Rüti überzeugt mit positivem Finanzergebnis
Rüti schliesst 2024 mit einem Ertragsüberschuss von 5,5 Millionen Franken ab, was die Erwartungen deutlich übertrifft und finanzielle Spielräume schafft.

Wie die Gemeinde Rüti ZH mitteilt, schloss sie im Rechnungsjahr 2024 mit einem Ertragsüberschuss von 5,5 Millionen Franken ab. Dieses Ergebnis liegt um 5,4 Millionen Franken über den budgetierten Erwartungen und übertrifft den im mittelfristigen Finanzplan 2017 bis 2024 vorgesehenen Ausgleich deutlich.
Das Jahr war vor allem durch die Rückvergütung der Versorgertaxen geprägt, die nach einem Gerichtsentscheid dem Kanton Zürich in Rechnung gestellt wurden. Die Berechnungen konnten bereits im Frühjahr 2024 abgeschlossen werden, sodass die Rückvergütung nach der vorliegenden Bestätigung seitens des Kantons in der Jahresrechnung berücksichtigt wurde.
Der steuerfinanzierte Totalaufwand erhöhte sich um 2,2 Prozent beziehungsweise 2,1 Millionen Franken. Gleichzeitig stieg der Gesamtertrag um 7,5 Millionen Franken, was grösstenteils auf die Rückvergütung der Versorgertaxen zurückzuführen ist.
Die Bevölkerungszahl nahm weiter zu. Per Jahresende zählte die Gemeinde Rüti 12'925 Einwohnerinnen und Einwohner, was einem Zuwachs von 103 Personen beziehungsweise einem Anstieg um ein Prozent entspricht.
Positive Effekte durch Rückvergütung
Ein wesentlicher Faktor für das positive Jahresergebnis war die einmalige Rückvergütung der Versorgertaxen in Höhe von 6,8 Millionen Franken, während im Budget ursprünglich 2 Millionen Franken vorgesehen waren. Auch die Gemeindesteuern entwickelten sich günstiger als erwartet, insbesondere die Steuern aus früheren Jahren, die 2,3 Millionen Franken über dem Budget lagen.
Demgegenüber stand ein Minderertrag von 0,9 Millionen Franken, der sich aus der nicht erfolgten Veräusserung eines Grundstücks sowie der nicht umgesetzten Abgabe im Baurecht des Grundstücks Schürwies ergab. Zusätzlich fielen die Einnahmen aus den Grundsteuern um 0,3 Millionen geringer aus als budgetiert.
Auf der Ausgabenseite ergaben sich Einsparungen, insbesondere im Sozialhilfebereich, beim Sachaufwand und bei den Personalkosten. Die Personalkosten sanken teilweise durch verzögerte Stellenbesetzungen, vor allem jedoch durch die Ausgliederung des Bereichs Zusatzleistungen an die Sozialversicherungsanstalt Kanton Zürich (SVA).
Mehraufwände in Sozial- und Gesundheitsbereichen
Da zum Zeitpunkt der Budgetierung noch unklar war, ob und wann diese Umstellung erfolgt, wurden die entsprechenden Personalkosten für das gesamte Jahr eingeplant. Die Übergabe an die SVA wurde schliesslich per 1. April 2024 umgesetzt.
Die daraus resultierenden Einsparungen bei den Personalkosten wurden jedoch durch die neuen Entschädigungszahlungen an die SVA für die Fallführung vollständig kompensiert.
Trotz der Einsparungen ergaben sich in mehreren Bereichen Mehraufwände. Besonders betroffen waren das Asylwesen, die Beiträge für Ergänzungsleistungen, die auswärtigen Sonderschulkosten sowie die Pflegefinanzierung.
Zusätzlich wurde die Beteiligung am Spital Wetzikon GZO ausserplanmässig auf Null abgeschrieben, was die Erfolgsrechnung um weitere 0,4 Millionen Franken belastete.
Geplante Investitionen wurden realisiert
Im Berichtsjahr wurden rund 87 Prozent der budgetierten Investitionen umgesetzt. Insgesamt beliefen sich die Investitionen auf 8,9 Millionen Franken im steuerfinanzierten Bereich und 9,1 Millionen Franken im gebührenfinanzierten Bereich.
Ein bedeutendes Projekt war der Modulbau Ferrach, der mit einem Investitionsvolumen von rund 2 Millionen Franken zu Buche schlug und im Sommer in Betrieb genommen wurde. Auch der Wärmeverbund Zentrum wurde weiter vorangetrieben, wofür im Jahr 2024 Investitionen in Höhe von 2,3 Millionen getätigt wurden.
Der Ertragsüberschuss wird dem Eigenkapital gutgeschrieben, das per 31. Dezember 2024 einen Stand von 132.4 Millionen Franken erreicht. Das Nettovermögen pro Einwohnerin und Einwohner – definiert als Finanzvermögen abzüglich Fremdkapital – beläuft sich auf 1665 Franken (Vorjahr: 1857).
Durch die Zuweisung von einer Million Franken in die finanzpolitische Reserve steigt diese auf rund sieben Millionen Franken.
Jahresergebnis sorgt für finanziellen Spielraum
Wie bereits in den Prognosen im Herbst erwartet, fällt die Jahresrechnung deutlich besser aus als im Budget noch angenommen. Dieser positive Abschluss ist jedoch in erster Linie auf den einmaligen Effekt der Rückvergütung der Versorgertaxen zurückzuführen. Dennoch zeigen sich auch in einzelnen Aufwand- und Ertragsbereichen günstige Entwicklungen.
Herausforderungen bleiben jedoch bestehen. Steigende Kosten in der Pflegefinanzierung, im Asylwesen und bei der Sonderschulung werden auch in den kommenden Jahren eine zentrale Rolle spielen und erfordern eine kontinuierliche Beobachtung.
Das erneut positive Ergebnis der Jahresrechnung verschafft der Gemeinde Rüti finanziellen Spielraum für die Zukunft. Die stabile finanzielle Lage ermöglicht es, Herausforderungen vorausschauend und nachhaltig anzugehen, ohne dabei die Weiterentwicklung der Gemeinde zu beeinträchtigen.