Betreibungsamt Wald wird Teil von Rüti ZH

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Hinwil,

Der Betreibungskreis Wald-Fischenthal schliesst sich Mitte Jahr dem von Rüti an. Grund ist der Fachkräftemangel, der eine eigenständige Führung erschwert.

Die Gemeindeverwaltung Rüti (ZH).
Die Gemeindeverwaltung Rüti (ZH). - Nau.ch / Simone Imhof

Wie die Gemeinde Rüti mitteilt, soll ab Juli 2025 der Betreibungskreis Wald-Fischenthal zum Betreibungskreis Rüti dazustossen. Dieser Betreibungskreis umfasst aktuell die Standortgemeinde Rüti sowie Bubikon und Dürnten. Grund für den geplanten Anschluss ist der Fachkräftemangel: Das Betreibungsamt Wald muss seine Aufgaben seit längerem vor allem mit Springerinnen und Springern bewältigen.

Durch einen Zusammenschluss würde das Betreibungsamt in Wald geschlossen, und das Betreibungsamt in Rüti würde neu auch für alle Betroffenen aus den Gemeinden Fischenthal und Wald zuständig werden. Damit stiege die Zahl der jährlichen Fälle des Betreibungsamts Rüti von bisher rund 8500 im Jahr 2024 um 5000 auf 13'500 an.

Alle beteiligten Gemeinden haben den Plänen für einen Zusammenschluss grundsätzlich zugestimmt und gemeinsam einen Vertrag erarbeitet. Die definitiven Entscheidungen treffen die Exekutiven der Gemeinden, also die Gemeinderäte. Das Gemeindeamt des Kantons Zürich beschäftigt sich zurzeit mit der Vorprüfung des Vertrags.

Trend zu Zusammenschlüssen, weil Fachpersonal fehlt

Die Pläne eines Zusammenschlusses der beiden Betreibungskreise sind nicht aussergewöhnlich. Schweizweit gibt es eine Tendenz, dass sich kleinere Betreibungsämter zu grösseren Einheiten zusammenschliessen. Der Fachkräftemangel fördert und beschleunigt diese Entwicklung. Das Betreibungsamt Wald war davon besonders stark betroffen.

Seit 2020 hat sich das dortige Team zweimal rundum erneuert, weil sich vor allem in den letzten zwei Jahren nicht mehr genügend neue Mitarbeitende finden liessen. Die Folge: Das Betreibungsamt musste vor allem mit temporären Anstellungen arbeiten. Das ist auf längere Sicht für die Kundschaft eine Zumutung und finanziell nicht tragbar.

Die Gemeinde Wald suchte deshalb nach Alternativen und stiess bei der Gemeinde Rüti auf offene Ohren und Zustimmung. Ein Zusammenschluss ermöglicht optimalere Betriebsabläufe, erhöht die Betriebssicherheit und löst die personellen Engpässe: Mit der geplanten Lösung lassen sich beispielsweise Stellvertretungen bei Abwesenheiten besser organisieren.

Betreibungsamt Rüti soll per Juli übernehmen

Formell planen die beteiligten Gemeinden einen neuen Anschlussvertrag, der auf den 1. Juli in Kraft treten sollte. Wenn alles planmässig verläuft, würde auf diesen Zeitpunkt der neue Betreibungskreis Rüti die Betreibungsverfahren auch für die Gemeinden Bubikon, Dürnten, Fischenthal und Wald übernehmen.

Die Schalter des Betreibungsamts bleiben weiterhin im Gemeindehaus Rüti. Die bisherigen Anschlussverträge der beiden Betreibungskreise sollen per 30. Juni aufgelöst werden.

Finanzierung ohne Folgen für die Steuerzahlenden

Für den neuen Betreibungskreis Rüti sind 1200 Stellenprozente geplant – das entspricht 12 Vollzeitstellen bei rund 13'500 jährlichen Betreibungen.

Die Betreibungsämter finanzieren sich über die Gebühren der Betreibungsverfahren. Die Kosten belasten also die Steuerrechnung nicht negativ.

Schon bisher sind die Betreibungsämter selbsttragend gewesen, und es wurde meist sogar ein Gewinn erwirtschaftet. Ein solcher Gewinn würde im neuen Betreibungskreis unter den angeschlossenen Gemeinden verteilt.

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