Geschlechterdebatte: Im Kanton Schwyz ist «oben ohne» längst erlaubt
Im Rahmen der Geschlechterdebatte werden gleiche Kleidervorschriften in Hallen- und Freibädern gefordert. Der Kanton Schwyz zeigt, wie es gehen kann.
Das Wichtigste in Kürze
- In Zürich wird diskutiert, dass Frauen auch ohne Bikini-Oberteil baden dürfen.
- Im Kanton Schwyz ist das schon längst erlaubt.
Oben-ohne-Baden war in den 1970er-Jahren ganz normal – unabhängig vom Geschlecht. Mit der Zeit folgten vielerorts strengere Regeln und die Frauen mussten ihre Brüste bedecken. In Zürich wird dieses Thema aktuell hitzig debattiert.
Im Rahmen der Gleichstellungsdebatte wird gefordert, dass für alle die gleichen Kleidervorschriften gelten sollen. Wie die «Luzerner Zeitung» berichtet, sollen Frauen nicht mehr zwingend ein Bikini-Oberteil tragen müssen.
In der Region Schwyz ist im öffentlichen Hallenbad Brunnen das Baden ohne Bikini-Oberteil nicht erwünscht. «Aber es war auch noch nie ein Thema oder Problem, dass eine Frau unbedingt oben ohne baden wollte.» Das fügte Andy Schuler, Leiter und Bademeister des Hallenbads Brunnen hinzu.
Keine Diskussion in Freibädern
In den Freibädern, die direkt am See liegen, gibt es zu diesem Thema keine Diskussionen. So steht etwa in der Badeordnung der Gemeinde Schwyz für das Seebad Seewen lediglich: «Das Tragen von Badekleidung ist obligatorisch.»
Und in Ingenbohl hat das «Umziehen hat ausschliesslich in den dafür vorgesehenen Räumen zu erfolgen».
Jedoch wird bei beiden Bädern, wie auch bei weiteren im Kanton Schwyz, nicht explizit erwähnt, dass das Bedecken der Brust bei Frauen verboten sei. Das bestätigt auch der Abteilungsleiter Liegenschaften der Gemeinde Schwyz dem «Boten»: «Eine genauere Definition gibt es bezüglich dieses Themas nicht.»