Herrliberg: Budget 2021 mit gleichem Steuerfuss von 78 Prozent
Die Gemeinde Herrliberg budgetiert ein kleines Minus von 482'000 Franken. Weiterhin bleibt der Steuerfuss auf dem Vorjahresniveau.
Gesamtbetrachtung
Mit einem Defizit von 482'000 Franken wird nach zwei budgetierten Ertragsüberschüssen ein Aufwandüberschuss erwartet. Die Steuerfuss von 78 % könnte nun zum elften Mal ohne Unterbruch gelten und bestätigt das Ziel der Kontinuität. Wenn man das Defizit mit dem Überschuss der Rechnung 2019 von 3.3 Mio. Franken vergleicht, ist der Unterschied beachtlich.
Trotzdem ist das Budget solid und gut zu begründen. Auch ist man sehr optimistisch, dass der budgetierte Überschuss von 187'000 Franken im Jahre 2020 übertroffen wird.
Erfolgsrechnung
Beim Bereich Bildung ist ein Mehraufwand von rund 1 Mio. Franken zu verzeichnen. Beispielsweise ist bei der Primarschule eine neue Klasse zu führen, der Besoldungsanteil der kantonal und kommunal angestellten Lehrer steigt. Neu wird eine ICT-Stelle von 60 % geschaffen.
Auch der Betriebsbeitrag für die Benützung des Hallenbades Meilen steigt. Zu den höheren Abweichungen gehören auch die Sonderschulung und der Personalaufwand für die Kinderbetreuung (Kita).
Bei der GSEH ist nur ein bescheidener Mehraufwand von 17'000 Franken zu verzeichnen. Beim Hochbau steht das Energieförderprogramm 2021–2023 im Vordergrund, über welches an der Gemeindeversammlung separat abgestimmt wird.
Verschiedene Projekte und Planungen, z. B. 80'000 Franken für das Legislaturziel Neugestaltung Forchstrasse, die Nachführung von Vermessungswerken usw. führen im Ressort Tiefbau/Werke zu einem Mehraufwand von rund 700'000 Franken. Beim Ressort Soziales, Sicherheit und Gesundheit stehen Mehrausgaben bei der gesetzlichen wirtschaftlichen Hilfe um rund 220'000 und der Asylbetreuung von rund 80'000 Franken im Vordergrund.
Bei den Liegenschaften ergeben sich teilweise höhere Erträge. Aufgrund des Mietvertrags ist von der Senevita erstmals der volle Mietzins von 730'000 Franken für das APH zu bezahlen.
Zudem wird nach dem Bezug der Alterswohnungen an der Schulhausstrasse erstmals der Baurechtszins von 130'000 Franken fällig, wobei hier noch 200'000 Franken für eine Altlastensanierung budgetiert werden mussten. Allgemein war zudem bisher der Aufwand zu tief budgetiert gewesen. Zudem fallen ausserordentliche Kosten von insgesamt 180'000 Franken für Studien im Bereich Fuler und dem Postareal an.
Die Steuererträge für 2021 können auch aufgrund der Corona-Pandemie nicht mehr so optimistisch budgetiert werden, indem man mit rund 1.3 Mio. Franken tieferen Erträgen rechnet. Hingegen ist man bei den Grundsteuern mit einem Ertrag von 8 Mio. Franken im Vergleich zur Rechnung 2019 sogar um etwa 250'000 Franken optimistischer.
Investitionsrechnung
Im Vordergrund stehen die bewilligten Projekte, wie z. B. 3.2 Mio. Franken die Smart Metern (intelligente Stromzähler) beim EW, den Büelhältlibach (1.1 Mio. Franken), Kunstrasen inkl. Beleuchtung (5.3 Mio. Franken), Dachsanierung Sporthalle (1 Mio. Franken), Badi Steinrad (1.5 Mio. Franken) und der Schulhausneubau in Wetzwil (2.5 Mio. Franken).
Finanzplanung 2020–2024
In der Planperiode können die hohen Investitionen von 51 Mio. Franken, insbesondere in
Schul- und Sportanlagen, nur zu 45 % selbst finanziert werden. Die verzinslichen Schulden nehmen deutlich zu (+21 Mio.). Dank der guten Ausgangslage werden die finanzpolitischen Ziele und der mittelfristige Rechnungsausgleich dennoch eingehalten. Die Nettoschuld liegt am Ende der Planung bei 18.2 Mio. Franken, was unter Ausklammerung der Finanzausgleichsrückstellungen (61.6 Mio.) immer noch einer hohen Substanz (Nettovermögen 43.4 Mio.) entspricht. In der Erfolgsrechnung beträgt der Aufwandüberschuss über die fünf Planjahre 1.4 Mio. Franken.