Krienser Schule braucht bis 2035 deutlich mehr Schulraum
Fünf zusätzliche Kindergartenklassen, 19 Primar- und 12 Sekundärschulklassen: So stark dürfte der Raumbedarf der Krienser Volksschule bis ins Jahr 2035 steigen.
Wie die Stadt Kriens berichtet, überarbeitet die Stadt alle zwei Jahre die Zahlen bezüglich der erwarteten Entwicklung des Schulraumbedarfs.
Die Zahlen berücksichtigen die erwartete Zahl der Schulkinder über einen definierten Zeitraum, sowie die sich wandelnden Bedürfnisse der Schule etwa durch neue Unterrichtsformen oder neue Bedürfnisse der Betreuung.
Ein wichtiger Treiber ist dabei die Bautätigkeit. Werden familienfreundliche Wohnungen erstellt, ist davon auszugehen, dass in den entsprechenden Quartieren auch mehr Kinder eingeschult werden.
Diese Grundlagendaten sind für eine langfristig ausgerichtete Investitionspolitik der politischen Behörden unverzichtbar. Gleichzeitig sind diese auch mit einer gewissen Unschärfe behaftet, weil für die Berechnung Annahmen getroffen werden müssen.
Grundlagenpapier mit neuen Erkenntnissen
Dieses Grundlagenpapier unterbreitet der Stadtrat nun dem Einwohnerrat für die Parlamentssitzung von Mitte Dezember 2024.
Ging man bei den letzten beiden Aktualisierungen im Jahr 2020 und 2022 nur von lediglich punktuell nötigen Ergänzungen aus, hat sich das Bild jetzt für die kommenden zehn Jahre geändert.
Die aktuellen Zahlen weisen einen zusätzlichen Raumbedarf auf allen Schulstufen aus. Bis ins Jahr 2035 braucht es in Kriens fünf zusätzliche Kindergartenklassen. Auf der Primarschulebene werden 19 zusätzliche Klassen benötigt, auf der Stufe Sekundarschule sind es deren zwölf.
Schulhauses Roggern: Temporäre Lösung mit Modulbauten
Auf diese Zahlen richtet die Stadt Kriens nun ihre weitere Planung für Schulraumbedarf auf. Der Stadtrat will nun im Jahr 2025 eine Gesamtschau erstellen, wo für die Abdeckung dieses Raumbedarfs der entsprechende Schulraum bereitgestellt werden kann.
Dabei arbeitet er namentlich im Fall des Schulhauses Roggern parallel. Dort laufen die Planungsarbeiten für eine temporäre Lösung mit Modulbauten für die Sekundarschule, weil dort bereits im Sommer 2025 Handlungsbedarf besteht.
Dieser Raum soll mit modularen Bauten so bemessen sein, dass er die Zeit bis zur definitiven Aufstockung des Roggern-Schulhauses überbrückt. Er soll in den ersten Jahren auch den jetzt prognostizierten Anstieg abfedern. Auf Kindergarten- und Primarstufe hat die Stadt noch etwas mehr Zeit.
Was man bisher weiss
Der jetzt vorliegende Planungsbericht liefert Basisdaten für die weitere Planung. Fest steht bisher, dass auf der Schulanlage Roggern eine Aufstockung realisiert werden soll (ein Neubau auf dem Bosmatt-Areal steht nicht mehr zur Debatte).
Im Obernau ist ein Ergänzungsbau für Gruppenräume und Betreuungsangebote angedacht. Und in der Kuonimatt wird ein neues Schulhaus vorgesehen.
Der Stadtrat wiederholt im Planungspapier sein grundlegendes Bekenntnis zu den bestehenden Schulstandorten. Diese will er alle stärken und weiterentwickeln.
Zusammenlegungen oder Schliessungen von Schulstandorten sind aktuell kein Thema. Er unterstreicht zudem, dass in den kommenden Jahren aufgrund der Entwicklung viel Flexibilität bei der Schulhauszuteilung nötig sein werde.
Aussenanlagen und Sporthallen
Eine wichtige Rolle für die anstehende Gesamtschau spielt bei der Weiterentwicklung der Schulanlagen auch die Frage der Freiräume sowie die Rolle der Schulanlagen im gesellschaftlichen Leben der Quartiere.
Sie sollen deshalb ebenfalls in die Gesamtschau einfliessen. Genauso übrigens wie auch qualitativ und quantitativ messbare Eckwerte für Pausenplätze und Aussenanlagen der Schulhäuser.
Ein wichtiges Thema in der Gesamtschau werden auch die Kapazitäten der 19 Turnhallen in Kriens sein. Diese würden rein theoretisch selbst für den bis 2035 ermittelten gesteigerten Klassenbestand ausreichen.
Eine Auslastung von Sporthallen von praktisch 100 Prozent verunmöglicht aber eine sinnvolle Stundenplanung und schliesst andere Nutzungen weitgehend aus, was auch das Vereinsleben massiv beeinträchtigen würde. Dies will der Stadtrat so weit wie möglich verhindern und sucht deshalb nach kreativen Lösungen. Turnstunden über die Mittagszeit sind ein Ansatz dazu.