Corona in Kloten: Hotel Fly Away wird zum Co-Living-Space
Statt das Hotel Fly Away in Kloten wegen Corona leer stehen zu lassen, wird es umgenutzt. Das Gebäude beherbergt neu das erste Co-Living-Projekt der Schweiz.
Charakterzüge einer WG, dann aber doch nicht ganz: Seit dem 1. Oktober gibt es in Kloten das erste Co-Living-Projekt der Schweiz. Es ist aus der Zusammenarbeit des Start-ups TomoDomo und Welcome Hotels entstanden.
Rund einen Monat nach der Lancierung zieht Johannes Peter, Gründer und CEO von TomoDomo, eine erste Zwischenbilanz. «Es ist sehr gut angelaufen. Stand heute haben wir bereits 95 Prozent der 38 Zimmer vermietet.»
Privates Zimmer und Gemeinschaftsflächen
Das Start-up spezialisiert sich auf gemeinsames Zusammenleben. Durch Umnutzungen, Renovationen und Neubauten werden Flächen für gemeinschaftliches Wohnen geschaffen. Die Bewohner mieten ihr privates Zimmer und teilen sich Gemeinschaftsflächen wie Küche, Wohnzimmer oder Terrassen.
Die Idee zum Projekt sei aus einem eigenen Bedürfnis nach Wohnraum für gemeinschaftliches Wohnen entstanden. Nach vielen Jahren in grossen WGs und Hausgemeinschaften möchte Johannes Peter diese Wohnform einem breiten Publikum zugänglich machen.
«Bei einer herkömmlichen WG muss es sehr gut harmonieren, damit es klappt. In einer grossen Hausgemeinschaft hat man mehr Möglichkeiten für Austausch mit ganz unterschiedlichen Menschen.»
Dabei wolle man gezielt nicht nur junge Menschen ansprechen. «Es ist eine sehr durchmischte Community. Das Durchschnittalter beträgt zirka Mitte 30 und wir haben bereits vier Mitfünfziger in der Gemeinschaft. Bei uns wohnen lokale Angestellte aus Kloten, aber auch Expats aus London, Madrid und Paris.»
38 Zimmer in Kloten
Das «Domo Vuelo», wie das Projekt in Kloten unter anderem wegen seiner Nähe zum Flughafen genannt wird, ist das Ergebnis einer Umnutzung des ehemaligen Hotels Fly Away. Dieses stand Corona-bedingt leer und es musste eine Lösung her.
Heute bietet es 38 Zimmer mit jeweils eigenem Bad und Balkon zu einer Monatsmiete ab 1'095 Franken. Die Mindestmietdauer beträgt drei Monate. Zu den Gemeinschaftsflächen gehören zwei möblierte Grossküchen mit Lounges, Terrassen und Essbereich.
Geplant seien gemeinsame Abendessen und Aktivitäten, die von den Bewohnern selbst initiiert und organisiert werden.
«Unsere Gebäude sollen eine Plattform sein, wo Menschen Verbindungen knüpfen, aber auch ihre Privatsphäre geniessen können», so Johannes Peter.
Das Co-Living Projekt soll sich künftig nicht nur auf Kloten beschränken. Geplant sind weitere Projekte in Zürich, Basel und Genf, welche in den nächsten Jahren umgesetzt werden.