Einheimische Quinoa und Milchstrasse-Schauen im Naturpark Gantrisch

Kommendes Jahr stimmen 22 Gemeinden über ihre Teilnahme am Naturpark Gantrisch ab. Kommunikation-Chefin Gloor und Geschäftsführer Kauz sind zuversichtlich.

Christoph Kauz Ramona Gloor
Christoph Kauz und Ramona Gloor arbeiten beide seit vier Jahren für den Verein Naturpark Gantrisch. - Nau.ch

Nau.ch: Im Sommer 2020 stimmen Ihre Mitglieds-Gemeinden über eine weitere Teilnahme am Naturpark ab. Erwarten Sie starke Veränderungen?

Christoph Kauz: Wir sind guten Mutes, dass sich alle bisherigen Mitglieder für eine weitere Teilnahme aussprechen. Aber natürlich weiss man nie.

Bei einem Ausstieg einzelner Randgemeinden müssten wir lediglich das Perimeter anpassen. Würden sich aber Kerngemeinden gegen eine weitere Teilnahme aussprechen, müsste man sich das Ganze sicher noch überlegen.

Ramona Gloor: Wir standen mit verschiedenen möglichen neuen Gemeinden in Kontakt, bisher ist aber kein Zuwachs geplant.

Nau.ch: Wäre es möglich, dass es nach der Abstimmung keinen Naturpark mehr gibt?

Ramona Gloor: Theoretisch ja. Das Bafu hat die Region unter anderem aufgrund seiner Landschaftswerte als Naturpark anerkannt. Würden von diesen nach der Abstimmung zu viele fehlen, könnte es uns das Label wieder aberkennen.

Christoph Kauz: Die Wahrscheinlichkeit eines solchen Ausgangs sehen wir als gering an. Wir stehen in sehr engem Kontakt mit den Mitglieder-Gemeinden und bisher sind alle mit der Zusammenarbeit zufrieden.

Nau.ch: Stehen aktuell weitere grossen Projekte an?

Ramona Gloor: in Bezug auf die Organisation nicht. Aber bei uns laufen immer sehr viele Projekte, gerade auch in Zusammenarbeit mit den Gemeinden. Beispielsweise lassen wir regelmässig neue Produkte zertifizieren wie aktuell einheimischen Quinoa. Und wir arbeiten ständig am Ausbau des Tourismus, etwa in der attraktiveren Gestaltung von Guggisberg, dem Neubauprojekt Gäggersteg oder dem Ausbau der Mobilität.

Eines unser Herzensprojekte ist natürlich die Anerkennung des Sternenpark Gantrischs als Nachtlandschaft durch die International Dark Sky Association. Der Sternenpark ist einer der wenigen Orte in der Schweiz, von welchem aus man mit blossem Auge die Milchstrasse erkennen kann. Ein grosses Anliegen ist hierbei die Sensibilisierung der Bevölkerung für die Lichtverschmutzung.

Zu den Personen

Ramona Gloor kommt aus der Unternehmenskommunikation und hat seit vier Jahren die Leitung der Kommunikation und Marketing des Naturparks Gantrisch inne.

Christoph Kauz lebt mit Unterbrüchen seit seiner Kindheit in Rubigen. Er hat Betriebsökonomie mit Tourismus und Mobilität studiert und ist seit 2015 der Geschäftsführer des Naturparks Gantrisch.

Zum Verein

Die Region Gantrisch ist seit 2012 als Regionaler Naturpark von nationaler Bedeutung zertifiziert. Auf 400 Quadratkilometer Gebiet unterstützt die Organisation 22 Gemeinden die Vielfalt der Natur und die Schönheit der Landschaften langfristig zu erhalten und aufzuwerten. Gleichzeitig fördert sie die regionale Wertschöpfung und nachhaltige Wirtschaft.

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