Fakten zu Sex und Gewalt auf Westeros
Das Wichtigste in Kürze
- Hinter Fantasy gibt es Fakten, auch hinter der Erfolgsserie Game of Thrones, deren letzte Staffel derzeit läuft.
- So könnte ein Planet, der sich zwischen zwei Sternen bewegt, tatsächlich einen kaum vorhersehbar langen Winter haben.
- Und Versuche mit Ratten führen zu Spekulationen, ob Menschen nach der Enthauptung noch kurz etwas wahrnehmen.
Vergangene Nacht flimmerte der erste Teil der achten und letzten Staffel des Fantasy-Epos Game of Thrones über den Bildschirm. Statt diesen nachzuerzählen, haben wir uns auf die Suche nach spannenden Fakten hinter der Fantasy gemacht. Es folgen unsere fünf liebsten Entdeckungen.
• Daenerys Targaryen, eine der wichtigsten Figuren der Serie und Anwärterin auf den Thron von Westeros, bezeichnet ihre Drachen zwar als ihre Kinder, doch die Sound-Designerin Paula Fairfield liess sich für deren Geräusche unter anderem von nicht ganz jugendfreiem Material inspirieren. In einem Interview mit WNYCs Radio-Show Radiolab erzählte sie, wie Daenerys Lieblingsdrache Drogon zu seinen Tönen kam. Die Grundlage bildeten Laute von Schildkröten beim Sex: «Das Stöhnen des Schildkrötenmännchens wurde tatsächlich – mit einiger Arbeit und Anpassung – die Quelle für Drogons Schnurren mit Daenerys,» so Fairfield.
• In Westeros naht der Winter ganze sieben Staffeln lang. Dann fällt er mit ersten Schneeflocken in der letzten Episode der siebten Staffel tatsächlich auf die Welt von Arya Stark, Jon Schnee und Co. Es war unvorhersehbar, wann er beginnen würde. Und man weiss nicht, wie lange er dauern wird. Diese extremen und chaotischen klimatischen Bedingungen haben bereits mehrere Wissenschaftler dazu inspiriert, zu berechnen, wie es tatsächlich zu so einem langen Winter kommen könnte. So zum Beispiel den österreichischen Astronomen und Blogger Florian Freistetter, der seine Ergebnisse unter anderem auf scienceblogs.de veröffentlicht hatte. Sie sind zwar nicht ganz ernst gemeint, aber die Berechnungen haben eine wissenschaftliche Grundlage. Sie beruhen auf einer besonderen himmelsmechanischen Konfiguration: Dem Sitnikov-System. In diesem bewegt sich ein Planet zwischen zwei Sternen auf und ab. Er ist den Sternen manchmal sehr nahe; manchmal sehr fern und kann sich im Prinzip beliebig lange und beliebig weit entfernen. Je weiter weg er von den Sternen ist, desto kälter und desto mehr Winter.
• Schon in der ersten Staffel von Game of Thrones verliert einer der grossen Guten seinen Kopf: Ned Stark, die «Hand des Königs», wird enthauptet, weil er den König verraten haben soll. Nimmt ein Geköpfter nach der Trennung von seinem Rumpf eigentlich noch wenige Sekunden etwas wahr? Eine Forschergruppe aus den Niederlanden untersuchte diese Frage 2011. Allerdings eigentlich um herauszufinden, ob das Köpfen von Laborratten eine humane Art ist, diese zu töten. Man schloss ihr Gehirn an eine EEG-Maschine, enthauptete sie und zeichnete die elektrische Aktivität danach auf. Tatsächlich erzeugte das Gehirn der Ratten noch für etwa vier Sekunden elektrische Aktivität, was mit Bewusstsein und Wahrnehmung zusammenhängen könnte. Diese Befunde wurden zwar auf Menschen übertragen, und man rechnete die Bewusstseinsdauer nach deren Enthauptung auf maximale zehn Sekunden hoch. Wirklich beweisen aber lässt sich dieser eher grausige Befund bisher nicht.
• Weiter mit dem Schlachten! Die Tötungsarten auf Westeros sind alle ziemlich unzimperlich. Deswegen hat man sich bei der Unterhaltungswebseite collider.com die Mühe gemacht, zu eruieren, welches der gnädigste Tod in der Serie ist. Und die Autoren kommen erstaunlicherweise auf Viserys Targaryen, den grausamen Bruder von Daenerys, der mit heissem Gold übergossen wird. Das soll kein schlimmer Tod sein? Diese Behauptung wird wie folgt erklärt: Geschmolzenes Gold hat eine Temperatur von 1064 Grad Celsius. Das Gehirn besteht hauptsächlich aus Wasser und wenn Wasser heiss wird, kocht es. Sobald die Neuronen darin aufhören ihre Signale abzuschiessen, kann der Mensch auch keinen Schmerz mehr fühlen. Ein männliches Gehirn ist gegen 1,4 kg schwer und besteht aus etwa 73 Prozent Wasser. Es würde demnach ungefähr 3,5 Sekunden dauern, bis Viserys Gehirn vollständig kocht. Das ist ein vergleichsweise rascher Tod.
• In Westeros wird fleissig gestorben. Und so ist es nicht erstaunlich, dass Forschende aus Sydney auch versucht haben vorherzusagen, wer in der letzten Staffel der Serie die besten Überlebenschancen hat, wie wir bereits berichteten. Gemäss dieser Analyse haben besonders Männer von niedrigem Stand ein hohes Risiko zu sterben, aber auch aufwendig herausgearbeitete oder loyale Charaktere, die ihre Allianzen nie wechseln. Die besten Aussichten auf ein langes Leben haben in der achten Staffel demnach Frauen von hohem Stand, die nicht allzu oft im Geschehen vorkommen und immer wieder neue Allianzen schmieden.
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