Kriens: Langmatt wird zum Naturerlebnisraum für Jung und Alt
Wie die Stadt Kriens berichtet, wurde schon beim Bau der Freizeitanlage Langmatt die zweite Hälfte dieses städtischen Grundstücks freigelassen. Damals bestanden zwar Ideen und Visionen für die Langmatt 2. Für konkrete Projekte aber fehlten die Mittel.
Inzwischen haben sich die Visionen zu einem Projekt verdichtet, welche als Umsetzungsmassnahme in der Strategie «1000 Bäume für Kriens» festgesetzt wurde. Der Zeitpunkt für die Umsetzung ist günstig.
Der Kanton Luzern realisiert aktuell in diesem Gebiet verschiedene Massnahmen zum Hochwasserschutz und eine Sanierung der Obernauerstrasse mit dem Bau eines Velostreifens bergwärts. Für diese Arbeiten dient die Langmatt 2 heute als Installationsplatz und als Umfahrungsroute für den Fuss- und Veloweg zwischen Obernau und Kriens.
Ökologischer Umbau schafft vielseitigen Lebensraum
In einer ersten Etappe will die Stadt Kriens nun den hinteren Teil des Grundstücks ökologisch aufwerten und zu einem vielseitigen Lebensraum mit Lern- und Erlebniswert umnutzen. Die naturnahe Umgestaltung im vorderen Teil des Grundstücks erfolgt durch den Kanton Luzern, sobald der Installationsplatz und die Umfahrungsroute rückgebaut werden können.
Aufgrund von Verhandlungen und dem innovativen Ansatz des Projekts und der daraus resultierenden Anerkennung über die Stadtgrenzen hinaus konnte die Stadt Kriens Drittmittel bzw. Kostenübernahmen in der Höhe von 394'331 Franken beschaffen. Die Restkosten für die Stadt Kriens belaufen sich auf 357'786 Franken. Einen Teil davon wird die Stadt als Eigenleistungen erbringen.
Wertvolle Tümpellandschaft
Die 4700 Quadratmeter grosse Fläche soll im Gegensatz zu heute für die umliegenden Quartiere einen höheren Nutzwert erhalten und gleichzeitig ökologisch sinnvoll aufgewertet werden. Geplant ist die Realisierung strukturreicher Lebensräume wie Blumenwiesen, Hochstaudenfluren, Hecken, Feuchtflächen und Kleingewässer.
Der Mix aus Feuchtstellen und Kleingewässern dient als Auffangbecken für Regenwasser. Ein Teil der grossflächigen Wiese bleibt erhalten und wird durch einen Baumhain mit Edelkastanien, Pekan- und Walnussbäumen ergänzt. Die heutige Bepflanzung wird erneuert und mit einheimischen Pflanzen artenreicher gestaltet.
Die Lebensräume spielen in der ökologischen Vernetzung der Stadt Kriens für Fauna und Flora eine wichtige Rolle. Das Areal wird erschlossen durch Fusswege und Trampelpfade, entlang denen Informationselemente wertvolles Wissen zu Pflanzen und Tieren vermitteln.
Lern- und Erlebnisort für Jung und Alt
Das gesamte Areal Langmatt 2 soll mit weiteren Elementen zu einem umfassenden Lern- und Erlebnisort weiterentwickelt werden. So entsteht am Übergang zum Areal Langmatt 1 ein grosses «Weidendorf». Die Anlage schafft ein zusätzliches, stark naturorientiertes Spielangebot.
Geplant ist zudem ein Spiel- und Lernbauplatz. Der Spiel-Bauplatz mit integrierter Werkzeugbox richtet sich primär an Kinder, während der Lern-Bauplatz ein Ort für Kurs- und Weiterbildungsveranstaltungen ist.
Die neu geschaffenen Lebensräume werden als umweltpädagogisches Grundangebot und ausserschulischen Lernort dienen. Angesprochen werden verschiedene Zielgruppen vom Kindergarten bis zum Erwachsenenalter.
Pflanzenauswahl stärkt Klimaschutz
Bei der Auswahl der Pflanzen wurde der Klimawandel berücksichtigt. Die Bäume, insbesondere des Baumhains, sind sogenannte Klimabäume. Mit der Pekannuss kommt eine Baumart aus dem Tertiär (vor 2,6 Millionen Jahren) zurück in die Schweiz.
Die Feucht- und Wasserflächen sowie die Bestockung mit 26 Bäumen und rund 700 Sträuchern leisten einen Beitrag zur Klimaanpassung. Durch die Beschattung und die Verdunstung wird das Mikroklima und die Aufenthaltsqualität positiv beeinflusst.
Es entsteht ein Naherholungsraum, in dem sich die Bevölkerung während Hitzewellen und heissen Sommertagen erholen und kühlen kann.
Etappierte Realisierung ab 2025
Die Stadt Kriens hat das entsprechende Baugesuch eingereicht. Die öffentliche Auflage erfolgt ab dem 5. November 2024. Eine Realisierung ist mit Vorliegen der Baubewilligung ab 2025 geplant.
Die Umsetzung der zweiten Etappe erfolgt nach dem Rückbau des Installationsplatzes frühestens ab 2026. Das Projekt verbindet die Aspekte von Stadtökologie, Umweltpädagogik, Klimaanpassung und Gesundheitsförderung. Somit entsteht eine multifunktionale Nutzung im urbanen Raum.