Holzernte ging im Kanton Schwyz 2019 um knapp einen Viertel zurück

Oliver Borner
Oliver Borner

Schwyz,

2019 ging die Holzernte schweizweit zurück. Besonders im Kanton Schwyz ist der Rückgang markant. Dabei spielt auch der Holzpreis eine wichtige Rolle.

holz
Holz in einem Wald. (Archiv) - Keystone

Es ist einer der wichtigsten Rohstoffe der Schweiz: Holz. Egal ob für Möbel, Häuser oder zum Heizen, das Holz hat in der Schweiz einen hohen Stellenwert. Dementsprechend fleissig wird das Holz auch geschlagen.

Nach dem Rekordjahr 2018 ging die Holzernte im letzten Jahr in der Schweiz um 11 Prozent zurück, wie das Bundesamt für Statistik (BfS) gestern mitteilte. Besonders markant war dabei der Rückgang im Kanton Schwyz. Hier ging die Ernte gegenüber 2018 um knapp einen Viertel zurück.

Sowohl gut als auch schlecht

Diese Zahlen rufen bei Förster Max Büchel gemischte Gefühle hervor. «Es überrascht mich nicht, dass die Zahlen dermassen eingebrochen sind», sagt er auf Anfrage. Dass die Zahlen so tief sind, sei aber sowohl gut als auch schlecht. «Einerseits hatten wir 2019 aufgrund des tiefen Holzpreises viel weniger Frischholz als in anderen Jahren, was schlecht ist. Andererseits war die Zwangsnutzung gegenüber 2018, als sehr viel Holz den Stürmen und den Käfern zum Opfer fiel, glücklicherweise tiefer als 2019», sagt er.

Borkenkäfer
Ein ausgewachsener Borkenkäfer auf einem Stück Rinde: Borkenkäfer befallen und zerstören hauptsächlich Fichten. Foto: Lino Mirgeler/dpa - dpa-infocom GmbH

So waren 2018 bei einer Gesamtnutzung von 122'400 Festmeter (Fm) 75'800 Fm Zwangsnutzungen, welche vor allem durch Windwurf zustande kamen. 2019 waren es bei einer Gesamtnutzung von 89'400 Fm noch 37'400 Fm Zwangsnutzungen, die vor allem auf den Borkenkäferbefall zurückgingen.

Weniger Stammholz aufgrund tiefer Preise

Wie in der gesamten Schweiz zeigt sich vor allem beim Stammholz, dem qualitativ besten Holz, ein markanter Rückgang. So wurden im Vergleich zu 2018 knapp 20'000 Kubikmeter weniger Stammholz geschlagen.

Holz
Vom Borkenkäfer befallene, gefällte Fichten in einem Schweizer Wald. - Keystone

Einen Grund dafür sieht Büchel im tiefen Holzpreis. «2018 war die Qualität des Stammholzes unter anderem wegen des Borkenkäfers sehr schlecht. Das trieb den bereits tiefen Preis für das Stammholz weiter nach unten», sagt er. Viele Waldbesitzer hätten das Holz daher als Hack- oder Industrieholz verwendet. Würde der Preis wieder ansteigen, würde auch die prozentuale Zahl der Stammholzernte wieder zunehmen.

Unsicherer Ausblick auf 2020

Wie sich die Holzernte in diesem Jahr entwickeln wird, kann auch der erfahrene Förster im Moment nicht sagen. «Momentan spielt das Wetter gut mit, es ist nicht zu trocken, aber auch nicht zu nass, was mich zuversichtlich stimmt», so Büchel. Auch im Bereich der Zwangsnutzung sähe es momentan nicht schlecht aus.

Unklar sei zudem, welche Auswirkungen das Coronavirus auf die Holzwirtschaft haben werde. Hier müssen nun die Entwicklungen in den nächsten Monaten beobachtet werden.

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