Suisseporcs: «Aufklärung gegenüber Konsumenten wird immer wichtiger»
Der Trend geht hin zu weniger Fleischkonsum und Schweinefleisch wird vermehrt zum Genussnahrungsmittel. Nau spricht mit Stefan Müller, Suisseporcs in Sempach.
Suisseporcs ist der Verband der Schweizer Schweinehalter und vertritt deren Interessen gegenüber der Politik, der Gesellschaft und den Behörden. Rund 2700 Betriebe sind als Mitglied registriert. Dienstleistungen in den Bereichen Genetik, Forschung und Tiergesundheit werden durch die Tochterfirma SUISAG mit über 100 Mitarbeitenden erbracht.
Wir haben mit Stefan Müller, Geschäftsführer der Suisseporcs mit Sitz in Sempach, gesprochen.
Nau.ch: Seit wann gibt es Suisseporcs in Sepmach und wie hat sich der Verband über die Jahre verändert?
Stefan Müller: Die Suisseporcs wurde 1998 aus einem Zusammenschluss aus verschiedenen Verbänden und Organisationen aus der Schweinebranche gegründet. Durch den natürlichen Strukturwandel hat die Mitgliederzahl in den letzten Jahren kontinuierlich abgenommen. Nichtsdestotrotz wird die Interessevertretung und Aufklärung gegenüber den Konsumenten immer wie wichtiger.
Nau.ch: Was ist Ihnen in Ihrer täglichen Arbeit besonders wichtig und wo liegen Ihre Stärken?
Stefan Müller: Die Mitarbeitenden der Geschäftsstelle sowie die Vorstandsmitglieder sind in stetiger Verbindung zu den Schweizer Schweinehaltenden. Die enge Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Bauernverband bei politischen Anliegen sowie mit den Geschäftspartnern aus der Vor- und nachgelagerten Stufe ermöglichen einen effizienten Austausch und eine stetige Weiterentwicklung. Die Arbeiten werden in verschiedenen Fachkommissionen (Markt, Gesundheit, Zucht, Bildung) koordiniert und durch den Zentralvorstand gesteuert.
Nau.ch: Wie viele Mitarbeiter zählt Suisseporcs und wer ist der oder die langjährigste Angestellte?
Stefan Müller: Auf der Geschäftsstelle in Sempach arbeiten vier Personen. Mein Stellvertreter, Adrian Schütz, ist über zehn Jahre dabei. Er ist unser «wandelndes Lexikon» und kennt Geschichten, Zusammenhänge und die Mitglieder aus allen Regionen.
Nau.ch: Was gefällt Ihnen am besten an Ihrem Job?
Stefan Müller: Ich konnte im Juni dieses Jahres die Nachfolge von meinem Vorgänger, Dr. Felix Grob, übernehmen. Aus meiner vorherigen, langjährigen Tätigkeit in der Schweine-Branche kenne ich die Anliegen, Sorgen und Nöte unserer Schweinehalter bestens.
Meine Motivation ist es, 90% des in der Schweiz konsumierten Schweinefleisches hier in der Schweiz zu produzieren. Das ist nachhaltig und effizient. Zudem sind wir mit unseren hohen Tierschutzstandards und Labelbetrieben nahe beim Konsumenten. Das schafft Vertrauen.
Nau.ch: Gibt es sonst noch etwas, das Sie den Lesern gerne erzählen würden?
Stefan Müller: Unser Schweizer Schweinefleisch ist in vielen Qualitätsmerkmalen einzigartig auf der Welt. Auch wenn – und das akzeptieren wir – der Trend zu weniger Fleischkonsum auch uns betrifft, wird unser Schweinefleisch zunehmend ein Genussnahrungsmittel.
Wir möchten mit unserem Botschafter-Konzept «saugut.swiss» die Konsumenten/Konsumentinnen auf unsere Betriebe holen und ihnen zeigen, wie wir die Schweine aufziehen, füttern und halten.
Zur Person
Stefan Müller ist Geschäftsführer der Suisseporcs in Sempach. Der 50-Jährige wohnt in Willadingen BE, ist verheiratet und Vater von zwei Buben. Er verbringt gerne Zeit mit seiner Familie und das Singen sowie das Biken gehören zu seinen Hobbys.