Forrer: «Zweispurige Bellerivestrasse ist ein sinnvoller Versuch»
Thomas Forrer, Kantonsrat und Präsident Grüne Bezirk Meilen ist für eine zweispurige Bellerivestrasse. Er rechnet mit kaum eingeschränkten Verkehrskapazitäten.
Das Wichtigste in Kürze
- Thomas Forrer findet, die Stadt Zürich hätte das Vorhaben früher mitteilen müssen.
- Der Präsident der Grünen ist für eine vom Autoverkehr getrennte Velofahrbahn.
Tag für Tag staut sich der motorisierte Verkehr stadteinwärts auf der Bellerivestrasse. Nun hat der Zürcher Stadtrat Richard Wolff überraschend angekündigt, dass die Stadt einen sechsmonatigen Versuch plane mit je einer statt wie heute zwei Spuren in jede Richtung. Auch wenn die Stadt Zürich die Gemeinden des rechten Seeufers frühzeitig in dieses Vorhaben hätte miteinweihen müssen, befürworten die Grünen das Experiment. Die Verkehrsstudien der Stadt besagen, dass der Spurabbau zu keiner merklichen Kapazitätsreduktion führe. Es ist daher sinnvoll, dass man dies jetzt in der realen Situation prüft.
Verkehrssicherheit nimmt zu
In der Gesamtbetrachtung führt der Spurabbau zu einer besseren Ausnutzung des vorhandenen Strassenraums, insbesondere auch für die Velofahrer. Damit könnte sich die Verkehrskapazität der Bellerivestrasse sogar erhöhen. Unbestritten ist, dass mit dem Spurabbau die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden verbessert wird. Die heutigen Fahrspuren sind sehr schmal, deshalb werden Velofahrer von den Autos oft gefährlich überholt. Eine vom Autoverkehr getrennte Velofahrbahn ist auf dieser Strecke ein Muss. Des Weiteren sollte dem Schleichverkehr durch das Seefeldquartier ein Riegel geschoben werden: Er schadet nicht nur der Quartierbevölkerung, sondern ist auch unfair gegenüber den anderen Autofahrenden.
Erfahrungen mit Spurreduktion
Neben der S-Bahnstrecke ist die Bellerivestrasse die wichtigste Verkehrsverbindung zwischen dem rechten Seeufer und Zürich. Sollte sich wider Erwarten zeigen, dass der Verkehrsfluss durch den Spurabbau stark eingeschränkt wird, müsste man einen frühzeitigen Abbruch des Versuchs in Erwägung ziehen. In den letzten zehn Jahren allerdings war die Seestrasse wegen Sanierungen auf verschiedenen Strecken vorübergehend sogar nur über eine einzige Spur befahrbar. Die Erfahrungen haben gezeigt, dass selbst solche sehr unbefriedigenden Situation die Verkehrskapazitäten übers Ganze kaum eingeschränkt haben.