbreitet der Gemeinderat dem Einwohnerrat ein ebenso ausgewogenes wie modernes Personalreglement, das die Attraktivitätssteigerung für jüngere Generationen beabsichtigt und zugleich langjährige Mitarbeitende berücksichtigt.

«Ein guter Generationenmix ist schliesslich als Schlüssel zum Erfolg zur Bewältigung unserer zukünftigen Herausforderungen zu betrachten», hält die Exekutive fest.

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