Kunstzeughaus Rapperswil hofft auf die Wiedereröffnung im März
Das Kunstzeughaus in Rapperswil-Jona hat voller Optimismus bereits drei Ausstellungen geplant. Das Museum hofft auf eine Wiedereröffnung am 3. März.
Das Kunst(Zeug)Haus in Rapperswil-Jona hat bereits drei neue Ausstellungen geplant. «Wir sind parat», sagt Co-Direktorin Simone Kobler.
Das Museum hat etwas optimistisch sogar schon alle Prospekte und Unterlagen mit dem Beginndatum 28. Februar gedruckt.
Kobler: «Das war etwas verfrüht. Im Februar ist noch alles geschlossen. Wir hoffen nun auf eine Wiedereröffnung am 3. März.»
Die drei Ausstellungen
I’ll Be Your Mirror. Wasser in der Sammlung Bosshard
28. Februar 2021–27. Februar 2022
Das Naturelement Wasser besticht durch seine Vielschichtigkeit: Es ist lebensnotwendig und kann zugleich Existenzen bedrohen; es ist spiegelglatt und kann aufwühlend tosen; es gehört zu den kostbarsten Gütern und ist dennoch in unseren Breitengraden allzu oft selbstverständlich; es verleitet zu Abenteuern und steht als Sinnbild für Emotionen und Sehnsüchte. Diese Mehrdeutigkeit trägt dazu bei, dass sich Künstlerinnen und Künstler seit jeher mit der Darstellung von Wasser und seiner Bedeutung für den Menschen auseinandersetzen – die Wandelbarkeit des Motivs fordert in der künstlerischen Umsetzung ebenso heraus wie es fasziniert.
Die Ausstellung öffnet einen breiten Blick auf diejenigen Werke in den Beständen der Sammlung von Peter und Elisabeth Bosshard, welche sich in direkter oder indirekter Weise mit dem Element Wasser beschäftigen.
Mit Werken von ALMA, Ueli Berger, Beni Bischof, Peter Bräuninger, William Cravis, Silvie und Chérif Defraoui, Martin Disler, Aurèle Ferrier, Peter Fischli, Bendicht Fivian, Marcel Gähler, Eva Maria Gisler, Christoph Hänsli, Barbara Heé, Andreas Hofer, Alfred Hofkunst, Rosina Kuhn, Kathrin Kunz, Urs Lüthi, Lutz & Guggisberg, Thomas Müllenbach, Guido Nussbaum, Marlies Pekarek-Wildbolz, Markus Raetz, Patrick Rohner, Alex Sadkowsky, Thomas Schiendorfer, Hugo Schuhmacher, Roman Signer, Hugo Suter, André Thomkins, Judit Villiger.
sharity – teilen, tauschen, verzichten
28. Februar 2021–16. Mai 2021
Angetrieben durch die Digitalisierung und die damit einhergehende einfache Vernetzung, teilen wir seit einigen Jahren mehr als je zuvor. Wir teilen Besitztümer, Erlebnisse, Lebensräume oder Gedanken. Die aktuellen Diskussionen zum Klimawandel und zur Ressourcenverknappung lassen das Teilen von einem ehemals selbstverständlichen Tun zu einer bewusst vollzogenen Lebensweise werden. Teilen und Tauschen werden als Möglichkeiten betrachtet, einen Beitrag zu einer gesellschaftlichen Transformation und zu einem postmaterialistischen Lebensstil zu leisten.
Der Lifestyle des «sharings» setzt jedoch oft bei Dingen an, die durch den Akt des Teilens materiell nicht weniger werden oder die keinen persönlichen Wert aufweisen. Die Sehnsucht nach physischem Besitz und materieller Sicherheit wird nicht abgelöst durch Bescheidenheit und Verzicht, sondern durch den Luxus der Vielfalt und die Möglichkeit, alles haben zu können. Tauschen und Teilen sind somit oft nur so lange Trends, bis auf etwas persönlich Wertvolles verzichtet werden muss. Der Megatrend «sharing» verspricht jedoch mehr. Er ist mit dem Anspruch der Nächstenliebe und Fürsorge – der «Charity» – verbunden und will die Welt verbessern.
Die Ausstellung hinterfragt, aus welchen Gründen wir was teilen und wie sich unsere Gesellschaft dadurch verändert. Wann passt Teilen in Ihren Lebensstil und wo macht es für Sie Sinn, zukünftig (mehr) zu teilen?
Mit Werken von Tonjaschja Adler, Ian Anüll, Ulla von Brandenburg, Thomas Bonny, Meret Buser, Andrea Gohl, Hemauer / Keller, Monica Ursina Jäger, Isabelle Krieg, Carmen Müller, Sladjan Nedeljkovic, Catherine Page Harris, Anna von Siebenthal, Sebastian Stadler, Joel Tauber, SUPERFLEX, Chris Walter. Werkdokumentationen von Atelier für Sonderaufgaben, Thomas Hirschhorn, Kateřina Šedá und Ilona Ruegg.
Almira Medaric. Neon
28. Februar 2021–8. August 2021
Mittels Solarenergie erschafft Almira Medaric (*1992 in Doboj) eine Art überdimensionale Batterie, welche mit dem Tagesablauf ihr Aussehen verändert. Das Konzept jeglicher Beleuchtung unterlaufend, strahlt die Installation bei intensivem Sonnenschein verstärkt und wird mit zunehmender Dämmerung dunkler. Neben der Thematik der erneuerbaren Energiequelle der Sonne macht die Künstlerin auf den Menschen und seine – heute kaum mehr vorhandene – Eingliederung in das natürliche Hell und Dunkel von Tag und Nacht aufmerksam.