In Luzern wird seit Corona häufiger die Schule geschwänzt
Laut einer Studie ist Schulschwänzen in der Schweiz ein anhaltendes Problem. Während der Coronakrise hat sich dies noch verschärft.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweiz erlebt einen Anstieg von Fällen der Schulabwesenheit.
- Dahinter könnten psychologische Gründe wie Schulangst stecken.
- Schulpsychologen werden deshalb verstärkt benötigt.
Ab und an mal die Schulbank drücken, gehört in der Schweiz schon lange dazu. Laut einer Studie des Schweizerischen Nationalfonds von 2007 hat jeder zweite Schüler mindestens einmal die Schule geschwänzt. Mittlerweile ist die Lage problematischer: Die Bildungsforscherin Margrit Stamm aktualisierte ihre Untersuchungen letztes Jahr und stellte fest: «Die Coronakrise hat das Problem verschärft».
Steigende Zahlen im Kanton Luzern
In einem Blogbeitrag des Bildungs- und Kulturdepartements bestätigt Brigitte Schumacher, Beauftragte Schulpsychologie bei der Luzerner Dienststelle für Volksschulbildung, den Trend. Im Zeitraum August 2022 bis März 2023 wurden im Kanton Luzern 125 Fälle von Schulabwesenheit gezählt. Dies ist ein deutlicher Anstieg gegenüber früheren Jahren, berichtet die «Luzerner Zeitung».
Psychologische Ursachen
Doch es geht nicht nur ums Schwänzen aus Langeweile oder Rebellion. Psychologische Ursachen spielen eine immer grössere Rolle und erfordern den Einbezug von Schulpsychologen.
Schumacher kann nur spekulieren, warum die Zahlen steigen. Vielleicht wurde durch Corona das Daheimbleiben zur Option? Oder die psychische Gesundheit vieler Kinder litt unter der Pandemie? Fest steht: Das Phänomen betrifft alle Altersgruppen – vom Kindergarten bis zur Sekundarschule.
Schulphobie und Schulangst
Zwei Formen von Schulabsentismus nehmen besonders zu: Schulphobie und Schulangst. Bei der Schulphobie fällt es dem Kind schwer, sich von den Eltern zu lösen. Bei der Schulangst liegt die Ursache in der Schule selbst – etwa Angst vor Streit oder Prüfungsdruck.