BDP Graubünden sucht Wege in die Zukunft - Auflösung kein Thema
Die Bürgerlich-Demokratische Partei Graubünden will sich nicht auflösen. Obschon die BDP kantonal und national einen Schrumpfungsprozess durchläuft, verschreibt sich die Kantonalsektion einer «lösungsorientierten Zukunftspolitik».
Die Auflösung der BDP Graubünden sei kein Thema, teilte die Kantonalpartei, die zu den Gründungssektionen der nationalen Partei gehört, am Freitag mit. Das hätten die Diskussionen an einer gut besuchten Mitgliederversammlung in Klosters deutlich gezeigt.
Vielmehr sollen laut Parteiangaben das Gedankengut und die lösungsorientierte Zukunftspolitik der demokratischen Partei weitergetragen werden. So würden derzeit mehrere Optionen diskutiert, hiess es.
Zur Debatte stehen der Status quo, ein Zusammengehen mit einer anderen Kantonalpartei oder Teil werden einer neuen Mittepartei in der Schweiz, wie es die Mutterpartei anstrebt. Kein Geheimnis ist, dass es sich dabei um die CVP handelt.
An einer Mitgliederversammlung soll im Herbst ein weiteres Mal über die Zukunftsvarianten diskutiert werden. Klar sei allerdings bereits heute, dass sich die BDP Graubünden weiterhin aktiv für die Entwicklung des Kantons und die Regionen einsetzen werde. Auch Perspektiven für die Bevölkerung will sie mitgestalten.
Die BDP Graubünden wurde im Juli 2008 aus der Taufe gehoben. Die Neugründung stand im Zusammenhang mit der Wahl der Bündnerin Eveline Widmer-Schlumpf in den Bundesrat im Dezember 2007.
Widmer-Schlumpf, damals noch SVP-Mitglied, war anstelle des nicht mehr bestätigten Bundesrats Christoph Blocher in die Landesregierung gewählt worden. Das führte zum Zerwürfnis der Bündner SVP-Sektion mit der Mutterpartei. Mit den Kantonalsektionen von Bern und Glarus gründeten die Bündner im November 2008 in Glarus die BDP Schweiz.
Die BDP Graubünden agiert im Kantonalparlament zwar noch als drittstärkste Fraktion. Ihre Erfolge bei den Wahlen allerdings sind rar geworden.
2018 verlor die Partei vier Sitze im Grossen Rat, bei den Regierungsratswahlen einen Sitz. Den zweiten konnte sie nur ganz knapp halten. 2019 wurde Duri Campell, der einzige BDP-Nationalrat, nach vier Jahren nicht mehr wiedergewählt.