Herdern: Bussardattacken beim Jogging
Wie die Gemeinde Herdern meldet, ist «Jogger von Bussard attackiert» Jahr für Jahr wieder auftauchende Presseschlagzeile. Die Angriffe kommen gelegentlich vor.
Bei den attackierenden Vögeln handelt es sich beinahe ausschliesslich um Mäusebussarde, ausnahmsweise auch um Milane.
Die unerwarteten Angriffe erfolgen fast immer von Mai bis Juli, wenn die Vögel Junge haben.
Kommt ein Jogger zufälligerweise in der Nähe des Horstes oder nahe bei einem frisch ausgeflogenen Jungvogel vorbei, sehen die Altvögel in ihm eine Gefahr.
Sie versuchen, den vermeintlichen Feind durch Flugattacken zu vertreiben. Manchmal schreien sie dabei auch eindringlich.
Es geht meistens um Scheinangriffe
Die Angriffe erfolgen meist von hinten und fast immer nur auf joggende Personen, wogegen Spaziergänger und Velofahrer in der Regel unbehelligt bleiben, doch gibt es auch hier Ausnahmen.
Im Extremfall kann ein Jogger im Umkreis von circa 500 Metern attackiert werden. Meist begnügt sich ein solcher Bussard mit Scheinangriffen.
Man sollte sich gegen Starrkrampf impfen lassen
In einzelnen Fällen setzt es hingegen Kratzer am Kopf der Opfer ab; ernsthafte Verletzungen sind bis jetzt glücklicherweise nie bekannt geworden.
Doch auch bei kleinen Verletzungen sollte man sich beim Hausarzt gegen Starrkrampf (Tetanus) impfen lassen.
Tollwut gibt es bei Vögeln nicht und kann daher als mögliche Ursache der Attacke mit Sicherheit ausgeschlossen werden.
Den betroffenen Personen wird es geraten, Gebiete, in denen solche Angriffe vorkommen, für mehrere Wochen zu meiden oder dort normal zu marschieren.
Es gibt die Ausnahmen
Obwohl der Mäusebussard mit 20´000 bis 25´000 Brutpaaren die häufigste Greifvogelart der Schweiz ist, stellen solche Attacken Ausnahmen dar.
Pro Jahr werden nur etwa ein Dutzend Fälle bekannt.
In Nordeuropa sind übrigens auch verschiedene andere Vogelarten bekannt, die ihre Brut gegenüber dem Menschen derart aggressiv verteidigen (zum Beispiel Raubmöwen, Seeschwalben und Eulen).