Nesslau SG: Trümmer des abgestürzten Flugzeugs geborgen
Im Säntisgebiet ist es Ende März zu einem tödlichen Flugzeugabsturz gekommen. Inzwischen wurden fast alle Trümmerteile geborgen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ende März ist im Bereich Säntis ein Kleinflugzeug abgestürzt.
- Ein Grossteil der Trümmer konnte inzwischen geborgen werden.
Ende März ist im Säntis ein Kleinflugzeug abgestürzt. Mittlerweile konnte ein grosser Teil der Trümmer der seither vermissten Maschine aus dem unwegsamen Gebiet Säntis bei Nesslau SG eingesammelt werden. Bei dem Absturz wurde der Pilot, ein 63-jähriger Italiener, getötet.
Die Trümmer werden durch Helikopter der Armee ins Tal geflogen. In einem Container werden die Teile abtransportiert und der SUST (Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle) zur Ermittlung der Absturzursache überlassen. Das teilt die Kantonspolizei St. Gallen am Mittwoch mit.
Seit Montagmittag, 16. Mai 2022, standen unter der Leitung der SUST rund 25 Angehörige des Gebirgsdetachement der Luftwaffe und der Alpinen Rettung Ostschweiz (ARO) im Einsatz. Die Alpinspezialisten wurden während drei Tagen von einem Armee-Helikopter und einem privaten Unternehmen an die Absturzstelle Grüehorn geflogen.
Ausgerüstet mit Bergsteigerutensilien, Werkzeugen und Säcken sammelten sie die Wrackteile ein. Der Zerstörungsgrad des Fliegers ist sehr gross. Die Teile sind auf einer Fläche von rund 3'000 Quadratmetern verteilt. Der Höhenunterschied zwischen den obersten und untersten geborgenen Teilen beträgt rund 800 Meter.
Blindgänger konnten ebenfalls entsorgt werden
Die Arbeiten erforderten von den Spezialisten grosse alpine Erfahrung. Zudem herrscht in diesem Gebiet grosse Steinschlaggefahr. Es mussten verschiedene Geländerseile montiert und Abseilstellen errichtet werden. Ein grosser Teil des rund 2000 kg schweren Flugzeuges wurde zusammengetragen.
Die gefüllten Säcke werden in mehreren Rotationen auf eine tiefergelegene Alp geflogen. Dort werden sie in einen Container verladen und abtransportiert. Sie stehen jetzt der SUST für die Absturz-Ursachenermittlung zur Verfügung. Diese Stelle wird zu einem späteren Zeitpunkt über die mögliche Absturzursache berichten.
Mehrere Flugzeugteile fielen infolge der Schneeschmelze bereits selbständig ins Tal und konnten am Fuss der Bergwand eingesammelt werden. Die Räumungsequipe wurde von zwei Kampfmittel-Beseitigungsspezialisten der Armee unterstürzt. Die Absturzstelle liegt im Zielhang von Militärübungen.
Dort befinden sich auch Blindgänger, welche von diesen zwei Spezialisten fachgerecht erkannt und entsorgt werden konnten. Zum Zeitpunkt dieser Meldung dauern die Aufräumarbeiten immer noch an.