Opfikon ZH: Vorwürfe nach Schlägerei in Richtung Polizei
Am Samstagabend kam es im Glattpark in Opfikon ZH zu einer Massenschlägerei. Mehrere Menschen wurden verletzt – sieben sogar schwer. Jetzt wird Kritik laut.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Opfiker Glattpark kam es am Samstag zu schweren Auseinandersetzungen.
- Dabei trafen Anhänger und Gegner des eritreischen Diktators Isayas Afewerki aufeinander.
- Zwölf Menschen wurden verletzt, sieben davon schwer.
Am Samstagabend kam es im Opfiker Glattpark zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Anhängern und Gegnern des eritreischen Diktators Isayas Afewerki. Zwölf Menschen wurden verletzt, sieben davon schwer, wie die Kantonspolizei Zürich mitteilte.
Unter den Verletzten war auch Snit Tesfamaryam, eine 21-jährige Schweizerin und Sprecherin des Eritreischen Medienbundes Schweiz.
Gegenüber dem «Tages-Anzeiger» berichtet sie: «Ich habe gerade mit einer Polizistin gesprochen. Da hat mich plötzlich ein Mann von hinten am Hals umklammert, zu Boden geworfen und gegen mein Bein getreten.»
«Die Mörder sehen wir hier wieder»
Tesfamaryam floh im Alter von sieben Jahren mit ihrer Familie vor der eritreischen Diktatur in die Schweiz. Sie beklagt sich über die Präsenz von Regimeanhängern in der Schweiz: «Die Mörder und Vergewaltiger des Regimes sehen wir hier in der Schweiz wieder.» Sie ist überzeugt, dass die Massenschlägerei hätte verhindert werden können.
Die Aktivistin sagt: «Schon vor einer Woche haben wir die Polizei in jedem Kanton, auch in Zürich, durchgerufen. Wir haben sie vor dem Jahrestag des eritreischen Unabhängigkeitskrieges gewarnt.»
Trotz Warnungen fand das Treffen statt. Tesfamaryam kritisiert das Vorgehen der Zürcher Behörden scharf: «In den Kantonen Bern und St. Gallen hat die Polizei genau hingeschaut. In Zürich haben sie uns ignoriert.»
Nachdem Veranstaltungen von Regimeanhängern abgesagt wurden, trafen sich diese spontan im Glattpark. Die Kantonspolizei Zürich spricht ebenfalls von einer spontanen Kundgebung.
Vorwurf an Notrufzentrale
Laut Tesfamaryam wurde bereits eine Stunde vor Beginn der Schlägereien ein Notruf abgesetzt – ohne Erfolg. Sie beschreibt ihre Erfahrung mit dem zuständigen Mitarbeiter als frustrierend: «Er war so desinteressiert. Dann hat er gesagt, er könne uns nicht weiterhelfen.»
Sie kann nicht nachvollziehen, weshalb ihre Warnungen ignoriert wurden: «Unser Ziel war, dass die Polizei das regelt. Aber wo war sie? Sie sind viel zu spät gekommen», sagt Tesfamaryam.
Tesfamaraym fordert für zukünftige Ereignisse ein konsequenteres Vorgehen seitens der Behörden – ähnlich wie bei Veranstaltungen russischer Diktatoren-Anhänger.
«Die Schweiz muss demokratische Werte schützen und darf nicht erlauben, dass Mörder gefeiert werden», betont sie.