Budget 2025: Kerns schreibt erstmals wieder rote Zahlen
Die Genehmigung des Budgets 2025 und die Kenntnisnahme des Finanz- und Investitionsplans werden auf der Gemeindeversammlung am 26. November 2024 traktandiert.
Wie die Gemeinde Kerns mitteilt, endete für sie mit einem Aufwandüberschuss von 0,27 Millionen Franken eine lange Ära von positiven Budgets. Zuletzt sagte die Gemeinde Kerns im Jahr 2012 einen Verlust voraus.
Die hohen Investitionen in den Jahren 2023 bis 2029 schlagen sich in steigenden Abschreibungen nieder. Somit werden Minusergebnisse in der Erfolgsrechnung zur Regel werden.
Dies wurde in den letzten Jahren jeweils bei der Vorstellung der Finanz- und Investitionsplanung angekündigt.
Sprunghafter Anstieg der Gesundheits- und Sozialkosten
Diese neue Situation verunsichert die zuständige Gemeinderätin Monika Ettlin-Kellenberger nicht: «Die in den letzten Jahren gebildeten finanzpolitischen Reserven dienen nun wie geplant der Abfederung des sehr hohen Abschreibungsaufwandes.»
Ende 2023 betrugen die finanzpolitischen Reserven 18,4 Millionen Franken. Etwas mehr zu denken gibt Gemeinderätin Monika Ettlin-Kellenberger, wie der Verlust im Budget 2025 zu Stande gekommen ist. Dabei spricht die Finanzvorsteherin die stark gestiegenen Kosten im Gesundheits- und Sozialbereich von insgesamt 0,9 Millionen Franken an.
Betroffenen sind insbesondere die Beiträge an die Alters- und Pflegeheime (plus 0,3 Millionen), die ambulante Pflege – Spitex (plus 0,15 Millionen), Kinder- und Jugendheime (plus 0,25 Millionen) sowie die Sozialhilfe (plus 0,21 Millionen).
Auch der Bildungsbereich braucht mehr Geld
Der betriebliche Aufwand von 28,18 Millionen Franken liegt insgesamt um 2,11 Millionen Franken (plus7,5 Prozent) über dem Budget 2024. Folgende Abweichungen haben sich nebst der Steigerung der Gesundheits- und Sozialkosten ergeben:
Die Abschreibungen erhöhen sich um 0,68 Millionen Franken aufgrund der hohen Investitionstätigkeit.
Der Personalaufwand steigt gegenüber dem Budget 2024 um rund 0,5 Millionen Franken. Es wird mit einer individuellen Lohnentwicklung von einem Prozent gerechnet sowie einer generellen Anpassung von einem Prozent ( plus 0,25 Millionen).
In der Orientierungsstufe fallen zudem gegenüber dem Vorjahr aufgrund der gewachsenen Schülerzahlen zusätzliche Lektionen im Umfang von 126'000 Franken an. Weiter verursacht der Ausbau im Bereich der integrativen Förderung (IF) auf neu 100 Prozent Pensum pro 80 Schüler eine Kostenzunahme von 76'000 Franken.
Gestiegener Steuerertrag federt drohende Verluste ab
Nur dank der Tatsache, dass der Steuerertrag stärker gewachsen ist als in der Finanzplanung angenommen, beträgt der budgetierte Verlust lediglich 0,27 Millionen Franken.
Die Steuereinnahmen wurden mit 19,78 Millionen Franken fast auf Höhe des Rekordergebnisses beim Abschluss 2023 angesetzt.
Der Anteil aus dem innerkantonalen Finanzausgleich von 3,80 Millionen Franken wird um 0,3 Millionen tiefer eingeschätzt.
Pro Kopf-Vermögen per Ende 2025 aufgebraucht
Die geplanten Bruttoinvestitionen von 14,22 Millionen Franken fallen sehr hoch aus. Diese betreffen vor allem die beiden Bereiche Hochbauten mit den Schulliegenschaften (8,5 Millionen Franken) sowie übriger Tiefbau mit verschiedenen Wasser- und Abwasserprojekten (4,4 Millionen Franken).
Das Nettovermögen der Gemeinde Kerns betrug per 31. Dezember 2023 16,11 Millionen Franken Dies entspricht einem Pro-Kopf-Vermögen von 2'490 Franken.
Mit dem Finanzierungsfehlbetrag im Budget 2024 (9,55 Millionen) und Budget 2025 (7,06 Millionen) dürfte das Pro-Kopf-Vermögen per Ende 2025 wie geplant aufgebraucht sein.
Hinweis
Die Botschaft zur Herbstgemeindeversammlung vom 26. November 2024 kann auf der Webseite der Gemeinde heruntergeladen werden und wird der Bevölkerung als Beilage zur Gemeindezeitschrift Kerns informiert zugestellt.
Auch das Budget 2025 mit ausführlichem Bericht steht auf der Webseite der Gemeinde zum Herunterladen zur Verfügung. Die Finanzverwaltung Kerns händigt das detaillierte Budget 2025 auch gerne am Schalter aus oder stellt dieses per Post zu.
