Torry-Ost: Meilenstein für die Stadtentwicklung Freiburgs
Mit dem Quartier Torry-Ost setzt Freiburg neue Massstäbe in der Stadtentwicklung. Bis 2030 entstehen moderne Wohnungen, Parks und innovative Mobilitätslösungen.
Wie die Stadt Freiburg berichtet, haben fünf interdisziplinäre Teams aus Architekten- Stadtplanern, Landschaftsarchitekten und Mobilitätsexperten im Rahmen eines Studienauftrags verschiedene Projekte entworfen, um die Identität des zukünftigen Quartiers Torry-Ost zu erarbeiten.
Dabei wurden sie von einem Expertenrat unter der Leitung von Pierre Feddersen begleitet. Drei Studien wurden vom Expertenrat ausgewählt und am 24. September 2024 der Freiburger Bevölkerung bei einem partizipativen Workshop präsentiert. Nach seiner Beratung kam der Expertenrat zu dem Schluss, dass das Projekt des Teams Salewski Nater Kretz das überzeugendste ist, dies aufgrund seiner Stärken, der städteplanerischen Prinzipien und seiner Anpassungsfähigkeit.
Daher empfiehlt der Expertenrat, sich bei der Entwicklung des DBP auf dieses Projekt zu stützen, dabei aber auch die relevanten Beiträge und Ideen der beiden anderen Teams einzubeziehen. Mit den Studien und den Ergebnissen des Austauschs mit den Teilnehmenden am Workshop konnte das Potenzial des Standorts geprüft werden.
Dies wird nun als Grundlage für die Formalisierung des Detailbebauungplans (DBP) dienen, der je nach Projektfortschritt und unter Vorbehalt von Rekursen Ende 2025 oder im Lauf des Jahres 2026 öffentlich aufgelegt wird.
Die Vision eines Quartiers, das Nachhaltigkeit und Lebensqualität verbindet
Das Projekt Torry-Ost liegt zwischen dem Jura-Quartier und Granges-Paccot. Es zielt darauf ab, diesen Teil des Hügels auf kohärente und harmonische Weise mit den umliegenden Quartieren zu entwickeln. Der Ausbau des Standorts Torry-Ost wird die Vorgaben des Ortsplans (OP) und des Detailbebauungsplan (DBP) einhalten. Die Entwicklung und der Bau des Quartiers werden stufenweise in verschiedenen Etappen über rund zehn Jahre erfolgen.
Die Verkehrsanbindung des Torry-Hügels wird durch eine neue SBB- Haltestelle «Agy» signifikant verbessert werden. Diese soll 2030 pünktlich zum Einzug der ersten Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers in Betrieb genommen werden.
Sie wird im Viertelstundentakt bedient und das Torry-Quartier in nur wenigen Minuten an den Bahnhof Freiburg anschliessen. Neben der Haltestelle werden neue Verbindungen für den öffentlichen und den Langsamverkehr das Quartier durchziehen und so den Zugang zum Torry-Hügel und seinem atemberaubenden Panorama vereinfachen. Ein neuer öffentlicher Park mit Erholungs- und Freizeiträumen wird ebenfalls angelegt.
Ländlicher Charme und moderne Standards
Neben mehreren hundert Wohnungen bietet das Quartier zusätzlich zum bestehenden Angebot Dienstleistungen, Geschäfte, Räume für Aktivitäten und öffentliche Einrichtungen. Es wird besonderes Augenmerk auf die Erhaltung der Landschaft, der Aussicht und der Biodiversität, die Schaffung von Frischeinseln, die Qualität der Aussenanlagen sowie auf Mobilitätslösungen gelegt.
Der ländliche Charakter der Bebauung wird beibehalten. Die neuen Gebäude sollen nach mehreren Standards zertifiziert werden, darunter das Schweizer Label SNBS Quartier. Sie werden auch hohen Anforderungen betreffend Ressourcen- und Energieverbrauch sowie CO2-Ausstoss entsprechen. Innerhalb des Quartiers werden Räume für Begegnungen geschaffen, die zu einem angenehmen und intergenerationellen Quartierleben beitragen.
Ein partizipativer Prozess, der den Austausch bereichert
Der partizipative Prozess, der auf Anregung der wichtigsten Grundbesitzer und der Stadt Freiburg initiiert wurde, startete im August 2023 mit dem ersten öffentlichen Workshop, der in Form eines Themenspaziergangs auf dem Torry-Hügel stattfand.
Ein zweiter Workshop, bei dem die Projekte der teilnehmenden Teams an der Testplanung präsentiert wurden, fand letzten September statt. Parallel dazu wurde eine Begleitgruppe eingerichtet, die insbesondere aus Vertretenden von Interessengruppen besteht, welche einen direkten Bezug zum Projekt haben. Sie hat sich seit 2023 dreimal getroffen. Der nächste öffentliche Workshop wird vor der öffentlichen Auflage des DBP stattfinden.