Kulturpreise 2020 von Glarus Nord gehen an Walter Hauser und die «Rägäbogä-Bänd»
Der Sachbuchautor Dr. Walter Hauser wird von seiner Heimatgemeinde mit dem Anerkennungspreis ausgezeichnet.
Der in Näfels aufgewachsene Journalist Walter Hauser gehört seit vielen Jahren zu den bekanntesten Autoren des Glarnerlandes und hat sich mit mehreren Sachbüchern nationale Anerkennung erworben. Besonders hervorzuheben sind seine Bücher über die Armenauswanderung im 19. Jahrhundert nach Amerika, über die weitgehend unbekannten Hintergründe des Brandes von Glarus im Jahr 1861 sowie über das tragische Schicksal von Anna Göldi.
Zudem ist Hauser als Initiant und Präsident der Anna Göldi-Stiftung massgeblich an der Realisierung des Anna Göldi Museums im historischen Hänggiturm in Ennenda/Glarus beteiligt. Die Werke des Juristen und Prozessrechtlers sind geprägt vom Streben nach Recht und Gerechtigkeit.
Nicht die grossen Sieger und Helden sind seine Themen, sondern vom Schicksal getroffene Menschen, die Opfer von Machtmissbrauch und Willkür wurden – so wie Anna Göldi oder der nach Amerika verbannte jugendliche Obstdieb Samuel Fässler. Hauser setzte in seinen Werken meist den «kleinen Leuten» ein Denkmal.
Nach seiner Auszeichnung mit dem «Premio Culturale Internazionale Cartagine» in Rom im Oktober 2019 folgt nun eine weitere bedeutende Auszeichnung für den bekannten Glarner Autor, der mit Land und Leuten stets verbunden geblieben ist.
2020 erhält erstmals eine Musikgruppe den Förderpreis von Glarus Nord
2020 wird nicht – wie üblich – ein Jung-Talent mit dem Förderpreis der Gemeinde Glarus Nord bedacht. Nein, ausgezeichnet wird diesmal ein herausragendes soziokulturelles Projekt, das in den Augen des Gemeinderats eine spezielle Würdigung verdient.
Zum einen sind es die Mitglieder der «Rägäbogä-Bänd», welche durch die Preisvergabe geehrt werden. Darüber hinaus würdigt der Gemeinderat auch das unvergleichliche Engagement von Andreas Habert, seit über 20 Jahren musikalischer Leiter des einmaligen und speziellen Ensembles.
Mit viel Geduld, grossem pädagogischen Geschick und Hingabe ermöglicht der in Mollis wohnhafte Multiinstrumentalist den in der Motorik oder im Verständnis beeinträchtigten Musizierenden den Zugang zur Musik. Mit der Auszeichnung anerkennt der Gemeinderat den grossen integrativen und gesellschaftlichen Wert des vom Bildungsklub der «pro infirmis» initiierten und getragenen Projekts.
Die Preisvergabe soll allen Beteiligten Mut machen und Mumm geben, damit die «Rägäbogä-Bänd» mit ihren Auftritten weiterhin und noch lange musikalische Farbigkeit ins Glarner Kulturleben bringt.