Schlossbeck Lyss: «Begegnungen mit unseren Kunden geben viel zurück»
Seit 2008 stellt der Schlossbeck in Lyss hochwertige Produkte aus nachhaltigen Rohstoffen her. Das Resultat ihrer Arbeit ist sogleich Motivation für das Team.
Aus wertvollen Rohstoffen sinnvolle Genussmomente kreieren - mit diesem Leitsatz stellt der Schlossbeck in Lyss täglich knuspriges Brot und verführerische Schokolade her. Verkauft werden die Backwaren sowohl am Standort Lyss als auch in Nidau.
Matthias Kuster ist Ingenieur ETH sowie Bäcker-Konditor EFZ. Durch seine Erfahrung als Letzteres führt er den Schlossbeck gemeinsam mit seiner Frau Sonja seit 2009 als Inhaber und Geschäftsführer. Die Suche nach gut ausgebildetem Personal sei dabei die grösste Herausforderung, wie er im Interview mit Nau erklärt.
Nau.ch: Seit wann gibt es die Bäckerei und wie hat sie sich während der Jahre entwickelt?
Den Laden in Lyss haben wir 2008 übernommen, nach den katastrophalen Hochwassern des Lyssbachs. Seither durften wir ständig wachsen und verwöhnen täglich eine treue Stammkundschaft.
Nau.ch: Weshalb schätzen die Leute der Region Ihre Bäckerei?
Unsere Kunden schätzen unser breites Angebot, das wir komplett selber herstellen – alles in Handarbeit. Wir verarbeiten wertvolle Rohstoffe und backen unsere Brote mit Bio-Mehl aus der Schweiz. Die Schokolade stammt aus nachhaltig bewirtschafteten Cooperativas in Madagascar und Ecuador.
Nau.ch: Wie haben Sie die Coronapandemie erlebt? Hat sich Ihr Geschäft oder auch die Kundschaft verändert?
Als Grundversorger hatten wir das Vorrecht, immer geöffnet zu bleiben. Trotzdem hat uns die Pandemie natürlich gefordert, wie alle andern auch – vor allem die ständigen Anpassungen haben viel Energie gekostet.
Als Lebensmittelbetrieb sind wir uns gewohnt, hygienisch zu arbeiten und in der Produktion hat sich bis auf die Masken nicht viel geändert. Auf Kundenseite gab es die bekannten Anpassungen wie Scheiben, Masken und Social Distancing. Wir hoffen jedoch, dass wir unseren Kunden mit unserer Präsenz während der Krise das Leben ein bis(s)chen angenehmer machen konnten.
Nau.ch: Wie sieht Ihr Alltag aus und was schätzen Sie besonders an Ihrem Beruf? Was ist die grösste Herausforderung?
Wir sind ein lebendiger Betrieb mit natürlichen, handgemachten Produkten. So abwechslungsreich ist auch unser Alltag. Wir gestalten sinnvolle Produkte aus wertvollen Rohstoffen. Das ist sehr befriedigend, auch weil wir das Resultat unserer Arbeit sehen und anfassen können. Auch die schönen Begegnungen mit Partnern und Kunden machen Spass und geben viel zurück.
Die grösste Herausforderungen im Moment ist klar genügend ausgebildetes Personal im Bereich Bäckerei zu finden. Dies ist ein Trend der sich in der ganzen Branche zeigt.
Nau.ch: Wie sieht es mit dem Nachwuchs in der Branche aus? Was würden Sie sich für die Zukunft der Schweizer Bäckereien wünschen?
Bei den Lernenden haben wir im Moment «ein Tal der Tränen», weil in den letzten Jahren geburtenschwache Jahrgänge aus der Schule kamen. Wir sind froh, dass es nun wieder aufwärts geht und in der Zukunft wieder mehr Lernende geben wird.
Wir wünschen uns, dass handwerkliche Berufe wieder mehr Wertschätzung in der Gesellschaft erhalten und die Jungen erkennen, wie viele Möglichkeiten sie sich mit der beruflichen Grundbildung eröffnen.
Nau.ch: Welchen Berufstipp können Sie den Lesern noch mit auf den Weg geben?
Backen Sie zwischendurch zu Hause – es gibt nichts Schöneres als in ein selbst gebackenes Brot zu beissen. Und versuchen Sie sich einmal an Sauerteig für noch besseres Brot, ein entsprechendes Starter-Kit gibt es bei uns im Laden.
Jungen Menschen in der Berufswahl rate ich: Such dir einen Beruf, der viel Freude bereitet, deinen Alltag bereichert und dir Energie und Zufriedenheit gibt.
Nau.ch: Sie haben das Schlusswort.
Backen Sie gerne oder finden Sie unseren Beruf spannend? Dann buchen Sie einen unserer heissen Workshops!