Der Gemeinderat präsentiert für das Jahr 2025 ein Budget mit einem Aufwandüberschuss von 344'400 Franken. Der Steuerfuss soll bei 124 Prozent belassen werden.
Gemeindehaus in Flawil.
Gemeindehaus in Flawil. - Nau.ch / Simone Imhof
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Wie die Gemeinde Flawil mitteil, unterbreitet der Gemeinderat an der Bürgerversammlung vom Dienstag, 26. November 2024, den Flawiler Stimmberechtigten ein Budget mit einem Aufwandüberschuss von 344'400 Franken.

Der Gesamtaufwand beträgt 65,373 Millionen Franken, der Gesamtertrag beläuft sich auf 65,029 Millionen Franken. Darin enthalten ist ein Bezug aus der Ausgleichsreserve in der Höhe von 2,5 Millionen Franken.

Das budgetierte Defizit kann mit den allgemeinen Reserven, dem sogenannten Eigenkapital, verrechnet werden. Gemäss aktueller Planung dürften die Ausgleichsreserven im Verlauf des Jahres 2026 aufgebraucht sein.

Moderat steigender Aufwand

Der gesamte betriebliche Aufwand steigt um 3,4 Prozent. Dabei steigt der Personalaufwand um 4,1 Prozent. Das beinhaltet 1,1 Prozent Teuerung sowie 1,1 Prozent für individuelle und strukturelle Lohnerhöhungen.

Ausserdem ist darin die Integration des Grundbuchamtes Degersheim und der weitere Ausbau der Tagesstrukturen miteinberechnet.

Der Transferaufwand, welcher unter anderem die Pflegefinanzierung und Sozialhilfe beinhaltet, steigt um 4,5 Prozent. Die IT-Kosten steigen durch die zunehmende Digitalisierung beispielsweise E-Government.

Höhere Steuereinnahmen, gleicher Steuerfuss

Die hauptsächlich durch die Konjunktur leicht steigende Steuerkraft dürfte auch 2025 weiter ansteigen. Es werden Mehreinnahmen von rund 2 Prozent bei den Steuern von Unternehmen sowie 2,5 Prozent bei den Steuern von natürlichen Personen erwartet.

Bereits das Budget 2024 zeigt, dass die Erwartungen der Einnahmen einiges sportlicher budgetiert sind, wie in früheren Jahren.

Mit dieser Einschätzung möchte der Gemeinderat den Steuerfuss für das kommende Jahr bei 124 Prozent belassen. Der Grundsteuersatz soll ebenfalls wie in den vergangenen Jahren bei 0,8 Promille beibehalten werden.

Deutlich höhere Nettoinvestitionen

Diverse grosse Bauprojekte in Flawil sind auf der Zielgeraden oder haben bereits begonnen. Dazu zählen unter anderem der Bau der neuen Dreifachhalle mit Musikschulzentrum im Feld, der Marktplatz mit Kulturzentrum oder das Kantonsstrassenprojekt Wilerstrasse/St.Gallerstrasse.

Dies führt zu einem Anstieg der Nettoinvestitionen im nächsten Jahr. Gemäss der Investitionsplanung sind Nettoinvestitionen in der Höhe von 19,75 Millionen Franken geplant.

Davon gehen 17,75 Millionen Franken zu Lasten des allgemeinen Haushalts. Zwei Millionen Franken betreffen den spezialfinanzierten Bereich der Parkplatzbewirtschaftung. Dieser Bereich wird durch Parkgebühren und Ersatzabgaben finanziert.

Für neue Kredite beantragt der Gemeinderat 1,5 Millionen Franken, davon sind 825'000 Franken für das Jahr 2025 vorgesehen, gewisse Planungsarbeiten und deren Abschluss können ins 2026 übergehen.

Finanzplan: Von schuldenfrei zu starker Neuverschuldung

Die Gemeinde Flawil ist derzeit schuldenfrei. Aufgrund der anstehenden Investitionen sieht die Finanzplanung für das Jahr 2025 eine starke Neuverschuldung vor.

Dies liegt primär an den bereits beschlossenen Bauvorhaben, welche alle spätestens im nächsten Jahr zur Umsetzung gelangen sollen. Die geplanten Bauvorhaben binden auf Jahre hinaus Ressourcen und sorgen zudem mit stark wachsenden Abschreibungskosten in den folgenden Jahren für ein enges Finanzkorsett.

Konkret soll die Nettoschuld Ende 2025 52,2 Prozent der einfachen Steuern, das heisst 10,4 Millionen Franken, betragen. Zudem wird Flawil ohne Massnahmen in den kommenden Jahren weiterhin ein starkes strukturelles Defizit mit einem negativen Cash-Flow aufweisen und die Verschuldung wird durch die zum Abschluss kommenden Projekte weiter steigen.

Der Budgetbericht 2025 sowie weitere Unterlagen sind auf der Webseite der Gemeinde aufgeschaltet.

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