Ostermundigen löst Reserven auf und begrenzt so Budget-Defizit
Der Gemeinderat von Ostermundigen budgetiert für 2021 ein Defizit von 1,1 Millionen Franken. Möglich ist der relativ geringe Aufwandüberschuss nur, weil finanzpolitische Reserven aufgelöst werden.
Diese wurden in den Jahren 2018 und 2019 gebildet. Insgesamt werden Reserven in der Höhe von 3,2 Millionen Franken aufgelöst, wie der Gemeinderat am Mittwoch mitteilte.
Die Finanzlage bleibt nach seiner Einschätzung angespannt und der Handlungsspielraum gering. So gebe es Kostensteigerungen, auf welche die Gemeinde keinen Einfluss nehmen könne. Ein Beispiel: Die vom Kanton vorgegebenen Lohnerhöhungen der Lehrer führen zu Mehrkosten von 400'000 Franken.
Trotz unveränderter Steueranlage werden mehr Steuereinnahmen bei den juristischen Personen erwartet, aufgrund von neu ansässigen Firmen. Bei den Steuereinnahmen der natürlichen Personen erwartet der Gemeinderat hingegen einen Rückgang wegen der Corona-Krise - trotz Neubauten und Einwohnerwachstum.
Den Finanzplan erstellte der Gemeinderat gleich bis 2029. Im Jahr 2023 droht demnach eine Steuererhöhung um 0,5 Steueranlagezehntel auf 1,74. Allerdings sei es sehr schwierig, die Entwicklung der Gemeinde einzuschätzen, räumt der Gemeinderat ein. Zur Debatte steht zurzeit bekanntlich der Zusammenschluss mit der Stadt Bern.