Ein Verbrechen, das 2050 von grosser Bedeutung ist
Von 29. August bis 5. September wird in der Fabrik Wildegg das Theater «2050» gezeigt. Der packende Science-Fiction-Krimi dreht sich um die Erhaltung der Welt.
Susanne Meyer (17) aus Niederlenz, Annina Deubelbeiss (18) aus Schinznach-Dorf und Jessica Barthel (17) aus Auenstein haben das Theaterstück «2050» geschrieben. Nau hat mit den drei jungen Frauen gesprochen.
Nau.ch: Wie seid ihr zur Idee des Theaters 2050 gekommen? Welche Thematik behandelt das Stück?
Annina: Zu Beginn haben wir uns auf das Thema Klima geeinigt, da es uns persönlich sowie alle auf dieser Welt betrifft. Ab da an präzisierte sich das Thema immer weiter in die Richtung Zukunftsszenario. Wir erschufen uns eine fiktive Dystopie, die sich in Sachen Klima und Staat grundlegend von unserer heutigen Welt unterscheidet. In dieser Welt wimmelt es von Konflikten, und genau einen von denen bringen wir nun auf die Bühne.
Jessica: Wir haben uns auf das Thema Klima geeinigt, da jede Person dieser Welt persönlichen Bezug dazu nehmen kann. Diese Aktualität macht das Thema für die Zuschauer interessant und einfach zugänglich.
Wichtig war uns, dass wir den Zuschauern mit «2050» keine moralischen Entscheidungen abnehmen oder Meinungen aufzwingen. Stattdessen haben wir eine spannende Erzählung erschaffen, in welcher Gesetze bezüglich der Erhaltung der Welt eine massgebende Rolle spielen.
Nau.ch: Auf der Homepage des Veranstalters – Theater Brause aus Lenzburg – heisst es zum Stück «ein packender Science-Fiction-Krimi der anderen Art». An welches Zielpublikum richtet sich das Stück?
Annina: Wir geben die Altersempfehlung ab 12 Jahren ab, nach oben ist die Grenze offen. Das Stück spielt in einem Gerichtswartesaal und rollt ein Verbrechen auf, welches heute banal erscheint, 2050 jedoch von grosser Bedeutung ist.
Wer sich für die Zukunft, die Klimadebatte und für Recht und Gerechtigkeit interessiert, wird in diesem Stück gut unterhalten werden.
Nau.ch: Wie lange hat die Vorbereitung gedauert? Wann fanden die ersten Proben statt?
Susanne: Wir haben einige Monate an einzelnen Szenen gearbeitet, welche wir schlussendlich zusammengefügt haben. Die ersten intensiven Proben haben in der Woche vom 3. August stattgefunden.
Jessica: Der Plan, ein eigenes Theaterstück umzusetzen, stand schon seit Sommer letzten Jahres. Zuerst diskutierten wir in einer kleinen Gruppe wochenlang über mögliche Themen, bis wir uns für die Klimaproblematik entschieden.
Annina: Mit dem Schreiben haben wir dann Anfang dieses Jahres begonnen. Da wir das Stück selbst geschrieben haben, konnten wir uns auch genügend Zeit nehmen. Richtig ernst wurde es erst in den Sommerferien, als wir noch die restlichen Darsteller dazu holten und das Stück fertig geschrieben war.
Nau.ch: Habt ihr bereits Theatererfahrung oder ist es Premiere für euch?
Susanne: Ich habe schon in mehrmals Theater gespielt und auch schon an Theaterstücken mitgeschrieben. Aber es ist das erste Mal, dass wir in dieser Kombination ein Stück geschrieben haben.
Annina: Nein, eine Premiere ist es definitiv nicht. Ich habe schon mit fast allen aus der Gruppe Theater gespielt. Neben schulischen Projekten haben Susanne und ich bereits in der Vergangenheit ein Stück mit unserem jetzigen Regisseur verwirklicht.
Jessica: Ich habe schon seit der Bez mit Annina zusammen in schulischen Theatergruppen gespielt, jedoch noch nie in einem ausserschulischen Theaterprojekt mitgewirkt. Eine Idee nun selbst auf das Papier zu bringen und anschliessend darin mitzuspielen, war für mich also eine riesige Chance!
Nau.ch: Wie viele Darsteller wirken beim Stück noch mit?
Annina: Insgesamt sind wir sechs Schauspieler auf der Bühne. Einige kannten sich zuvor noch nicht, lernten sich aber während der Intensiv-Proben umso schneller kennen. Wir sind alles Laiendarsteller, keiner von uns hat eine professionelle Schauspielausbildung, jedoch haben fast alle bereits Theatererfahrungen machen können.
Nau.ch: Vom 29. August bis 5. September wird «2050» in der Fabrik Wildegg aufgeführt. Nervös?
Annina: Ja. Das ist ein Herzensprojekt und dementsprechend bedeutet mir es auch sehr viel. Aber es ist eine gute Art der Nervosität; die gibt unserem Stück noch ein wenig mehr Power. Auf der Bühne lassen wir uns das dann hoffentlich nicht anmerken. Aus meiner Erfahrung gehört das Nervös-Sein dazu und mittlerweile kann ich das sogar geniessen.
Susanne: Ja. Ich denke, nervös zu sein gehört dazu, wenn man vor vielen Leuten auftritt. Mir bedeutet das Stück viel, wodurch ich vielleicht noch nervöser bin, als bei früheren Produktionen. Aber mittlerweile ist die Nervosität nicht mehr so schlimm. Im Gegenteil, dieses Gefühl gibt mir vor den Aufführungen immer noch einen Schub Energie.
Jessica: Ich bin ziemlich nervös. Sogar mehr als vor anderen Aufführungen. Während ich mir bei vorherigen Projekten nur Gedanken über die Inszenierung meiner Rolle machen musste, fange ich während der Proben der selbst geschriebenen Szenen damit an, ganze Textfragmente zu hinterfragen. Und auch wenn ich guter Dinge bin, dass unser Stück ein Erfolg wird, bin ich doch nervös, dieses Herzensprojekt erstmals an die Öffentlichkeit zu bringen.
Nau.ch: Ihr habt das letzte Wort.
Annina: Damit das ganze Projekt auf die Beine gestellt werden konnte, haben einige Leute mitgeholfen. Von unserem Regisseur, über die Choreografin bis zur Bühnenbildnerin haben viele Leute mitgewirkt. Ganz zu schweigen von dem Umbau einer alten Fabrik zu einer wunderbaren Theaterbühne.
Das alles kostet Geld. Deshalb haben wir ein Crowdfunding gestartet. Auf wemakeit.com kann man uns unterstützen und bekommt dafür sogar ein kleines oder sogar grosses Dankeschön. Von einem selbstgemachten Theater-Brause-Pin bis zu einer privaten Wohnzimmeraufführung; wir haben einige kreative Angebote.
Jetzt Ticket sichern
Das Theater «2050» wird vom 29. August bis 5. September in der Fabrik Wildegg gezeigt. Tickets sind unter www.eventfrog.ch erhältlich. Auf www.Theater-brause.ch gibt es zudem weitere Informationen.