Schübelbach: Unerwarteter Abschluss dank verschobener Projekte
Die Rechnung 2020 schliesst mit einem bescheidenen Überschuss von 51‘780 Franken ab. Budgetiert war ein Defizit in der Höhe von beinahe 1,8 Millionen Franken.

Nach 2016 (2,25 Mio. Fr.), 2017 (1,4 Mio. Fr.), 2018 (0,38 Mio Fr.) und 2019 (0,25 Mio. Fr.) resultiert auch in der Rechnung des Jahres 2020 der Gemeinde Schübelbach ein Ertragsüberschuss. Mit 51‘780.25 Franken fällt dieser zwar geringer aus als in den Vorjahren, in Anbetracht des budgetierten Defizits von 1,796 Millionen Franken entspricht der Gewinn aber doch einem deutlich um 1‘848‘280 Franken verbesserten Ergebnis.
Das Eigenkapital, das per Ende des Jahres 2015 zwischenzeitlich auf 1,14 Millionen Franken geschrumpft war, erhöht sich damit leicht weiter und beträgt aktuell 5,52 Millionen Franken. Um über genügend Reserven zu verfügen, müssten allerdings rund 8 Millionen Franken Eigenkapital vorhanden sein.
Die Gründe für den deutlich besser ausgefallenen Abschluss der Rechnung 2020 sind unterschiedlicher Natur. Wiederum haben eine hohe Ausgabendisziplin und ein hohes Kostenbewusstsein aller Involvierten zu diesem Ergebnis beigetragen.
Doch die wirklich grossen Einsparungen resultierten aus Projekten, die aus diversen Gründen verschoben werden mussten, wie beispielsweise die Sanierung der Sanitätshilfstelle in der Schulanlage Gutenbrunnen in Schübelbach, die Neugestaltung des Dorfplatzes Buttikon oder die Planungsarbeiten für das Alters- und Pflegeheim Obigrueh Schübelbach.
«Trügerisches Zwischenhoch»
«So erfreulich die Zahlen auch erscheinen mögen, sie dürfen nicht falsch gedeutet werden. Denn letztlich spiegeln sie nur so etwas wie ein trügerisches Zwischenhoch wider. Die strukturellen Probleme sind weiterhin nicht gelöst und die zahlreichen im vergangenen Jahr nicht realisierten Projekte bleiben mehrheitlich in der Agenda», relativiert Säckelmeister Heinrich Züger den Abschluss. Zudem liessen sich auch die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie für die Kommunen derzeit noch nicht einschätzen und müssen auf dem Radar behalten werden.
Massgeblich zur Verbesserung des Rechnungsabschlusses 2020 beigetragen haben zudem höhere Steuereinnahmen bei den juristischen Personen, Mehreinnahmen bei den Nachsteuern der natürlichen Personen, tiefere Sozialhilfekosten für Schweizer Bürger, tiefere Beiträge an Sozialversicherungen und nicht oder später als vorgesehen besetzte Stellen.
Vom Nettoaufwand der Gemeinde entfallen 43,2 Prozent auf die Bildung und 34,8 Prozent auf die soziale Wohlfahrt. Weitere grössere Ausgabenposten sind die allgemeine Verwaltung (8,5 Prozent) sowie der Verkehr (5,8 Prozent).
Die verbleibenden 7,7 Prozent entfallen auf die Bereiche öffentliche Sicherheit, Kultur und Freizeit, Gesundheit, Umwelt und Raumordnung und Volkswirtschaft. Insgesamt standen Ausgaben von 32‘118‘513.87 Franken Einnahmen von 32‘170‘294.12 Franken gegenüber.
Erstmals mit einem Verlust
Die Rechnung des Alters- und Pflegeheims Obigrueh Schübelbach, welche seit dem Jahr 2018 als separate Zweigrechnung geführt wird, weist erstmals keinen Gewinn aus. Der Verlust von 42‘906 Franken lässt sich primär auf die umfangreichen Covid-19-Massnahmen zurückführen, die zum Schutz der Bewohnerinnen und Bewohner getroffen werden mussten.
Die Beschaffung von zusätzlicher Schutzbekleidung, Desinfektionsmittel etc. war und ist weiterhin mit grossen Ausgaben verbunden. Kommt hinzu, dass auch die Auslastung der Plätze aufgrund der Corona-Pandemie tiefer ist als in den Vorjahren.
Überlanges Betriebsjahr
Positive Abschlüsse lieferten – einmal mehr – die Gemeindewerke. Die Rechnung der Elektroversorgung schloss nach einem einmalig überlangen Betriebsjahr über fünf Quartale nach Abzug von Rabatten, die heuer an die Kunden zurückerstattet werden, mit einem Ertragsüberschuss von 1,138 Millionen Franken ab. Das Eigenkapital ist unter anderem dank Benützungsgebühren und Gewinnbeteiligungen für das Glasfasernetz auf 6,14 Millionen Franken angewachsen.
206‘030 Franken beträgt der Gewinn der Wasserversorgung, deren Eigenkapital neu 2,055 Mio. Franken beträgt. Interessant: Beim Wasserverbrauch war aufgrund der vermehrten Arbeit der Bürgerinnen und Bürger im Home-Office eine deutliche Zunahme zu notieren.