Neues Projekt in Olten: Gemüsegarten für Suchthilfe
Die Suchthilfe Ost plant auf der Leberngasse in der Stadt Olten einen Gemüsegarten mit Werkstatt und Stadtladen für das Beschäftigungsprogramm «Tagwerk».

Auf dem Areal unterhalb der Oltner Musikschule an der Leberngasse plant die Suchthilfe Ost einen Gemüsegarten für das Beschäftigungsprogramm «Tagwerk» mit Werkstatt und Hof- bzw. Stadtladen im bestehenden Pavillon, berichtet die Stadt Olten. Die Einwohnergemeinde hat mit der Suchthilfe unter Vorbehalt einer rechtsgültigen Baubewilligung einen fünfjährigen Pachtvertrag für das Areal abgeschlossen.
Im Februar 2023 hatte der Stadtrat einen Kredit für die Instandsetzung des ehemaligen Feuerwehr-Garagengebäudes an der Leberngasse genehmigt, da dieses zu verfallen und Richtung Dünnern abzurutschen drohte. Dabei liess er die künftige Nutzung offen beziehungsweise konnte sich auch eine ganzjährige Vermietung oder eine Gastronomienutzung während der Sommermonate vorstellen.
In der Folge meldeten sich diverse Interessierte mit rund einem halben Dutzend an Nutzungsideen bei der Bauverwaltung. Aus diesen ausgewählt wurde nun die Suchthilfe Ost (SHO), welche auf dem Areal einen Gemüsegarten mit Werkstatt und Stadtladen realisieren will.
«Tagwerk»-Programm fördert Struktur und Vertrauen
Im Auftrag der Gemeinden führt die SHO ein niederschwelliges Beschäftigungsprogramm «Tagwerk» für Menschen mit Abhängigkeitsproblematiken durch. Das «Tagwerk» bietet Tagesstruktur und sinnvolle Beschäftigung.
Über regelmässige Kontakte mit konstanten Bezugspersonen wird Vertrauen und Beständigkeit hergestellt. Zentrale Eigenschaften wie Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit und Teamfähigkeit werden geübt und gefestigt.
Da die Suchthilfe bestehende Räumlichkeiten verlassen muss, suchte sie neuen Lokalitäten in der Nähe ihres Hauptsitzes an der Aarburgerstrasse in Olten, insbesondere eine Grünfläche von mindestens 400 Quadratmetern.
«Tagwerk» verbindet Gartenarbeit, Handwerk und Verkauf
Zwischen drei und 20 Klientinnen und Klienten sollen dort – beaufsichtigt durch Fachpersonal – täglich zwischen 8 und 12 Uhr beschäftigt sein. Im Zentrum steht dabei der Garten, in dem Gemüse, Salate, Kräuter und Blumen angebaut werden. Er wird ergänzt durch eine kleine Werkstatt im bestehenden Pavillon und in einem Bauwagen.
Dort reparieren die Beschäftigten Möbel des Begleiteten Wohnen, schreinern nach Bedarf für den Garten Warmbeete, Kompostgitter oder Tomatenhäuschen; auf Auftrag können aber auch Bienenhotels, Vogelhäuschen oder Anderes hergestellt werden.
Der Pavillon soll als «Gesicht» zur Stadt zudem einen Hof- bzw. Stadtladen beherbergen, wo frisches Gemüse gekauft werden kann. Dort werden die Gartenprodukte auch aufbereitet, können aber auch Teemischungen getrocknet oder Sugos und Pestos hergestellt werden.