Olten unterzeichnet Leistungsvereinbarung mit Gassenhilfe
Damit werden die Rahmenbedingungen für das Angebot zur aufsuchenden psychosozialen Betreuung von Menschen im öffentlichen Raum in Olten geregelt.
Wie die Stadt Olten mitteilt, hat die Direktion Soziales diese Woche die Leistungsvereinbarung mit der Suchthilfe-Ost GmbH zur Führung der Gassenarbeit unterzeichnet.
Nach der Kreditgenehmigung im November und Ablauf der Referendumsfrist konnten die Details der Zusammenarbeit geklärt werden.
Mit der unterzeichneten Leistungsvereinbarung werden die Rahmenbedingungen für das Angebot zur aufsuchenden psychosozialen Betreuung von Menschen im öffentlichen Raum in Olten, welche Unterstützung benötigen, (kurz «Gassenarbeit») geregelt.
Armut, Gesundheit, Sucht, Beschäftigung und Wohnen
Übergeordnetes Ziel der gemeinsamen Bemühungen von Gassenarbeit, Sicherheitsdienst und Kantonspolizei Kanton Solothurn ist es, die Räume in der Innenstadt so weit zu begleiten, dass sie für alle Personen annehmbar werden. Die Szenegänger sollen dabei in ihrer Lebenswelt beraten, unterstützt und zu Hilfsangeboten vernetzt werden.
Handlungsleitende Prinzipien der Gassenarbeit sind gemäss Konzept Streetwork Olten die Niederschwelligkeit, Allparteilichkeit, Freiwilligkeit, Akzeptanz sowie Anonymität und Vertraulichkeit.
Das Hauptaugenmerk der Gassenarbeit liegt auf den Themenbereichen Armut, Gesundheit, Sucht, Beschäftigung und Wohnen.
Sie leistet eine Unterstützungsarbeit, welche der Verbesserung der Lebensqualität auf der Gasse dient (Ziel 1), sowie der Verelendung und Isolation entgegenwirkt. Weiter soll die Handlungs- und Entscheidungskompetenz der Betroffenen gestärkt werden (Ziel 2). Das subjektive Wohlbefinden der Betroffenen soll sich verbessern und die medizinische Grundversorgung soll gewährleistet sein.
Der «Raum» ist der Kunde
Für die Koordination der beiden Bereiche aufsuchende Sozialarbeit und Sicherheitsdienst wurde ein Kaskadenmodell erarbeitet: Entsprechend dem Gedanken, dass der Raum der «Kunde» ist, wurden alle belasteten Räume einzeln aufgelistet. Die Verantwortung für die einzelnen Räume wird entweder der aufsuchenden Sozialarbeit, der Kantonspolizei Solothurn (Kapo) oder dem Sicherheitsdienst zugewiesen.
Alle drei Wochen treffen sich, unter der Führung der Abteilung Ordnung und Sicherheit, die Verantwortlichen aus dem Bereich Gassenarbeit, Kapo und Sicherheitsdienst zu einem Austausch. Die Situation des Raums wird besprochen und mit den eingegangenen Meldungen zum Beispiel vom Werkhof verglichen. Entsprechend wird der Raum dann zur Bearbeitung zugewiesen.
Für die Gassenarbeit sind in Olten Isabelle Müller-Weber und Neshrin Meier zuständig. Die beiden Gassenarbeiterinnen sind bei der Suchthilfe-Ost angestellt.
Schlafsäcke gesucht
Die Suchthilfe-Ost sucht zurzeit für ihre Klientinnen und Klienten Schlafsäcke, nachdem sich ihr Lagerbestand in der letzten Zeit drastisch reduziert hat. Entsprechende Spenden können bei der Suchthilfe abgegeben werden.
