46 Jahre hinterlassen auch bei einem Fussballplatz ihre Spuren. Am Donnerstag, 12. September 2024, stimmen die Mitglieder des FC Einsiedeln nun für Kunstrasen.
Die Sportanlage Rappenmöösli des FC Einsiedeln in Einsiedeln.
Die Sportanlage Rappenmöösli des FC Einsiedeln in Einsiedeln. - Nau.ch / Oliver Borner
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Wie der FC Einsiedeln mitteilt, trafen sich am vergangenen Donnerstag die Mitglieder des Fussballclubs Einsiedeln im Clubhaus zu einer ausserordentlichen General­versammlung.

Einziges Traktandum war der Antrag zur Realisierung eines Kunstrasens auf dem Rappenmöösli.

46-jähriger Platz zeigt Alterserscheinungen

Vor einiger Zeit erhielten die Mitglieder des Fussballclubs Einsiedeln eine Einladung, welche aufhorchen liess. Der Vorstand des FC Einsiedelns beabsichtigt auf dem Hauptplatz, dem Rappenmöösli, einen Kunstrasen zu realisieren.

Ohne Umschweife kam Präsident André Nützel gleich auf das Hauptthema und nannte vor vollem Clubhaus die Beweggründe. Der jetzige Platz wurde im Jahr 1978 eingeweiht und ist 46 Jahre alt. Wenn der Platz angeschaut wird, sieht dieser sehr gut aus.

Auch am Donnerstagabend präsentierte sich der Platz von seiner schönsten Seite. Dies sei nur dank der ausgezeichneten Arbeit der vier Platzwarte zu verdanken. Bei Schlechtwetter sieht es aber ganz anders aus. Dann verwandelt sich der Platz stellenweise in riesige Pfützen.

Der Hauptgrund hierfür ist die marode Entwässerung. Diese ist teilweise nicht mehr vorhanden. Die Leitungen sind «eingefallen», zerborsten.

«Bei einem Kunstrasen wäre dies nicht passiert»

So erzählte der Präsident von einem Vorfall im Frühling, als alle Spiele angesagt wurden, Essen und Trinken eingekauft und Personal für das Restaurant aufgeboten wurde. Der Platz sah gut aus.

Bei genauerem Betrachten fiel aber auf, er war total durchnässt. Der Ball konnte nicht rollen. So mussten alle Spiele abgesagt werden. Die ganzen Esswaren wurden eingefroren.

Bei einem Kunstrasen wäre dies nicht passiert.

Gesamtpaket: Mehrere Schichten Kunstrasen, Asphalt, Zäune und LED

Jürg Hintermeister, Vereinscoach vom Fussballverband Region Zürich FVRZ, zeigte ebenfalls auf, welche Vorteile ein Kunstrasen mit sich bringt. Auch konnte er aus seinen Erfahrungen berichten, bei der Umsetzung anderer solcher Projekte.

An Bauchef Patrik Kälin lag es, das Gesamtprojekt vorzustellen. Aufgrund des schwierigen Untergrundes wird das vorhandene Material rund ein Meter tief entfernt. Dann wird eine Kofferung erstellt. Darauf wird in verschiedenen Schichten der Kunstrasen eingebracht.

Im Weiteren wird rund um das Feld der Weg asphaltiert. Die Wiese hinter den Spielerbänken wird aufgeschüttet und es wird ebenfalls ein Kunstrasen eingebaut. Die Zäune, welche das Rappenmöösli umgeben, werden auch ersetzt.

Ebenfalls ersetzt wird die Beleuchtung. Hier werden neue LED-Leuchten eingebaut. Dies wird sich positiv auf die Energiekosten auswirken.

Mehr als die Hälfte der Kosten schon gesichert

Die aktuellen Kosten betragen rund 2,5 Millionen Franken. Hiervon sind bereits 1,5 Millionen gesichert. Einerseits durch Rückstellungen, andererseits durch mündliche Finanzierungsversprechen.

Mit der heutigen Abstimmung wird das Projekt offiziell angeschoben. Angedacht ist die Realisierung innerhalb eines Jahres.

Kunstrasen Pflicht für planbaren Meisterschaftsbetrieb – Allmend zu klein

In der anschliessenden Diskussion brachte es ein Fussballer auf den Punkt: «Mein Fussballerherz blutet.» Dieses sage zwar Nein zum Kunstrasen, doch der Kopf sei sich der Notwendigkeit bewusst.

Präsident André Nützel gab auch zu bedenken, dass man mit den beiden Rasenplätzen und dem Wegfall des Allwetterplatzes der Firma Steinel den sieben Aktiv- und fünfzehn Juniorenteams (rund 500 Vereinsmitglieder – Tendenz wachsend – siehe Wartelisten) und einem Einzugsgebiet von gegen 20‘000 Einwohnern (Einsiedeln, Ybrig, Rothenthurm) nicht mehr gerecht werden könne.

Für einen planbaren Meisterschaftsbetrieb kommt man nicht mehr um einen Kunstrasen herum, auch wenn das Sportzentrum Allmeind realisiert werden könnte, denn der Kunstrasen auf der Allmeind ist für offizielle Meisterschaftsbetriebe zu klein.

Für den Trainingsbetrieb des FCE wäre dieser aber von grösster Bedeutung. «Es ist unumgänglich, dass der Fussballclub Einsiedeln jetzt vorwärts schaut und handelt» meint André Nützel zum Abschluss der Diskussion.

Bei der Abstimmung ist die Sache dann auch klar. Die grosse Mehrheit befürwortet die Realisierung des Kunstrasenplatzes auf dem Rappenmöösli.

Zum Abschluss dankt der Präsident den teilnehmenden Mitgliedern und verspricht, alle notwendigen Arbeiten umgehend in Angriff zu nehmen.

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