Vilters-Wangs plant Senkung des Steuerfusses
Die Gemeinde Vilters-Wangs schliesst die Jahresrechnung 2022 mit einem Plus von rund 3'106'700 Franken ab. Der Steuerfuss soll 2023 auf 125 Prozent sinken.
Wie die Gemeinde Vilters-Wangs mitteilt, schliesst die Rechnung 2022 mit einem operativen Ertragsüberschuss von 3'106'699,54 Franken viel besser als erwartet ab.
Nach einer Einlage von zwei Millionen Franken in die Ausgleichsreserve beträgt das ausgewiesene Gesamtergebnis 1'106'699,54 Franken.
Der Budgetprozess ist naturgemäss mit vielen Unsicherheiten verbunden, weil aufgrund exogener Faktoren immer mit grösseren Schwankungen bei den Einnahmen und Ausgaben gerechnet werden muss.
Vor allem bei der Budgetierung der Steuererträge waren die wirtschaftlichen Aussichten infolge der Corona-Pandemie sowie des Ukraine-Krieges noch stark eingetrübt.
Deutlich höhere Steuereinnahmen als erwartet
Erfreulicherweise hat sich das Steuersubstrat unerwartet stark entwickelt, was zum ausgezeichneten Ergebnis geführt hat.
Bei den Einkommens- und Vermögenssteuern von natürlichen Personen haben hohe Nachzahlungen für die Vorjahre zu einem Mehrertrag von rund 1,08 Millionen Franken geführt.
Auch sind die Gewinn- und Kapitalsteuern von juristischen Personen rund 600'000 Franken höher ausgefallen.
Mehrerträge durch gestiegene Immobilienpreise
Erhebliche Mehrerträge gegenüber dem Budget weisen – unter anderem aufgrund der jüngst deutlich gestiegenen Immobilienpreise – die Grundstückgewinn- und Handänderungssteuern mit einem Plus von rund 565'000 Franken aus.
Weniger Aufwand als erwartet darf bei der Sozialhilfe, der Kinder- und Jugendhilfe, beim Strassenunterhalt sowie der allgemeinen Verwaltung verzeichnet werden.
Weniger Nettoinvestitionen als geplant
Für die Gesamtsanierung beim Oberstufenschulhaus fallen verschiedene Kosten erst im Jahr 2023 an.
Zudem konnten die Neugestaltung der Urnengräber auf dem Friedhof Wangs sowie weitere Investitionen kostengünstiger abgerechnet werden.
Technische Betriebe ebenfalls erfolgreich
Auch die Technischen Betriebe mit den Bereichen Elektrizitätswerk, Kommunikationsnetz und Wasserversorgung schliessen mit einem Gesamtergebnis von 930'080,58 Franken erfreulich positiv ab.
Das Elektrizitätswerk hat dazu rund 410'000 Franken, die Wasserversorgung rund 392'000 Franken und das Kommunikationsnetz rund 128'000 Franken beigetragen.
23 Millionen Franken an Eigenkapital
Die finanzielle Lage der Gemeinde Vilters-Wangs hat sich in den letzten Jahren laufend verbessert.
Das langfristige Fremdkapital ist mit rund 4 Millionen auf einem vergleichsweise tiefen Niveau.
Die Investitionsplanung zeigt einen verkraftbaren Finanzbedarf in den kommenden Jahren.
Das Eigenkapital (exklusive Spezialfinanzierungen) beträgt per Ende 2022 rund 23 Millionen Franken.
Rechnet man die Reserven der Spezialfinanzierungen hinzu, sind es sogar rund 30 Millionen Franken.
Der Gemeindesteuerfuss sinkt auf 125 Prozent
Diese komfortable Ausgangslage sowie die mittelfristig absehbare Entwicklung des Gemeindehaushaltes lassen nach Auffassung des Gemeinderates eine erneute Reduktion des Gemeindesteuerfusses um 4 Prozent auf neu 125 Prozent zu.
Dieser Antrag an die Bürgerversammlung erfolgt in Abstimmung mit der Geschäftsprüfungskommission.
Letztmals wurde der Steuerfuss im Jahr 2020 auf 129 Prozent gesenkt. Seit 2017 beträgt die Reduktion stattliche 24 Steuerprozente.
Für 2023 wird ein Aufwandüberschuss von 400'800 Franken erwartet
Für das Jahr 2023 wird bei einem reduzierten Gemeindesteuerfuss ein operativer Aufwandüberschuss von 400'800 Franken erwartet, der mit einem Bezug aus dem Eigenkapital gedeckt wird.
Weitere Reservebezüge sind nicht geplant.
Bei der einfachen Steuer der natürlichen Personen wird gegenüber 2022 mit einem weiteren Zuwachs von 2 Prozent gerechnet.
Bei den juristischen Personen geht der Rat gegenüber 2022 von etwas weniger Einnahmen aus.
5,5 Millionen Franken sollen im Jahr 2023 investiert werden
Die Beiträge aus dem Finanzausgleich reduzieren sich als Folge der guten Ergebnisse der vergangenen beiden Jahre voraussichtlich um 281'600 Franken.
Investiert werden sollen netto 5,5 Millionen Franken, wobei allein 3,6 Millionen Franken auf die Sanierung des OZ Vilters fallen.
Die Gesamtsanierung wird im Jahr 2023 abschliessen.
Finanziell in einer sehr robusten Verfassung
Weil die Ergebnisse in den vergangenen Jahren durchwegs besser als erwartet ausgefallen sind, hat der Rat im 2023 bewusst optimistischer budgetiert.
Der Rat sieht aktuell keine Hinweise darauf, dass sich der positive Trend auf der Einnahmenseite abschwächt, wobei naturgemäss vor allem im Bereich der Grundstückgewinn- und Handänderungssteuern erhebliche Unsicherheiten bestehen.
Alle wichtigen Kennzahlen zeigen, dass sich die Gemeinde Vilters-Wangs finanziell in einer sehr robusten Verfassung befindet.
Die Gemeinde verfügt weiterhin über ein Nettovermögen von rund 2200 Franken je Einwohner. Weiter positiv ist, dass die Steuerkraft im Vergleich zum Vorjahr wieder zugelegt hat.
Bei den Technischen Betrieben wird wieder ein Plus erwartet
Bei den Technischen Betrieben rechnet der Rat 2023 mit einem Gewinn von rund 601'100 Franken.
Beim Elektrizitätswerk (370'500 Franken) und bei der Wasserversorgung (227'800 Franken) werden auch im 2023 solide Ertragsüberschüsse erwartet.
Weniger eigenommen wird voraussichtlich beim Kommunikationsnetz, welches von einem ausgeglichenen Ergebnis ausgeht.