Brienz: Der Schutzdamm Louwenen wächst zusehends
Wie die Gemeinde Brienz informiert, nehmen die Bauarbeiten im Rahmen des Wasserbauprojekts Lammbach/Schwanderbach erneut Fahrt auf.
Mit dem Abschluss der Rodungsarbeiten im Geschiebesammler Kienholz haben die Bauarbeiten im Rahmen des Wasserbauprojekts Lammbach/Schwanderbach erneut Fahrt aufgenommen.
Im Fokus stehen bis Ende Jahr 2022 die Erdarbeiten mit dem Sohlenabtrag und den Dammschüttungen im Kienholz.
Auch die neue Abschlusssperre wird im Herbst in Angriff genommen.
Das Material für die Schüttungen des Schutzdamms Louwenen wird wie bisher aus dem Aushubmaterial im Sammler Kienholz gewonnen.
Das Projekt sieht vor, möglichst viel Material wiederzuverwenden
Die Absenkung der Sohle ist eine wichtige Hochwasserschutzmassnahme, damit bei künftigen Murgangereignissen genügend Rückhaltevolumen im Geschiebesammler zur Verfügung steht.
Mit der Absenkung können rund 22’000 Kubikmeter Aushubmaterial für den Schutzdamm gewonnen werden.
Ein Teil davon wird mit einer Siebanlage gleich vor Ort aufbereitet, um groben Filterkies für den Wasserbau zu gewinnen.
Das Projekt sieht vor, möglichst viel Material wiederzuverwenden, um die Materiallieferungen zu minimieren.
Fahrten auf öffentlichen Strassen oder im Siedlungsgebiet sind nicht notwendig
Das abgetragene Material wird verwendet, um den bestehenden Schutzdamm Louwenen zu erhöhen und in beide Richtungen zu verlängern.
Bei guten Witterungsbedingungen werden durch die Arbeitsgemeinschaft Lammbach rund 1500 Kubikmeter pro Tag ausgehoben, zum Schutzdamm geführt, eingebaut und verdichtet.
Bei einer Transportkapazität von rund 15 Kubikmeter pro Lastwagen entspricht dies gut 100 LKW-Fahrten innerhalb der Baustelle.
Dank der vorgängig eingerichteten Baustellenerschliessung zwischen Geschiebesammler Kienholz und Schutzdamm können diese Transporte durchgeführt werden, ohne dass Fahrten auf öffentlichen Strassen oder im Siedlungsgebiet notwendig sind.
Unterhaltspiste auf der Dammkrone
Für die zukünftige Bewirtschaftung des Sammlers wird zuoberst auf dem Schutzdamm eine Unterhaltszufahrt erstellt.
Die Unterhaltspiste führt von der Rothornstrasse hinunter in den Geschiebesammler.
Damit wird auch nach Bauvollendung gewährleistet, dass keine Fahrten für den Unterhalt des Sammlers im Siedlungsgebiet notwendig sind.
Ausblick Seeschüttung und Uferaufwertung Pfäfflikurve
Insgesamt resultiert aus den Aushubarbeiten im Geschiebesammler rund 35’000 Kubikmeter Material, das in irgendeiner Form wieder verwendet werden muss.
Neben den Dammschüttungen im Sammler Kienholz und auf der Louwenen wird eine Seeuferaufwertung im Bereich der Pfäfflikurve realisiert.
Diese hat zum Ziel, mit einer Schüttung im See eine neue Flachuferzone zu schaffen.
Mit zusätzlichen Strukturen aus Totholz (Wurzelstöcke und Baumstämme) und einer standorttypischen Bepflanzung wird das Ufer auch ökologisch aufgewertet.
Die Belastung für das Siedlungsgebiet wird auf ein Minimum reduziert
Die Arbeiten für die Uferaufwertung finden bei niedrigem Wasserstand des Brienzersees im Winterhalbjahr 2022/2023 statt.
Die Materialtransporte für diese Arbeiten erfolgen grösstenteils über die Museumsstrasse, Axalpstrasse und Seestrasse.
Dank dieser Transportroute kann die Belastung für das Siedlungsgebiet auf ein Minimum reduziert werden.
«Baulos 1» konnte erfolgreich abgenommen werden
Am 19. September 2022 konnte die Schwellenkorporation die Umweltbauabnahme für das erste Baulos durchführen.
Dabei wurde zusammen mit den kantonalen Fachstellen vor Ort geprüft, ob die Auflagen bezüglich Umwelt beim Geschiebesammler Roossi und bei der Gummbielbrücke umgesetzt wurden.
Das «Baulos 1» konnte dabei auch aus umwelttechnischer Sicht erfolgreich abgenommen werden.
Dabei hoben die Fachleute insbesondere den Umfang und die Vielfalt der Kleinstrukturen für Reptilien und kleine Säugetiere positiv hervor.