Bündner Baumeister mit neuem Präsidenten und Verhaltensgrundsätzen
Bündner Baumeister mit neuem Präsidenten und Verhaltensgrundsätzen
Der Graubündnerische Baumeisterverband (GBV) hat einen neuen Präsidenten. Die Generalversammlung wählte am Freitag in Scuol im Unterengadin Maurizio Pirola aus St. Moritz an die Verbandsspitze und verabschiedete Verhaltensgrundsätze. Pirola tritt in die Fussstapfen von Markus Derungs aus Davos, der das Zepter wegen Amtszeitbeschränkung abgeben musste. Wie der Verband weiter mitteilte, verabschiedeten die Mitglieder an der Versammlung einstimmig konkrete Verhaltensgrundsätze zur Compliance in der Bauwirtschaft. Mit dem klaren Bekenntnis zu gesetzeskonformem Verhalten, praxisnahen Dokumentationen und zielgerichteten Schulungen machten sich die Baumeister fit, um sich sicher und korrekt durch die Vielzahl von gesetzlichen und normativen Regelungen zu bewegen, hiess es.
Diverse Untersuchungen
Ins Schlaglicht geriet der Verband letztes Jahr im Zusammenhang mit den von der Wettbewerbskommission (Weko) aufgedeckten illegalen Preisabsprachen unter Baufirmen im Unterengadin. Die Weko wirft dem Verband vor, als Organisator von so genannten Vorversammlungen an den Absprachen beteiligt gewesen zu sein. Die Weko auferlegte dem Baumeisterverband Verfahrenskosten von mehreren zehntausend Franken. In Graubünden laufen immer noch diverse Untersuchungen zu den illegalen Absprachen. An der Arbeit ist auch eine Parlamentarische Untersuchungskommission (PUK), die im Juni letzten Jahres vom Grossen Rat eingesetzt wurde. 1906 gegründet, vertritt der Baumeisterverband die überbetrieblichen Interessen von rund 120 Mitgliedsfirmen. Das Bauhauptgewerbe beschäftigt in Graubünden rund 5000 Personen.