Weiterhin vier Spuren für Autos auf Luzerner Seebrücke
Auf der Seebrücke in Luzern sollen die Radfahrer nicht mehr Platz erhalten. Der Kantonsrat hat ein Postulat von Monique Frey (Grüne) abgelehnt, das forderte, dass zwischen Bahnhof und Luzernerhof in beiden Richtungen je eine Fahrspur geschaffen wird, die von Bussen und Velos gemeinsam genutzt werden kann.
Im Gegenzug hätte je eine der beiden Fahrspuren für die Autos abgebaut werden sollen. Auf diesem Abschnitt würden sowieso immer weniger Autos verkehren, begründete Frey ihr Anliegen.
Die Seebrücke wurde 2019 an einem Durchschnittstag von 33'590 Fahrzeugen befahren. Die Hälfte des Verkehrs sei innerstädtisch und somit hausgemacht, erklärte Frey in ihrem Vorstoss. Viele Autofahrer seien nur eine kurze Strecke unterwegs. Das Umsteigepotential auf das Velo oder die Busse sei somit gross.
Frey verhehlte nicht, dass mit dem Spurabbau die Seebrücke an die Kapazitätsgrenze stossen würde. Sie geht aber davon aus, dass die damit geschaffenen besseren Verhältnisse für Bus und Velo automatisch zu einem Rückgang des Autoverkehrs führen.
Der Regierungsrat lehnte das Postulat ab. Eine solche Massnahme müsste mit anderen Projekten abgestimmt werden. Nachdem die Spange Nord nicht realisiert werde, hätten sich die Voraussetzungen geändert, sagte Baudirektor Fabian Peter (FDP). Bei der Prüfung des weiteren Vorgehens werde sicher auch die Seebrücke angeschaut.
Der Kantonsrat teilte die Einschätzung des Regierungsrats mehrheitlich. Die Befürworter eines Spurabbaus für Autos machten vergeblich geltend, dass es bloss um einen Prüfauftrag handle und es keine Denkverbote geben solle.