Beizen und Hotels mit Bundesrat nicht zufrieden
Das Wichtigste in Kürze
- Neu gibt es eine Personen-Beschränkung pro Tisch in Restaurants und eine Sperrstunde.
- Hotelleriesuisse fordert vom Bund A-fonds-perdu-Beiträge von 500 Millionen Franken.
Der Bundesrat hat die Massnahmen im Kampf gegen das Coronavirus verschärft. Neu gilt unter anderem eine Sperrstunde ab 23 Uhr, eine Tisch-Beschränkung in Restaurants, Discos und Grossveranstaltungen sind vorerst Geschichte.
Viele der beschlossenen Massnahmen treffen die Gastronomie direkt. Entsprechend kritisch reagieren Branchenvertreter auf die gestrigen Ankündigungen. Gastrosuisse-Präsident Casimir Platzer hat am Dienstag den Bundesrat noch öffentlich gewarnt, dass 100'000 Stellen akut gefährdet seien.
Heute kritisiert er, dass die Landesregierung seine Forderungen zu wenig ernst genommen habe. Die weiteren Verschärfungen würden dem Gastgewerbe erheblich schaden – insbesondere den städtischen Betrieben.
«Krise auf Buckel des Gastgewerbes bewältigen»
«Es darf nicht sein, dass man auf dem Buckel des Gastgewerbes diese Krise bewältigen will», sagt Platzer. Es sei erwiesen, dass die allermeisten Fälle sich nicht in Gastro-Betrieben anstecken. Er verweist auch auf die Schutzkonzepte der Branche, deren Wirkung vom Bundesamt für Gesundheit bestätigt wurden.
Platzer fordert Sofort-Unterstützung für Betriebe, welche wegen des Bundesrats-Entscheids schliessen müssen. Aber auch für jene, welche jetzt kaum noch Gäste haben und aus ökonomischen Gründen ihre Tore schliessen. Er warnt, dass sonst fast der Hälfte der Betriebe 2021 der Konkurs drohe.
Nicht zufrieden ist auch Hotelleriesuisse. Die bereits dramatische Lage werde durch die Verschärfungen noch verschlechtert. Der Hotel-Verband fordert darum A-fonds-perdu-Beiträge von 500 Millionen Franken.
Lockerung bei Kurzarbeit gefordert
Weiter verlangt Hotelleriesuisse die sofortige Wiedereinführung der Covid-Kredite, aber auch die Kurzarbeits-Regeln zu lockern – analog dem Frühjahr. Denn: «Die Kurzarbeitsentschädigung ist eines der wichtigsten Instrumente zur Bewältigung der Krise und für den Erhalt von Arbeitsplätzen.»
Das Covid-Gesetz sieht eine Hilfe für Härtefälle vor. Unternehmen, welche wegen der Krise schliessen müssen oder massive Umsatzeinbrüche erleiden, können beim Kanton finanzielle Unterstützung beantragen.
Die Bar & Club Kommission Zürich, deren Mitglieder durch den Bundesrats-Entscheid direkt betroffen sind, fordern schnelles Handeln: «Es braucht eine sofortige Umsetzung dieser Härtefall-Massnahmen, Härtefall-Hilfe im Februar ist für viele Unternehmen schlicht und einfach zu spät.»