Thomi Jourdan sieht Gesundheitsregion Basel auf dem Prüfstand
Nach hundert Tagen im Amt sieht sich der Baselbieter Neu-Regierungsrat Thomi Jourdan (EVP) einer grossen Vielfalt an Herausforderungen gegenüber.
Nach 100 Tagen im Amt ist der neue Baselbieter Regierungsrat Thomi Jourdan (EVP) mit vielfältigen Herausforderungen konfrontiert. Dies betrifft insbesondere die bikantonale Gesundheitsregion Basel, die er auf dem Prüfstand sieht, wie er am Montag in einem Gespräch mit Keystone-SDA sagte.
Steigende Krankenkassenprämien und Fragen zur Rentabilität der Spitäler, die vor grossen Neu- und Ausbauten ihrer Infrastruktur stehen: Das sind zwei der grossen Herausforderungen der Gesundheitspolitik, denen sich Thomi Jourdan gegenübersieht.
Im Februar war er als Kandidat der kleinen EVP überraschend in die Baselbieter Regierung gewählt worden, wo er die Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion übernahm.
Dass die Krankenkassenprämien so stark angestiegen seien, zwinge den Kanton dazu, seinen Handlungsspielraum noch stärker auszuloten, sagt Jourdan.
Effizienzsteigerung im Gesundheitswesen
Als konkretes Beispiel nannte er ein Projekt zur Reduzierung des administrativen Aufwand in den Gesundheitseinrichtung – dies nicht zuletzt auch im Hinblick auf die Umsetzung der Pflegeinitiative, die unter anderem eine Attraktivitätssteigerung des Pflegeberufs zum Ziel habe.
Ganz allgemein dürfe nicht sein, dass der Kanton als Spitaleigner auf unangenehme Art überrascht werde, wie dies beispielsweise im Kanton Aargau der Fall sei, wo das Kantonsspital in arge finanzielle Not geraten sei.
Kantonsübergreifende Gesundheitsregion Basel auf dem Prüfstand. Dies insbesondere, weil in beiden Kantonen immense Investitionen anstünden: in Milliardenhöhe im Fall des Universitätsspitals Basel und in Millionenhöhe bei der infrastrukturellen Neuausrichtung des Standorts Bruderholz des Kantonsspitals Baselland.
Dabei gehe es ihm nicht darum, die Infrastrukturprojekte generell in Frage zu stellen: «Die Bauten haben ein Alter erreicht, die eine Erneuerung sicher bis zu einem gewissen Mass zwingend erfordern», so Jourdan. Er plädiert dafür, die Planungen zwischen den Kantonen besser miteinander abzusprechen.
Neuland betreten
Dabei sieht er in den gemeinsamen Spitallisten der beiden Basel ein wichtiges Instrument. Dass gleich zwei Privatspitäler – die Ergolzklinik in Liestal und die Rennbahnklinik in Muttenz – mit ihren Rekursen gegen die Einschränkungen der Leistungsaufträge vor Bundesverwaltungsgericht erfolgreich waren, nimmt er sportlich.
«Mit den gemeinsamen Spitallisten haben wir Neuland betreten, jetzt geht es darum, die Lehren aus den Urteilen zu ziehen», so Jourdan.
Er habe grossen Respekt davon, was sein Vorgänger im Amt da geleistet habe. Wie er ganz allgemein die Arbeit in seiner Direktion in den höchsten Tönen lobt. «Ich kann mich auf eine extrem motivierte Crew verlassen», sagt Jordan.
Es ist eine Crew, die sich mit ihm zusammen noch anderen Herausforderungen stellen muss. Als Verantwortlicher für das Kantonale Amt für Industrie, Gewerbe und Arbeit (KIGA) muss er unter anderem die Verlängerung der Leistungsvereinbarung Arbeitsmarktkontrolle für das Baugewerbe begleiten – ein Thema, die seinem Vorgänger Thomas Weber (SVP) grosses Kopfzerbrechen bereitet hatte.