American Football jetzt auch in Rapperswil-Jona
Der American-Football-Verein Glarus Orks ist in Schwanden GL zu Hause. In der kommenden Saison werden Heimspiele auch in Rapperswil ausgetragen.
Das Wichtigste in Kürze
- American Football ist in der Schweiz eine Randsportart, die aber stetig wächst.
- Hierzulande gibt es unterdessen zusammen mit dem Flag Football über 2500 aktive Spieler.
- Die Glarus Orks sind ein junger Verein, der Heimspiele neu auch in Rapperswil austrägt.
Der American-Football-Verein Glarus Orks spielt seit seiner Gründung im Jahr 2018 in Schwanden. Auf die kommende Saison werden Heimspiele aber auch in Rapperswiler Lido ausgetragen.
Es ist und wird wohl auch noch lange eine Randsportart bleiben. Dennoch verzeichnet die in den Staaten dermassen populäre Sportart American Football in der Schweiz einen klaren Aufwärtstrend.
Mehrere Vereine in der Region
In der Region gibt es unterdessen schon mehrere Vereine, wie zum Beispiel die Lake Zurich Red Scorpions oder die Glarus Orks. Letzterer hat kürzlich bekannt gegeben, dass einige Heimspiele auch im Rapperswiler Lido ausgetragen werden.
Nau.ch hat den Präsidenten der Orks, Franco Landolt, am Tag nach dem Super Bowl getroffen. Wie er die Nacht erlebt hat, wieso der Glarner Verein nun auch in Rappi spielt und mit welchen Hindernissen die Randsportart zu kämpfen hat, das hat er uns im folgenden Gespräch erläutert.
Nau.ch: Franco Landolt, wir treffen uns am Tag nach dem Super Bowl. Sie sehen ausgeschlafen aus, haben Sie die Nacht nicht durchgemacht und mitgefiebert?
Franco Landolt: (lacht) Doch, natürlich, das ist doch Ehrensache.
Nau.ch: Und wie haben Sie die Nacht erlebt?
Landolt: Ich habe den Super Bowl mit einem Kollegen zusammen geschaut und bin bis am Morgen um halb sechs aufgeblieben, weil es in die Overtime ging.
Ich war eher für die 49ers, weil sie auf den Einzelpositionen stärker sind, aber schlussendlich war der Anlass einfach wieder gigantisch.
Nau.ch: Was hat es bei Ihnen ausgelöst?
Landolt: Es weckte eine unglaubliche Vorfreude auf unsere Saison, die Anfang April startet. Es kribbelt unwahrscheinlich.
Nau.ch: Erklären Sie einem Schweizer, der noch keine Berührung mit der Sportart hat, was der Super Bowl bedeutet.
Landolt: Weltweit schauten ungefähr 800 Millionen Menschen das Spiel im Fernsehen. Stellen Sie sich die Zahl mal vor, das ist fast unglaublich. Hier in der Schweiz gab es etliche Public Viewings, die auch von hiesigen Vereinen organisiert wurden.
Ein Footballfan darf den absoluten Höhepunkt der Saison nicht verpassen. Man freut sich ja schliesslich schon Wochen vorher auf diesen Event.
18 Vereine in den Schweizer Ligen
Nau.ch: Sie sprechen die hiesigen Vereine an. Wie sieht die American Football Szene in der Schweiz aus?
Landolt: Im Erwachsenenbereich, dem «Tackle Football», gibt es drei Ligen: NLA, NLB und C. In der NLA spielen acht Teams, im B deren 5 und in der NLC, wo wir zurzeit aktiv sind, gehen ebenfalls fünf Teams in die Meisterschaft.
Nau.ch: Und wie sieht das in Ihrem Verein aus?
Landolt: Auch wir sind sehr erfreulich gewachsen seit der Gründung im Jahr 2018 und zählen heute bereits 80 Mitglieder. Das Interesse ist gross, und jetzt, da wir auch in Rapperswil Spiele austragen werden, wird sich das Einzugsgebiet noch vergrössern. Das wird uns sicher zusätzlich helfen – ich denke da vor allem an den Juniorenbereich.
Nau.ch: Weshalb Heimspiele neu auch in Rapperswil?
Landolt: Letzte Saison hatten wir sehr grosses Wetterpech. Es regnete sehr viel und wir konnten oft nicht auf den Platz, und Ausweichmöglichkeiten im Glarnerland gab es nicht. Wir haben deshalb sogar ein Spiel am «Grünen Tisch» verloren.
Das soll sich nun mit dem zusätzlichen Austragungsort Rapperswil ändern. Und mit Rapperswil spielen wir mitunter im Grossraum Zürich, das wird auch einen weiteren Schub geben bezüglich Mitglieder und Zuschauer.
Nau.ch: Wie viele Spiele werden in Rapperswil ausgetragen?
Landolt: Das ist noch nicht ganz sicher. Unsere Saison ist ja sehr kurz, und zwar von Anfang April bis Ende Juni. Wir werden in der Regular Season vier Heimspiele haben, und ich schätze, dass wir zwei Spiele in Rapperswil austragen werden.
Nau.ch: Wie viele Zuschauende gibt es so pro Heimspiel?
Landolt: Das ist sehr erstaunlich. Ich gehe mal davon aus, dass wir, was den Zuschauerzuspruch betrifft, die Nummer drei im Kanton Glarus sind. Am allerersten Spiel kamen bereits 250 Zuschauerinnen und Zuschauer, und der Trend ist steigend.