Nachhaltigkeit als oberstes Gebot

Oliver Borner
Oliver Borner

Schwyz,

Sabrina Garbin betreibt in Steinen ihren eigenen Vertrieb von nachhaltigen Produkten. Ihre Arbeit ist für sie eine Herzensangelegenheit.

Sawoo Chnöpfli
Sabrina Garbin mit ihrer neuen Marke Sawoo, welche noch diesen Herbst auf den Markt kommt. - Nau/Oliver Borner

Nachhaltig leben, wenig bis gar kein Abfall produzieren, etwas für die Umwelt tun. Was heute in vielen Bereichen bereits als Floskel verwendet wird, ist bei Sabrina Garbin Programm. Die Steinerin verkauft seit ein paar Jahren über ihre Online-Plattform chnöpfli.ch nachhaltige Produkte für Kinder und Erwachsene.

Persönlicher Bezug

Dabei startete Garbin vor knapp vier Jahren noch mit einem anderen Hauptfokus ins Unternehmerabenteuer. «Ich habe lange in der Gastronomiebranche gearbeitet, wodurch Essen und Trinken immer eine grosse Rolle spielten», sagt sie. Durch diesen Bezug sei ihr dann die Idee gekommen, zunächst für Kinder Lunchboxen und Trinkflaschen zu verkaufen. «Der Nachhaltigkeitsgedanke kam bei den Produkten erst dazu, als es bei uns zu Hause auch ein Thema wurde», sagt Garbin.

Nachhaltigkeit Chnöpfli
Die Lunchboxen und Trinkflaschen gehören nach wie vor zum Sortiment von Chnöpfli. - Nau/Oliver Borner

Kurz darauf habe sie dann das Sortiment radikal auf nachhaltige Produkte umgestellt. «Alle Marken, welche nicht mehr unseren Vorstellungen entsprachen, wurde aus dem Sortiment gestrichen», sagt sie. Davon betroffen waren vor allem Produkte, welche auf PP-Plastik oder auf billige Materialien setzten. «Bei Chnöpfli wird nur das verkauft, was einen hohen Qualitätsstandard hat und möglichst lange brauchbar ist», betont Garbin.

Dabei achtet sie auch darauf, dass Produkte aus dem Ausland auf einem möglichst ökologischen Weg in ihrem Lager landen. Vieles wird daher per Bahn oder Schiff transportiert.

Ohne Test kein Verkauf

Dieser Nachhaltigkeitsgedanke spiegelt sich so auch im Logo des familiären Betriebs wider. «Der Elefant steht für die Langlebigkeit und die Power unserer Produkte», sagt Garbin. Um diese Qualität zu garantieren, testet sie daher alle Produkte persönlich, bevor sie überhaupt ins Sortiment kommen. «Was ich nicht im Alltag bei mir zu Hause verwenden würde, kommt nicht in den Vertrieb», sagt sie.

chnöpfli
Mittlerweile ist das Sortiment um viele Produkte gewachsen. - Nau/Oliver Borner

Damit will Garbin auch gewährleisten, dass die Kundinnen und Kunden bei ihr nur die besten Produkte kaufen können. «Für mich steht die Zufriedenheit meiner Kundinnen und Kunden an oberster Stelle, schliesslich ist ihre Zufriedenheit mein Lohn». Wie viel Mühe dahinter steckt, zeigt sich alleine schon beim Verpacken der Pakete. Jedes Paket wird mit viel Liebe personalisiert und ein selbstgeschriebenes Dankeskärtchen beigelegt.

Um auch die besten nachhaltigen Produkte auszuwählen, sind Messen sehr wichtig. «Dort kann ich mich mit Händlern austauschen und so neue Produkte in mein Sortiment holen.» Dadurch ist zu den anfänglichen Lunchboxen und Trinkflaschen mittlerweile eine grosse Palette an Produkten hinzugekommen. Neben Küchenutensilien sind auch nachhaltige Pflegeprodukte im Angebot, welche alle online bestellt werden können.

Corona als neue Inspiration

Wie viele andere Betriebe wurde auch Chnöpfli von der Corona-Pandemie in Mitleidenschaft gezogen. «Vom einen auf den anderen Tag brach der Umsatz praktisch weg», erinnert sich Garbin. Erst als die ersten Lockerungen beschlossen wurden, ging es mit dem Webshop wieder aufwärts. Dank des Schulstarts im August nahmen die Bestellungen vor allem bei den Kinderartikeln wieder zu.

Das führt Garbin auch auf das intensivere Marketing zurück, welches sie noch während des Lockdowns für sich entdeckte. «Ich hatte mich eigentlich immer gegen grosses Marketing gewehrt», gesteht sie. Mit der schwierigen Corona-Zeit sei ihr aber bewusst geworden, wie überlebenswichtig eine gute Marketingstrategie sein kann. So nutzte sie die arbeitsfreie Zeit für Weiterbildungen und Kurse.

Chnöpfli
Auch im Lager ist die Produktevielfalt gross. - Nau/Oliver Borner

Daneben investierte die Steinerin viel Zeit in ihre eigene Marke Sawoo, welche noch diesen Herbst auf den Markt kommt. Damit setzt die 40-Jährige ein weiteres Zeichen für mehr Nachhaltigkeit. «Die Produkte sind komplett plastikfrei, sind vegan und auch tierleidfrei hergestellt, zudem kommen nur natürliche Materialien zum Einsatz», sagt sie. Die Produkte werden sowohl für Männer als auch für Frauen erhältlich sein.

Optimistischer Ausblick

Mit dem Start der neuen Produktlinie und dem wieder angelaufenen Online-Verkauf blickt die Unternehmerin sehr optimistisch in die Zukunft. «Ich denke, ich bin mit dem Unternehmen auf einem sehr guten Weg», sagt sie. Im Sommer schrieb das Unternehmen das erste Mal nach vier Jahren schwarze Zahlen, was ein ungeheurer Motivationsschub gewesen sei.

Allerdings werden mit der eigenen Marke auch neue Herausforderungen auf sie zukommen. «Ich werde noch mehr unterwegs sein und werde daher lernen müssen, auch Verantwortung im Geschäft an andere abzutreten». Bis es soweit ist, will die Unternehmerin aber noch alles alleine managen, wie sie es von Anfang an getan hat.

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