Die Solothurner sind meistens für Freizeit unterwegs

Keystone-SDA Regional
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Solothurn,

Die Wohnbevölkerung des Kantons Solothurn ist am meisten aus Freizeitgründen unterwegs. Dies geht aus einer Befragung über das Mobilitätsverhalten hervor.

Mobilitäts-Experte Vincent Kaufmann plädiert für eine Senkung der Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen auf 60 km/h. Bei dieser Geschwindigkeit werde die maximale Kapazität auf der Strasse erreicht - und Menschen würden vermehrt auf den ÖV umsteigen. (Symbolbild)
Solothurner legen die weitesten Strecken für ihre Freizeit zurück. - sda - KEYSTONE/MICHAEL BUHOLZER

Das Wichtigste in Kürze

  • Solothurner sind am meisten für ihre Freizeit unterwegs.
  • Der Arbeitsverkehr ist bloss zweitwichtigster Mobilitätszweck im Kanton.
  • 73,4 Prozent der Distanzen werden mit Auto oder Motorrad zurückgelegt.

Mit dem «Mikrozensus Mobilität und Verkehr» (MZMV) wird die Schweizer Bevölkerung alle fünf Jahre zu ihrem Mobilitätsverhalten befragt.

Die Resultate für 2021 in der ganzen Schweiz wurden bereits im April 2023 veröffentlicht, am Donnerstag, 13. Juli 2023, hat der Kanton Solothurn eine genauere Auswertung des Amts für Verkehr und Tiefbau dazu veröffentlicht.

Dies auf Grundlage von Interviews mit 2176 Personen aus dem ganzen Kanton.

Im Kanton Solothurn wurden 2021 pro Person und Tag 30,7 Kilometer zurückgelegt und damit etwas mehr als im Schweizer Durchschnitt von 30 Kilometern.

Zweitwichtigster Mobilitätszweck war der Arbeitsverkehr

Wichtigster Reisezweck im Kanton Solothurn war, wie schon bei der letzten Erhebung (2015), der Freizeitverkehr, mit rund 46 Prozent.

Solothurner legten für Fahrten zum Erholungs- respektive Freizeitort oder während der Ferien 14,1 Kilometer pro Tag zurück.

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Die Solothurner reisen am weitesten für ihre Freizeit, beispielsweise in die Ferien. - sda - KEYSTONE/RAINER KUPPER

Zweitwichtigster Mobilitätszweck war laut der Auswertung der Arbeitsverkehr mit einem Anteil von rund 27 Prozent. Dies entspricht einer täglichen Distanz von gut acht Kilometern.

An dritter Stelle stehen Fahrten für den Einkauf mit rund 16 Prozent oder fünf Kilometern. Die mobilste Altersgruppe sind die 18- bis 24-Jährigen.

Die Pandemie hat die Umfrage um ein Jahr verschoben

Die Distanzen haben im Vergleich zur letzten Befragung im 2015 deutlich abgenommen, wie der Kanton mitteilte. Damals waren rund sieben Kilometer mehr zurückgelegt worden.

Hauptgrund war die Covid-19-Pandemie, die das öffentliche Leben 2021 noch erheblich einschränkte.

Die Pandemie war zudem der Grund, die Umfrage um ein Jahr zu verschieben und vom üblichen Fünf-Jahres-Rhythmus abzuweichen.

Die meisten Distanzen legen die Solothurner mit Auto zurück

Als Verkehrsmittel dominiert der motorisierte Individualverkehr. 73,4 Prozent der Distanzen legen die Solothurner mit Auto oder Motorrad zurück (Schweiz: 70,4 Prozent).

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Auch beim Fuss- und Veloverkehr liegt Solothurn über dem Schweizer Schnitt, mit 9,0 Prozent (8,5 Prozent).

Vergleichsweise weniger genutzt werden im Kanton hingegen die öffentlichen Verkehrsmittel mit 17,4 Prozent (19,8 Prozent).

Die Zahl der E-Bikes hat zugenommen

Die Anzahl Fahrzeuge pro Haushalt hat im Kanton von 2015 bis 2021 etwas abgenommen, wie in der ganzen Schweiz.

Eine Ausnahme sind die E-Bikes, deren Zahl laut der Auswertung im Kanton Solothurn um 167 Prozent zugenommen hat.

In der Region Olten hat sich die Zahl der E-Bikes mit 195 Prozent Zuwachs praktisch verdreifacht.

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