Thurgau - Zigarettenstummel: Wegwerfen könnte 300 Stutz kosten!
Mittels einer von SVP-Kantonsrätin Judith Ricklin eingereichten Initiative soll Littering im Thurgau härter bestraft werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Initiative fordert bis zu 300 Franken Busse für das Wegwerfen von Zigarettenstummeln.
- Denn Filter von Zigarettenstummeln brauchen 10-15 Jahre zum Abbauen.
- Das geltende Gesetz sei zu milde formuliert, findet die Initiandin.
Im Juni wurde eine breite Anti-Zigaretten-Littering-Aktion durchgeführt: 2900 Kinder und Erwachsene aus 21 Kantonen haben innert zwei Wochen 540'000 Zigarettenstummel aufgelesen.
Bis die Filter aus biologisch schwer abbaubaren Kunststofffasern sich zersetzen, dauert es zwischen 10 und 15 Jahren. «Das ist genug Zeit, um die Umwelt zu vergiften. Denn ein einziger Zigarettenstummel verteilt sich in Böden, Flüssen und Seen und kann in 1000 Litern Wasser nachgewiesen werden», so Judith Ricklin im «St. Galler Tagblatt».
Die Thurgauer SVP-Kantonsrätin hat nun genug von diesem «rücksichtslosen Verhalten». Am 5. Juli hat Ricklin mit drei weiteren SVP-Kantonsräten die parlamentarische Initiative «Keine Discountbussen bei Littering!» eingereicht.
Darin wird gefordert, dass das Wegwerfen von Abfällen wie Zigarettenstummel oder Aludosen im öffentlichen Raum künftig mit einer Busse von bis zu 300 Franken bestraft werden soll. 55 der 130 Ratsmitglieder konnten zur Mitunterzeichnung des Gesetzesvorschlages überzeugt werden.
«Viele Leute sind sich möglicherweise gar nicht bewusst, dass das Wegwerfen eines Zigarettenstummels strafbar ist», sagt Ricklin. Das geltende Abfallgesetz stuft dies als eine geringfügige Übertretung ein, die eine Busse nach sich ziehen kann.
Ricklin sieht zwei Gründe für die schwache Wirkung des geltenden Abfallgesetzes: Es fehlen Kontrollen und der Bussansatz von 50 Franken ist zu tief, wie sie dem «St. Galler Tagblatt» erklärt. «Doch wenn es mal so richtig teuer wird, könnte das Schule machen und Signalwirkung haben.»