Natur

Meerestiere bestaunen: Aber bitte verantwortungsvoll

Marvin Kahlenberg
Marvin Kahlenberg

Bern,

Korallenriffe entdecken, mit Delfinen schwimmen und mehr – das ist in den Ferien im Süden schwer gefragt. Ein wichtiger Faktor fehlt aber leider oft: Respekt.

Deflin, Taucherin
Wir sollten mit Wildtieren wie Delfinen nicht interagieren, sondern passive Beobachter bleiben. - Pexels

Die Begegnung mit den Bewohnern der Ozeane und Meere kann ein lebensveränderndes Erlebnis sein. Doch wie können wir sicherstellen, dass unsere Abenteuer nicht auf Kosten der Tiere gehen, die wir bewundern?

Die letzten Jahre haben bereits eine Wende in der Tourismusbranche gebracht. Auch die Anbieter achten verstärkt auf einen ethischen Umgang mit den Geschöpfen des Ozeans.

Leider gibt es aber immer noch schwarze Schafe. Hier sind einige Tipps, mit denen du für dein nächstes Abenteuer gut gerüstet bist.

Betrachten ja – Berühren nein

Ethischer Wildtier-Tourismus bedeutet das Betrachten von Wildtieren ohne Kontakt oder Interaktion. Das gilt auch für Tauchen, Walbeobachtung und Co.

Du solltest Aktivitäten meiden, bei denen es erlaubt ist, Tiere anzufassen oder sie anzulocken. Der Sinn dahinter: Dadurch, dass wir passive Beobachter bleiben, stören wir die faszinierenden Lebewesen möglichst wenig in ihrem natürlichen Lebensraum.

Schildkröte. Taucher
Ein spektakuläres Foto, doch hier wird das Tier in seinem natürlichen Lebensraum gestört. - Pexels

Ausserdem lohnt es sich, auf Anbieter und Angebote zu setzen, die sich ihrerseits für das Wohl der Natur und der Tiere einsetzen. Häufig bieten beispielsweise Nationalparks eigene Touren an – und der Erlös kommt den Tieren zugute.

Verantwortung beim Reisen übernehmen

Ethischer Wildtier-Tourismus sollte immer auch das Ökosystem berücksichtigen, in dem die Tiere leben. Massentourismus und unachtsames Verhalten haben sich bereits vielerorts negativ auf die Meeresbewohner ausgewirkt.

Indem wir darauf achten, Küstenbereiche sauber zu halten, können wir als Reisende dazu beitragen, marine Lebewesen und ihre natürliche Umgebung zu schützen. Plastikmüll und andere Arten der Umweltverschmutzung sollten unbedingt vermieden werden.

Ausserdem gibt es mittlerweile zahlreiche Hotels und Gastronomiebetriebe, die im Umweltschutz engagiert sind und lokale Projekte unterstützen. Letztere sorgen auch dafür, dass Einheimische in Ländern mit schlechter Arbeitslage direkt vom Schutz der Natur profitieren – durch das Entstehen von Jobs.

Gefangene Tiere: Absolutes No-Go

Dass Wildtiere wie Delfine nicht in Gefangenschaft gehalten werden sollten, ist uns allen klar. Trotz sinkender Beliebtheit dieser moralisch unvertretbaren Angebote bleiben Delfine und andere Meeresbewohner weltweit jedoch oft eingesperrt.

Auch wenn die Garantie, die seltenen Tiere zu Gesicht zu bekommen, verlockend klingt: Verzichte auf derartige Möglichkeiten! Wenn du Geld für Tickets bezahlst, unterstützt du diese grausame Praxis.

Wal, meer
Es gilt der Grundsatz, Tiere zu respektieren und möglichst wenig zu stören. - Pexels

Auch bei sogenannten Wildtier-Schutzgebieten solltest du genau hinsehen: Ein Nutzen für die Tiere liegt nur dann vor, wenn diese tatsächlich schutzbedürftig sind – beispielsweise nach einer Verletzung.

Plane deine Reise gründlich

Vor jeder Buchung sollte gründlich recherchiert werden. Wir raten dir dazu, dich nach Möglichkeit genau über den geplanten Ausflug und die zu sehenden Arten genau zu informieren.

Wichtig ist, dass Schildkröten, Wale, Delfine und andere beliebte Arten aus vertretbarer Entfernung beobachtet werden und es zu keiner direkten Interaktion kommt. Laut Experten ist auch das Fehlen gesetzlicher Regulierungen bei der Wildtierbeobachtung ein Warnsignal.

Dann neigen Anbieter nämlich eher dazu, die Grenzen zu überschreiten, um den Touristen «einmalige Attraktionen» zu bieten.

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Kommentare

User #3630 (nicht angemeldet)

Haie streicheln liegt voll im Trend. Darwin hätte seine Freude daran.

User #5971 (nicht angemeldet)

Die Menschen haben immer weniger Respekt vor der Natur Die Welt funktioniert auch ohne Menschen

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