Die Stadt Rapperswil baut ein synthetisches Eisfeld, das grösstenteils aus rezykliertem Meeres-Plastikmüll besteht. Es ist die erste solche Anlage weltweit.
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Tom Zahner, Leiter der Fachstelle Sport und Bewegung der Stadt Rapperswil-Jona, auf dem neuen synthetischen Ausseneisfeld aus rezykliertem Plastikmüll. - Nau.ch / Rolf Lutz

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Eisfeld setzt bezüglich Nachhaltigkeit neue Massstäbe.
  • Die Gleitfähigkeit der Eisfläche wurde getestet und als sehr gut beurteilt.
  • Es soll sich auch im Eishockeysport durchsetzen.
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650 Quadratmeter ist das Eisfeld gross, das zurzeit auf der Bootshalle hinter der Arena gebaut wird. Das spezielle daran: Das Feld besteht grösstenteils aus Plastik, das aus dem Meer gefischt wurde. Mit diesem Aussenfeld wird die knappe Eisfläche im Lido erweitert und für das Publikum zugänglich gemacht. Wenn es nach den Verantwortlichen der Stadt Rapperswil-Jona geht, dann wird diese Anlage aber nicht nur für den herkömmlichen Eislauf genutzt, sondern auch für den Hockeysport eine echte Alternative bieten.

Gleitfähigkeit stark verbessert

Gegenüber bestehenden Synthetik-Eisfeldern hat sich die Gleitfähigkeit bei der «Ocean Ice»-Anlage stark verbessert. Zwar kann die Eisfläche mit herkömmlichen Schlittschuhen benutzt werden – um die richtige Gleitfähigkeit zu erlangen, dafür braucht es aber spezielle Schuhe, welche an der Kasse gemietet werden können.

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Gleich neben dem Haupteingang können die neuen Schlittschuhe gemietet werden. - Nau.ch / Rolf Lutz

«Die Gleitfähigkeit ist in der Tat der entscheidende Faktor. Diese wurde von der Stadt und von den Lakers getestet und als sehr gut beurteilt», so Tom Zahner, Leiter der Fachstelle Sport und Bewegung der Stadt Rapperswil-Jona. Und Zahner geht in der Beurteilung des Eisfeldes sogar einen Schritt weiter: «Ich bin überzeugt, das wird ein ‹Gamechanger›. Das wird sich auch im Eishockey-Sport, zum Beispiel für Trainings oder im Junioren-Breitensport, durchsetzen.»

Nachhaltig und kostensparend

Recycling von Plastikmüll aus dem Meer ist bezüglich Nachhaltigkeit das eine. Die weiteren Vorteile: Für die Reinigung des Feldes braucht es keine Eismaschine mehr, denn es kommt ein Reinigungsroboter zum Einsatz. Es braucht auch kein Wasser und nur wenig Strom. «Diese Aspekte sind vor allem auch vor dem Hintergrund der städtischen Klimaziele zu sehen, welche die Bevölkerung in der Gemeindeordnung verankert hat», ergänzt Zahner.

Die neue «Ocean Ice»-Anlage im Lido ist zurzeit im Aufbau und wird voraussichtlich ab Mitte Oktober 2023 zur Verfügung stehen. Der genaue Zeitpunkt der Eröffnung wird noch bekannt gegeben.

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