Mit einem stattlichem 3:3 endet der Spitzenkampf am 29. September 2024 zwischen dem FC Einsiedeln und der Zweitvertretung vom FC Freienbach.
FC Einsiedeln
Die erste Mannschaft des FC Einsiedeln. - FC Einsiedeln
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Auch wenn Luca Corrados Team am Sonntagnachmittag die ersten Federn in Form von zwei Punkten lassen musste, bereute wohl niemand den Gang zum Einsiedler «Fussballtempel».

Zwar keine Fussballkost auf hohem regionalen Niveau, dafür ein absolut spannender und intensiver Schlagabtausch zweier Mannschaften, die sich nichts schenkten, bekamen die rund 400 Zuschauer geboten, einen Spitzenkampf, der den Namen aufgrund der Dramaturgie absolut verdiente und auch zahlreiche ehemalige Einsiedler Trainer anzog: Stravko Spehar, Hermann Kälin, Erich Föllmi, Markus Petrig, Stefan Flühmann, Michael Kälin und Manfred Auf der Maur sorgten für ein eigentliches «Who is Who» unter der ehemaligen Trainergilde des FCE.

Pascal Fässler geht nach drei Minuten

Elf rotschwarze Fussballer... da waren's nur noch zehn! Kaum begonnen wurde Pascal Fässler vom Referee unter die Dusche geschickt, die er wegen drei Spielminuten nicht einmal nötig gehabt hätte. Fässler verwehrte seinem Gegenspieler als letzter Mann regelwidrig den alleinigen Lauf auf das Einsiedler Tor. Direkt Rot.

Der Match war lanciert und auf der Tribüne wurde diskutiert, ob der Platzverweis gerechtfertigt war. Je nach Farbe der Brille fiel die Meinung anders aus. Einsiedeln liess sich dadurch nicht verunsichern – im Gegenteil. Über den Kampf, welcher Einsiedelns Fussball schon immer prägte, fand der FCE nun erst recht in die Partie und glich so die nominelle Unterzahl aus.

Lange musste er sich dafür nicht ins Zeug legen. Linor Sefedini, ehemaliger Kaderspieler auf dem Rappenmöösli, leistete sich nach zwanzig Minuten ein weiteres übermotiviertes Foul, welches ihm bereits die zweite gelbe Karte einbrachte. Fässler musste nun wenigstens nicht alleine duschen und seine Kollegen nicht mehr einem zusätzlichen Spieler nachrennen.

Das bekam den Corrado-Jungs aber nicht besonders gut. Darauf bedacht Ruhe und Sicherheit nach der hektischen Startphase reinzubringen, schlich sich da und dort eine Brise Nachlässigkeit ins Einsiedler Spiel, was Freienbachs Streckhardt nach einer halben Stunde gekonnt ausnützte – 0:1.

FC Einsiedeln will den Ausgleich

Auf einen Rückstand reagieren, dies kann der FCE durchaus, siehe Auswärtsspiel in Langnau a./A. . Dass Freienbach allerdings ein anderes Kaliber ist, müsste an dieser Stelle nicht explizit erwähnt werden.

Und doch läutete Maxim Riedi mit seinem Abschlussversuch (37. Minute) eine Spielphase ein, welche einen immer dominanter auftretenden FCE skizzierte, ein Team, das bereit war, die Ärmel nach hinten zu krempeln, um das Heft in die Hand zu nehmen.

Die Operation Ausgleich wurde noch vor der Pause gestartet und konnte in der 53. Minute erfolgreich abgeschlossen werden. Einen von Riccardo Sassi perfekt getimten Pass in die Tiefe konnte der schnelle Domagoj Andacic erlaufen und den Ball mit einem überlegten Flachschuss zum vielumjubelten Ausgleich einnetzen.

Eigentlich hätte dies bereits der Führungstreffer sein müssen, denn sechs Minuten davor schafften es die Einsiedeler doch tatsächlich, eine Topchance bei einer 3-gegen-1-Situation mit einem katastrophalen Querpass zu vergeben. Haare raufen, weitermachen!

Kampf und Leidenschaft auf beiden Seiten

Zurück in die 53. Minute. Keine Zeigerumdrehung später war es bereits wieder vorbei mit «Jubel, Trubel, Heiterkeit». Der FC Freienbach war auch noch da – und wie! Im direkten Gegenzug spielte diesmal Babic den Spielverderber und brachte seine Farben wieder in Front.

Ende Feuer beim FCE? Mitnichten! Die Partie hatte sich schon lange zu einem eigentlichen Schlagabtausch entwickelt, welche hin und her wog.

Die zehn Akteure auf beiden Seiten boten den Zuschauern keinen Champagnerfussball, welcher auf dem immer holperiger werdenden und rutschigen Belag wohl auch schwer zu zelebrieren gewesen wäre, warfen aber ihre Kämpferherzen und Leidenschaft in beide Waagschalen, was von den Fans auf den Rängen honoriert wurde.

Dort wurde man sich schnell einig, dass der letzte Treffer noch nicht gefallen war.

Späte Tore auf beiden Seiten

Maxim Riedi, Einsiedelns Nummer Fünf, der sich in diesem Match die meisten rotschwarzen Abschlüsse erarbeitete, legte sich auf der Höhe der linken Strafraumecke den Ball zurecht und schlenzte diesen rechts an der Mauer vorbei... Tooor (81. Minute). Ein durchaus haltbarer Freistoss, doch das interessierte auf Seite der Klosterdörfler gerade niemanden.

«Back in the game» – das Einzige, was in diesem Augenblick zählte. Beide Teams suchten weiter den Knockout: Oliver Borner auf Dario Oechslin. Der schlitterte um Zentimeter am Führungstreffer vorbei (82. Minute). Nur drei Minuten später leitete Luca Albert mit einem Fehlpass den Gegenangriff der Höfner ein, welcher – es tönt verrückt – die dritte Führung für den FCF durch Alessandro Jacoviello einbrachte.

Alle guten Dinge sind bekanntlich Drei. An diesen Spruch glaubte wohl auch Luca Albert, der seinen Lapsus unter allen Umständen wieder gut machen wollte und aus gut dreissig Metern einfach nochmals abzog.

Keine Rakete, keine Bombe aber der Schuss kam aufs Tor oder besser gesagt – landete im Tor. Zum Entsetzen des zahlreich anwesenden Gästeanhangs liess Torhüter Geiger den harmlosen Schuss über die Torlinie passieren. Der Grat zwischen Held und Pechvogel kann manchmal richtig schmal sein.

Freienbach war Gegner auf Augenhöhe

Ein richtig «geiler» Match endete am Schluss verdientermassen Remis. Einsiedeln hatte insgesamt mehr vom Spiel und holte mit dem Glück des Tüchtigen einen Punkt.

Freienbach war in dieser Saison der erste Gegner auf Augenhöhe, glänzte mit Effizienz und nahm den Kampf auf dem tiefen Einsiedler Rasen an.

Sieger gab es trotzdem. Alle Besucher, welche sich diesen Fight zu Gemüte führten, durften sich über ihren Entscheid wahrlich freuen!

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