Freiburger Stimmvolk befindet über Finanzspritze für Bluefactory
Das Innovationsquartier Bluefactory im Herzen von Freiburg soll weiter wachsen können. Ermöglichen soll das eine Finanzspritze an die Betreibergesellschaft. Das Stimmvolk des Kantons Freiburg entscheidet am 13. Juni.
Die Bluefactory Fribourg-Freiburg (BFF) will ihr Kapital von 50 auf 100 Millionen Franken verdoppeln.
Das Geld soll von Stadt und Kanton Freiburg kommen: Die beiden Aktionäre sollen ihren Anteil um je 25 Millionen Franken erhöhen. Die zwei Parlamente haben dem Geschäft zugestimmt.
Trotzdem kommt die Vorlage auf Kantonsebene vors Volk. Denn 28 Mitglieder des Grossen Rates griffen zum selten genutzten Instrument des parlamentarischen Finanzreferendums. Triebfeder war die SVP-Fraktion.
Sie wünscht sich eine breite öffentliche Debatte über die Zukunft des Innovationsquartiers, das in den letzten Jahren auf dem Areal der ehemaligen Cardinal-Brauerei entstand. Die Gegner der Vorlage argwöhnen, dass die öffentliche Hand mit einer Salami-Taktik immer wieder Gelder für die Bluefactory gesprochen habe.
Nun solle sich das Volk einmal äussern können, zumal die bisherige Bilanz der Betreibergesellschaft zu wünschen übrig lasse. Ausserdem gehe es mitten in der coronabedingten Wirtschaftskrise um viel Geld.
Ganz anders sieht es die Kantonsregierung. Sie hält die Kapitalerhöhung für «sinnvoll, nötig und verantwortungsbewusst». Es gehe um Hunderte von Arbeitsplätzen und um grosse Investitionen, welche die Wirtschaft in dieser Krisenzeit dringend benötige.
Die Staatsgelder seien gut angelegt, findet auch das breit abgestützte Ja-Komitee. Allein der Bau eines neuen Gebäudes, der mit dem zusätzlichen Kapital finanziert werden solle, werde zahlreichen Unternehmen Arbeit geben und Platz für Start-ups schaffen.
Noch in diesem Jahr ist der Baubeginn für das erste Geschäftsgebäude geplant, gefolgt von jenem für das «Smart Living Lab». Dabei handelt es sich um ein Forschungs- und Entwicklungszentrum für Wohnformen der Zukunft.