Projektauftrag für Tagesstrukturen
Der Gemeinderat Oberuzwil hat die Projektierung von schul- und familienergänzenden Tagesstrukturen beschlossen.

Das eingesetzte Projektteam hat den Auftrag, dem Gemeinderat in der ersten Jahreshälfte 2020 ein Konzept zu unterbreiten, mit dem bedarfsgerechte, finanzierbare und pädagogisch sinnvolle Tagesstrukturen geschaffen werden können. Über den Termin für die Einführung der Tagesstrukturen entscheidet der Gemeinderat zu einem späteren Zeitpunkt.
Wozu ausserfamiliäre Betreuungsangebote?
In den letzten Jahrzehnten haben gesellschaftliche Veränderungen dafür gesorgt, dass ganztägige Bildungs- und Betreuungsangebote auch in der Schweiz vermehrt gefordert und ausgebaut werden. Durch eine gezielte Förderung in der frühen Kindheit profitiert auch die Schule.
Dies gilt bei entsprechender Qualität auch für schulergänzende Strukturen und zeigt sich durch positive Effekte auf Schulleistungen und Sozialverhalten. Für die Arbeitgebenden sind gut ausgebaute Betreuungsmöglichkeiten deshalb wichtig, weil der Wirtschaft dadurch dringend benötigte Fachkräfte zur Verfügung stehen.
Durch ein gutes Angebot kann sich die Gemeinde somit auch einen Standortvorteil sichern.
Projektteam
Der Gemeinderat hat ein Projektteam unter dem Vorsitz des Leiters Volksschule eingesetzt. Im Projektteam vertreten sind Roland Waltert (Schulratspräsident), Reto Almer (Gemeinderat), Corinne Hörler (Schulleiterin Bichwil), Corinne Gallego (Präsidentin des Vereins Familienzentrum), Markus Koch (Vorstandsmitglied des Vereins Kita Rägeboge, Uzwil), Sibylle Romano (Leiterin Mittagstisch) und Claudia Lenz als Vertreterin der Bevölkerung.
Projektauftrag
Mit dem Projekt sind die Bedürfnisse und Möglichkeiten von schulergänzenden Tagesstrukturen bzw. der familienergänzenden Betreuung in der Gemeinde zu klären. Dabei stehen die 4- bis 15-jährigen Schülerinnen und Schüler im Fokus. Vor dem Hintergrund der Strategie des Vereins Kita Rägeboge, Uzwil, in Oberuzwil einen Standort für 0 bis 3-jährige Kinder zu eröffnen, ist im Projekt auch zu untersuchen, ob Synergien mit dem Kita-Angebot für Säuglinge und Vorschulkinder genutzt werden können.
Miteinzubeziehen in die Arbeiten sind auch der Mittagstisch, die Hausaufgabenbetreuung in der Primarschule, der Lernraum in der Oberstufe sowie das geplante Familienzentrum. Der Gemeinderat verfolgt das Ziel, in Oberuzwil bedarfsgerechte, finanzierbare und pädagogisch sinnvolle Tagesstrukturen zu etablieren. Als Lösungsvarianten sind durch das Projektteam unterschiedliche Trägerschafts- und Finanzierungsmodelle zu prüfen.
Zeitplan
Der Projektauftrag sieht vor, dass der Gemeinderat in der ersten Jahreshälfte 2020 über ein Konzept «Tagesstrukturen» entscheiden kann. Darin sollen beispielsweise der Raumbedarf, die Ausstattung, die Öffnungszeiten, die Art der Betreuung, die Verpflegung, die Kooperation mit den Familien sowie Fragen zum Personaleinsatz und zur Finanzierung geklärt werden. Aus heutiger Sicht sind der Beginn und die Dauer der konkreten Umsetzungsphase der Tagesstrukturen sowie der Start des Betriebs noch offen.
Sobald das Projekt umsetzungsreif ist, wird die Bevölkerung ausführlich über die geplanten Kostenfolgen informiert, sodass in Kenntnis davon über die benötigten Budgetkredite beschlossen werden kann. Der Gemeinderat hat die Projektierung im Wissen beschlossen, dass es sich bei Tagesstrukturen um eine freiwillige Aufgabe der Gemeinde handelt.
Umso wichtiger sind bei der Umsetzung die Unterstützung durch die Bevölkerung und die Nutzung des Angebots von interessierten Familien. Die Behördenmitglieder und das Projektteam freuen sich, wenn auch dank des Dialogs mit der Bevölkerung Tagesstrukturen entstehen können, die auf die lokalen Gegebenheiten und Bedürfnisse zugeschnitten sind.