Glattrevitalisierung stärkt Natur und Naherholung in Rümlang
Die Revitalisierung der Glatt bei Rümlang schafft mehr Raum für Natur und Artenvielfalt. 950 Bäume werden gepflanzt und 300 bis 400 Bäume müssen gefällt werden.

Wie die Gemeinde Rümlang mitteilt, zieht sich wie ein gerader Strich der Glattkanal auf der Westseite des Flughafengeländes entlang. Im Zuge der Glattkorrektionen vor 150 Jahren wurde das Flussbett abgesenkt und kanalisiert.
Mit der Revitalisierung im Abschnitt Opfikon bis Rümlang wird wieder ein natürlicher Flusslauf entstehen, dem künftig fast die doppelte Fläche an Gewässerraum zur Verfügung steht, was einen Gewinn für die Artenvielfalt von Flora und Fauna bedeutet. Gleichzeitig wird auch das Naherholungsgebiet aufgewertet: Neben Plätzen zum Verweilen bietet der Glattraum auch spannende Einblicke in die Natur und deren Entwicklung.
Die Flughafen Zürich AG leistet ökologische Ersatzmassnahmen, um die Auswirkungen ihrer Ausbauvorhaben auf schutzwürdige Lebensräume zu kompensieren. Mit der Glattrevitalisierung kommt ein Projekt zur Umsetzung, das in unmittelbarer Nachbarschaft des Flughafens liegt und damit auch die durch den Ausbau entstandenen ökologischen Defizite vor Ort wiederherstellt.
Mit dem Projekt gehen landwirtschaftliche Nutzflächen verloren. Der daraus resultierende Bodenabtrag wird zur Aufwertung von Fruchtfolgeflächen im Furttal eingesetzt.
Fäll- und Rodungsarbeiten
Vorgängig zum offiziellen Baustart und der Gestaltung des naturnahen Flusslaufes sind entlang der Glatt Fäll- und Rodungsarbeiten notwendig. Dabei werden rund 300 bis 400 Bäume gefällt, davon rund 100 diesen Winter.
Diese Arbeiten haben schon jetzt begonnen, um die Schonzeiten von Tieren zu respektieren und einen reibungslosen Ablauf der Revitalisierungsarbeiten zu gewährleisten.
Um auf die Brutzeit der Vögel Rücksicht zu nehmen, werden die Baumkronen im Winter entfernt. Bei den Rodungsarbeiten wird zudem auf den Schutz der Fledermäuse geachtet – die Bäume werden zuvor auf Höhlenstandorte untersucht.
Gewässerstrukturierung durch Wiederverwendung der Holzbestandteile
Zunächst werden die Stämme auf circa fünf Meter Höhe gekürzt. Die Wurzelstöcke werden erst später aus dem Boden gezogen und letztendlich zur ökologischen Aufwertung des Gewässers wiederverwendet.
Zwischen Fällung und Aushub vergehen mehrere Monate. Durch das Zurückschneiden der Bäume können diese vor Ort verbleiben, anstatt zwischengelagert zu werden.
Während der Gestaltung des naturnahen Flusslaufes wird etwa alle 100 Meter Totholz eingebracht. Hierzu wird ein Teil der gefällten Bäume, bevorzugt Laubbäume, verwendet.
Das Astmaterial, die Stämme und die Wurzelstöcke strukturieren schlussendlich den neuen Glattlauf. Sie werden zum Lebensraum für Flora und Fauna und dienen als Schattenspender, Laichplatz oder Rückzugsort.
950 neu Bäumen werden gepflanzt
Die gerodeten Flächen werden im späteren Projektverlauf wieder mit heimischen Pflanzenarten begrünt. Mit diesem Projekt werden 100 seltenen Pflanzenarten gefördert.
Zu den 950 neu gepflanzten Bäumen gehören Eschen, Hängebirken, Schwarz-Erlen, Stiel-Eichen sowie Silberund Mandelweiden.