Glarus

Jahresrechnung von Glarus zum dritten Mal in Folge mit Minus

Gemeinde Glarus
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Wie die Gemeinde Glarus berichtet, schliesst das Geschäftsjahr 2023 mit einem Aufwandüberschuss von total 360'168 Franken ab.

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Der gegenüber dem Budget tiefere Aufwandüberschuss ist in erster Linie auf den tieferen Personalaufwand (minus 1,3 Millionen Franken) aufgrund von unbesetzten Stellen einen tieferen Abschreibungs- (minus 0,2 Millionen Franken) und tieferen Transferaufwand (minus 0,5 Millionen Franken) zurückzuführen.

Demgegenüber stehen höher als budgetierte Steuererträge (plus 0,6 Millionen Franken).

Rechtsänderungen beeinflussen die Jahresrechnung

Per 1. Januar 2023 sind zwei neue kantonale Gesetze in Kraft getreten, welche direkten Einfluss auf die Jahresrechnung der Gemeinde haben.

Aufgrund des neuen Pflege- und Betreuungsgesetzes fallen bei der Gemeinde die Aufwände für die Pflegerestkosten im Bereich Transferaufwand weg, diese übernimmt neu der Kanton.

Entsprechend ist der Transferaufwand gegenüber dem Vorjahr um 3,9 Millionen Franken gesunken.

Der Gemeindesteuerfuss wurde gesenkt

Im Zuge dieser Umlagerung wurde der Gemeindesteuerfuss von 61 Prozent auf 56 Prozent gesenkt, der Kanton hingegen hat seinen Steuerfuss um fünf Prozent erhöht.

Trotz dieser Senkung des Gemeindesteuerfusses kann das Jahr 2023 als aussergewöhnlich gutes Steuerjahr bezeichnet werden.

Der Steuerertrag liegt mit 36,3 Millionen Franken zwar unter dem Vorjahreswert von 37,2 Millionen Franken, jedoch 0,6 Millionen Franken über Budget.

Die Nutzung der Reserven wird nicht ausgeschlossen

Das revidierte Finanzhaushaltsgesetz sieht neu lineare statt degressive Abschreibungen vor.

Deshalb hat sich der Abschreibungsaufwand der Gemeinde Glarus gegenüber dem Geschäftsjahr 2022 deutlich reduziert (minus 1,9 Millionen Franken).

Eine weitere Neuerung des Finanzhaushaltsgesetzes ist die finanzpolitische Reserve. Sie beträgt 19,9 Millionen Franken und wurde gebildet, indem die bestehenden Aufwertungs- und Neubewertungsreserven aufgelöst wurden.

Die finanzpolitische Reserve kann künftig zur Glättung von negativen Jahresergebnissen verwendet werden.

Verbesserung des betrieblichen Ergebnisses gegenüber dem Vorjahr

Das operative Ergebnis (minus 0,4 Millionen Franken) hat sich gegenüber dem Vorjahr (minus 4,1 Millionen Franken) deutlich verbessert.

Beim betrieblichen Ergebnis im Jahr 2023 ist ein Aufwandüberschuss von 1,9 Millionen Franken (Budget: 3,4 Millionen Franken) gegenüber einem solchen von 6,4 Millionen Franken im Vorjahr.

Die Differenz zum Vorjahr ist auf den Rückgang des Abschreibungsaufwands (minus 1,9 Millionen Franken; Finanzhaushaltgesetz, Übergang von degressiver zu linearer Abschreibungsmethodik) sowie auf den Rückgang des Transferaufwands (minus 3,9 Millionen Franken; Wegfall der Aufwände für die Pflegerestkosten) zurückzuführen.

Personalaufwand und Ressourcenausgleichszahlungen

Der Personalaufwand fällt im Jahr 2023 mit 30 Millionen Franken (Vorjahr 28,5 Millionen Franken) höher aus als im Vorjahr, jedoch tiefer als budgetiert (Budget: 31,3 Millionen Franken), da nicht alle offenen Stellen besetzt werden konnten.

Auch im Jahr 2023 ist die Gemeinde Glarus stark belastet durch Ressourcenausgleichszahlungen an die an deren Glarner Gemeinden (0,5 Millionen Franken an Glarus Süd, ein Millionen Franken an Glarus Nord).

Investitionsbudget zu 73 Prozent umgesetzt

Die Gemeinde investierte im vergangenen Jahr 2023 netto 20 Millionen Franken (Vorjahr 11,4 Millionen Franken), womit die Investitionstätigkeit erneut deutlich zugenommen hat.

Budgetiert waren im Jahr 2023 inklusive Übertragungskredite Nettoinvestitionen von 27,4 Millionen Franken.

Somit wurden rund 73 Prozent des Investitionsbudgets effektiv umgesetzt.

Investiert werden muss in den nächsten Jahren ins besondere in den Bereichen Schulraumentwicklung, Hochwasserschutz und in der Basisinfrastruktur zum Beispiel für Strassen und Werkleitungen.

Selbstfinanzierungsgrad deutlich unter dem Zielwert

Der Selbstfinanzierungsgrad bleibt mit 18,1 Prozent (Vorjahr 17,1 Prozent) weit unter dem Zielwert des Gemeinderats von 80 Prozent. Die Folge einer tiefen Selbstfinanzierung ist die Aufnahme von Fremdkapital zur Finanzierung der Investitionen.

Die langfristigen Darlehen im Fremdkapital haben sich im Berichtsjahr 2023 erneut um 15 Millionen Franken auf 66,5 Millionen Franken erhöht.

Diese Verbindlichkeiten belasten die Jahresrechnung zusätzlich durch Zinskosten. Sowohl der Selbstfinanzierungsgrad als auch die Nettoschuld pro Einwohner ist direkt abhängig von der Höhe der Investitionstätigkeit.

Erstmalig wurde nun im Jahr 2023 eine Nettoschuld von 881 Franken pro Einwohner ausgewiesen, nachdem in den vergangenen Jahren durchwegs ein Nettovermögen resultierte.

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