Ein Ostschweizer Studienangebot in Agronomie wird geprüft

Die St.Galler Regierung will das Potenzial für ein neues Ostschweizer Studienangebot in Agronomie abklären lassen.

Regierungsgebäude
Das Regierungsgebäude von St.Gallen. - keystone

Braucht es in der Ostschweiz ein zusätzliches Fachhochschulangebot in Agrarwissenschaften?

Dies wollen drei Kantonsratsmitglieder der Mitte, Barbara Dürr, Heidi Romer-Jud und Stefan Koller, in einem Vorstoss wissen.

Sie verweisen auf das bestehende Angebot in der Schweiz: Auf der Stufe Universität gebe es für das Studium der Agrarwissenschaften die ETH in Zürich.

Auf Stufe Fachhochschule stehe in Zollikofen BE die Hochhochschule für Agrar- Forst- und Lebenmittelwissenschaften (HAFL) bereit.

Zahl der Studierenden aus der Ostschweiz ging zurück

Rund 800 Studierende aus der ganzen Schweiz besuchten zurzeit die HAFL.

Die Zahl der Studierenden aus der Ostschweiz sei in den letzten Jahren stetig auf lediglich noch zehn Personen in Agronomie und zwei in Forstwirtschaft zurückgegangen.

Der Standort der Bildungsstätten habe einen wesentlichen Einfluss auf die Studierendenzahlen, stellen die Parlamentarier fest.

Mittel- und langfristig sei deshalb «ein grosser Verlust von landwirtschaftlichem Know-how im östlichen Teil der Schweiz» zu erwarten.

Kanton Thurgau als Standort

Die Regierung soll nun gemeinsam mit den umliegenden Kantonen den Aufbau eines Bildungsangebots in Agronomie prüfen.

Dies könne auch zusammen mit der HAFL mit Vertiefungen in Agrarwissenschaft, Nutztierwissenschaft und Pflanzenwissenschaften entwickelt werden.

Die St.Galler Regierung will den Auftrag entgegennehmen. Sie werde Abklärungen des Potenzials unterstützen, heisst es in der kürzlich veröffentlichten Antwort.

Allerdings liege dabei die Federführung beim Kanton Thurgau, der auch der Standort für ein solches Ausbildungsangebot wäre.

Eigenständiger Studiengang sei nicht realistisch

Ein eigenständiger Studiengang in Agronomie an der Ostschweizer Fachhochschule Ost ist allerdings «aus Sicht der Regierung nicht realistisch».

Denkbar sei aber eine Kooperation mit der HAFL.

Offenbar gab es bereits Abklärungen: Die HAFL habe sich gegenüber dem Kanton Thurgau im Grundsatz bereit erklärt, «ein dezentrales Angebot von Lehrleistungen in der Ostschweiz zu prüfen». Noch offen ist unter anderem die Finanzierbarkeit.

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