Ein Meisterschaftskandidat zu Besuch im Toggenburg
Nach dem Corona-bedingten dreiwöchigen Unterbruch griff Raiffeisen Volley Toggenburg am Sonntag wieder ins Spielgeschehen der NLA ein.
Nach dem Corona-bedingten dreiwöchigen Unterbruch griff Raiffeisen Volley Toggenburg am Sonntag wieder ins Spielgeschehen der NLA ein. Allerdings hätten die Wattwilerinnen auf einen einfacheren Gegner gehofft als ausgerechnet auf die «Power Cats» von Düdingen.
Neben Sm’Aesch-Pfeffingen und Vitos NUC zählt Düdingen zu den meistgenannten Meisterschaftskandidaten und steht momentan auf Rang 2 in der Meisterschaft. Die Freiburgerinnen haben sich auf die neue Saison geschickt verstärkt und konnten mit dem Zuzug der dänischen Diagonalangreiferin Trine Kjelstrup einen wahren Glücksgriff verzeichnen. Entsprechend unwahrscheinlich schien ein Punktgewinn gegen den übermächtigen Gegner.
Überraschend stark begannen die St. Gallerinnen, welche zu Beginn durch gute Blockarbeit überzeugen konnten. Gabriela Maciagowski und Martina Koch stellten die Angreiferinnen der Gäste zu Beginn des ersten Satzes ein ums andere Mal vor Probleme.
Auch die Abstimmung der Freiburgerinnen schien zu Beginn nicht zu stimmen. Beim Stand von 14:9 für Toggenburg sah sich Gästetrainer Dario Bettello zum ersten Time-out gezwungen.
Angeführt von einer starken Service-Serie von Lea Zurlinden drehten die Freiburgerinnen das Spiel und konnten auf 17:20 davonziehen. Die Wattwilerinnen konnten zwar nochmals verkürzen, verloren den ersten Satz jedoch unglücklich mit 23:25.
Fehlende Spielpraxis rächt sich
Unverändert begannen beide Teams den zweiten Satz doch so spannend wie der erste Satz war, umso klarer verliefen die Sätze zwei und drei. Schnell geriet das Heimteam in Rückstand und war nicht mehr in der Lage, mit dem hohen Spieltempo der «Power Cats» mitzuhalten.
Angeführt von der starken Passeuse Méline Pierret, die ihre Bälle nach Belieben verteilen konnte, zogen die Freiburgerinnen in beiden Sätzen schnell entscheidend davon. Trainer Erni versuchte durch Einwechslungen den Lauf der Freiburgerinnen zu brechen und brachte Cantoni (für Maciagowski) und Mazzoleni (für Koch). Am Spielverlauf änderte sich jedoch nichts und der zweite Satz ging mit 15:25 verloren.
Noch erdrückender verlief der dritte Satz. Nebst ein paar schönen Angriffspunkten der Dänin Trine Kjelstrup, welche zur besten Spielerin ihres Teams gewählt wurde, glänzte vermehrt auch die amerikanische Mittelblockerin Samantha Cash. Zusammen mit individuellen Fehlern der überforderten St. Gallerinnen stand es schnell 2:12.
Trainer Marcel Erni versuchte durch Einwechslungen und Time-outs den Spielverlauf zu brechen doch beim Stand von 4:14 nahm Düdingen selbst das Tempo aus dem Spiel und wechselte 4 Stammspielerinnen aus. Auch der dritte Satz endete mit einem klaren 12:25 aus Sicht des Heimteams.
Raiffeisen Volley Toggenburg war phasenweise überfordert. Das ist aber sicher verständlich, wenn man weiss, dass dieses Spiel gegen einen Meisterschaftfavoriten der erste Wettkampf nach drei Wochen war.
Gabriela Maciagowski konnte nach ihrer Isolation gerade mal eine Trainingseinheit mit dem Team machen. Dennoch sah man im Startsatz gegen Düdingen überraschend gut aus und forderte so die Freiburgerinnen enorm. Dem Team um Trainer Marcel Erni bleibt jedoch nicht viel Zeit, um die Niederlage zu verarbeiten. Bereits am nächsten Freitag wartet auf Raiffeisen Volley Toggenburg die nächste Herausforderung: da trifft die Mannschaft im Auswärtsspiel auf den Meisterschaftsfavoriten Sm’Aesch-Pfeffingen.
Raiffeisen Volley Toggenburg – TS Volley Düdingen 0:3
Sätze: 23:25, 15:25, 12:25
Rietsteinhalle, Wattwil – keine Zuschauer – SR Wolf/Auricht
Raiffeisen Volley Toggenburg: Rudy Renko-Ilic, Gabriela Maciagowski, Laura Condotta, Martina Koch, Annouk Erni, Jasmin Kuch, Romina Schnyder – Loredana Cantoni, Jil Innauen, Joanna Mazzoleni (alle eingewechselt), Tamara Riesen (verletzt)
TS Volley Düdingen: Méline Pierret, Samantha Cash, Trine Noer Kjelstrup, Lea Zurlinden, Rachel Giustino, Elena Steinemann, Thays Deprati – Anna Mebus, Samira Sulser, Sarina Wieland, Nicole Eiholzer, Flavia Knutti (alle eingewechselt)